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2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwartungsvoll wirkte. Er war für sein Alter ungewöhnlich klein und zart. Wenn er nicht einen unerwarteten Wachstumsschub bekam, würde er Mühe haben, Moharions Größe zu erreichen.
    Während sie den Blick nicht von Trim ließ, beantwortete die Mutantenministerin Elaras Frage: „Trim besitzt ein unglaubliches parapsychisches Potential. Ich habe an ihm die höchsten je erzielten Psi-Werte festgestellt! Auch wenn sich das durch kein bekanntes Talent äußert, etwa durch Telepathie oder Telekinese, schlummern in ihm doch ungeahnte Kräfte, die eines Tages ausbrechen könnten. Auf welche Weise und in welcher Art, das läßt sich jedoch nicht prognostizieren. Darum meine ich, daß er in einer Mutantenschule am besten aufgehoben wäre."
    „Das lasse ich nicht zu!" sagte Elara fest.
    „Warum lassen wir das nicht Trim selbst entscheiden?"
    „Er ist doch noch ein Kind..."
    „Du bist also der Meinung, daß Kinder nicht das Recht haben, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden?" fragte Moharion und traf damit Elaras Nerv. Die Mutantenspezialistin wandte sich wieder Trim zu. „Wie würde es dir gefallen, Trim, mit Gleichgesinnten zusammenzusein, die ähnliche Begabungen wie du aufweisen?"
    „Ich mag keine Schulen", sagte Trim.
    „Ich bin über deine Probleme informiert, Trim." Moharion klang verständnisvoll. „Aber die würde es in einer Mutantenschule nicht geben. Dort wärst du kein Außenseiter, du brauchtest dich nicht zu verstellen und niemandem etwas vorzumachen, du könntest du selbst sein. Denn deine Mitschüler wären von derselben Art wie du. Ich hätte in der Mutantenschule Fellmer Lloyd einen Platz frei. Und ich bin sicher, daß es dir dort gefallen würde."
    Ohne auf eine Antwort von Trim zu warten, fuhr sie schwärmerisch fort: Die Lloyd-Schule befand sich am Rande von Terrania, von wo aus man einen ausgezeichneten Blick auf die Solare Residenz hatte dieses imposante Bauwerk, das beständig über der irdischen Hauptstadt schwebte und der Sitz von Perry Rhodan war.
    Moharion schwärmte weiter: von dem gigantischen Raumhafen der terranischen Metropole, von den faszinierenden Kugelraumern wie der PAPERMOON, die von dort aus zu ihren galaktischen Missionen starteten; von dem bunten Treiben auf dem Andromeda-Forum, einem Marktplatz, der der Lloyd-Schule vorgelagert war; von dem dichten Transmitter-Netz, das Terrania durchzog, das es erlaubte, mit einem einzigen Schritt von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen - und schließlich von den technischen Annehmlichkeiten, die die Mutantenschulen selbst zu bieten hatten. Dort brauchte man nicht stur irgendwelche Daten zu pauken, sondern konnte individuell und spielend lernen, was man für sein späteres Leben benötigte.
    Das meiste, was Trim von Moharion zu hören bekam, war eigentlich nicht neu für ihn, denn er kannte es aus dem Trivideo - aber eben nur von dort. Um wieviel aufregender müßte es jedoch sein, das alles in der Wirklichkeit zu sehen und hautnah mitzuerleben! Den Start der mächtigen Kugelraumer, die phantastische Solare Residenz, die Nähe zum Residenten und Sechsten Boten...
    Elara las die Sehnsucht zu diesen Dingen aus Trims Gesicht, und sie wußte, daß Moharion Mawrey gewonnen hatte. Trim würde mit ihr gehen wollen; sie hatte es geschafft, Elara ihren Sohn wegzunehmen.
    Aber eigentlich stimmte das gar nicht. In einem Moment der Ehrlichkeit zu sich selbst gestand sich Elara ein, daß ihr Trim nie gehört hatte. Sie hatte nur versucht, ihn an sich zu binden und ihn von sich abhängig zu machen. Er aber hatte sich solche Fesseln nie anlegen lassen, hatte sich stets - in jeder Entwicklungsphase seines Lebens - seine Eigenständigkeit bewahrt.
    Das war die unumstößliche Wahrheit, die sich Elara erst jetzt einzugestehen vermochte, damit sie Trim in einen neuen Lebensabschnitt entlassen konnte. Ohne den Versuch zu machen, ihn weiterhin an sich zu klammern.
    Und nachdem sie sich das alles erst einmal klargemacht hatte, war es bei Trims Abschied so, als würde ihr eine große Last abgenommen.
     
    4.
     
    Andor Cruz Rubardo, Kommandant der IBN BATTUTA, eines der acht Großraumschiffe der ENTDECKER-Klasse, war an Bord seines Schiffes auf strengste Disziplin bedacht. Man hätte auch sagen können, daß er an seiner Mannschaft militärischen Drill anwandte, was ihm seine Gegner offen vorwarfen.
    Doch sein Stellvertreter Raldon Streeler war nicht der Meinung, daß die strenge Zucht seinen Leuten schlecht bekam. Genau das Gegenteil war der Fall,

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