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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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wissen, was ihr wirkliches militärisches Potential ist!«
    Sie rang nach Luft: Es wird nichts anderes mehr geben als Konferenzen, Gespräche und Treffen! Und sie wird gezwungen sein, den internationalen Haß und den Betrug, der wie ein zorniger Schwarm über dem Tagungsraum lastet, in sich aufzunehmen!
    »Aber ich – ich könnte das nicht ertragen!« rief sie laut aus. »Ich – es würde mich umbringen!«
    Der Mann vor ihnen drehte sich um und sah sie ernst an. »Also, bitte!« zischte er.
    »Du mußt fliehen, bevor sie dich finden!« drängte Mort, seine Lippen dicht an ihrem Ohr. (… regelmäßige Injektionen … Drogen zum Entspannen zwischen den Sitzungen …) »Hast du ihnen auch von deinem Vater erzählt?«
    Sie nickte und mußte an die Briefe, die sie geschrieben hatte, denken. (… werden annehmen, daß es eine neu entstandene, vererbbare Eigenschaft ist …) »Sie werden mehr von deiner Art wollen! Sie werden dich zwingen, Kinder zu gebären – zur militärischen und diplomatischen Verwendung!«
    In der stillen Kirche hallten seine Worte von allen Wänden wider. Köpfe drehten sich nach ihnen um. Aus der Sakristei kam ein Priester und blickte erstaunt. Die Frau am andern Ende ihrer Reihe begab sich in den vorderen Teil der Kirche.
    (…züchten sie … wie ein Preisbulle auf dem Viehmarkt …) Lois lauschte nur auf Mortons schreckliche Gedanken.
    Sie brach in Schluchzen aus. Und sie wußte, daß sie nicht weiterleben wollte.
    »Es ist genauso, wie Vater es vorausgesagt hat«, stammelte sie. »Sie suchen nur nach einer Möglichkeit, uns für ihre Zwecke zu verwenden!«
    Er legte einen Arm um ihre Schulter und streichelte sie. (… muß mir etwas einfallen lassen … einen Platz, wo ich sie verstecken kann …)
    (…töte mich … ja, das werde ich tun … keinen anderen Ausweg …) War das ihr eigener Gedanke, der wie der einer Fremden in ihr aufkam – um sie zu überzeugen, daß die einzige Zuflucht der Tod war?
    »Es hat keinen Sinn, Mort.« Sie schüttelte den Kopf, ihre Stimme war kaum hörbar. »Sie werden es nie aufgeben, mich zu jagen. Sie müssen immer suchen – und wenn nur aus Angst davor, daß die feindliche Macht mich finden könnte.«
    (… muß einen Weg geben … Insel? …Wald? …) Seine Gedanken wirbelten verzweifelt durcheinander.
    (… darf sie nicht verlieren … Ranch! … nein … sie würden mich mit ihr in Verbindung bringen … sie durch mich finden …)
    »Es hat keinen Sinn, Liebling«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. »Es gibt nur einen Weg.«
    Besorgt blickte er sie an.
    »Ich werde mich töten.«
    Voller Verzweiflung schlug er mit der geballten Faust in seine offene Handfläche.
    Bei dem klatschenden Geräusch drehten sich wieder die Köpfe nach ihnen um.
    (…liebe sie … aber das ist ein zu egoistischer Grund, ihr verständlich zu machen … muß etwas finden …)
    Seine Augen bohrten sich plötzlich in die ihren. »Du hast –«, begann er mit normaler Lautstärke, zuckte zusammen und schaute sich verlegen um. Dann fuhr er flüsternd fort: »Du hast kein Recht dazu, dir das Leben zu nehmen. Es geht um mehr Menschen als nur um dich und mich!«
    Sie sah ihn von der Seite an.
    »Du bist eine ganze Rasse!« Er packte ihren Arm. »Der Zufall, der dich ins Leben rief – die Mutation, die dein Vater erlebte, wenn es das war –, kommt vielleicht in den nächsten tausend Jahren nicht noch einmal vor. Du mußt das erhalten! Du mußt der neuen Rasse eine Chance geben!«
    Sie lachte bitter. »Wenn es eine Mutation war, dann taugt es nichts, Mort. Siehst du denn nicht ein, daß es eine tödliche Mutation ist! Eine, die die Existenz in einer normalen Welt unmöglich macht – eine, die das Überleben ausschließt?«
    Sie erhob sich von den Knien und setzte sich in den Stuhl. Er ließ sich neben ihr nieder und umfaßte ihre Schultern, um sie zu sich zu drehen. »So mag es jetzt vielleicht aussehen, Liebling. Aber wir werden es nie wissen, wenn wir nicht wenigstens versuchen, ob wir damit leben können. Dein Vater hat es getan – bis er eines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Aber er lebte in größter Einsamkeit.«
    »Vielleicht ist das die Antwort! Isolierung, bis genügend Mitglieder da sind …«
    Lois blickte zur Seite. »Durch teilweise Isolation mag vielleicht in drei- oder vierhundert Jahren eine bescheidene Kolonie gegründet werden. Aber siehst du denn nicht, was passierte, sobald unsere Talente bekannt würden? Siehst du denn nicht, wie die Elemente der Gier und des

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