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2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erste Terraner, besser hätte man ihn auch nicht klonen können. Allerdings traf das nur für Friedenszeiten zu. Er war keine Führungskraft, die sich zu unpopulärem Vorgehen entscheiden konnte. Aber das mußte er nicht tun; dafür gab es den Residenten.
    „Es wird wohl noch unruhiger werden als in den letzten Monaten, Resident", eröffnete Maurenzi das Gespräch, nachdem er Perry Rhodan begrüßt und ihm einen Platz angeboten hatte. Er hatte eine dunkle, volltönende Stimme, die perfekte Ergänzung zu seiner Erscheinung. „Was die Arkoniden mit den Topsidern gemacht haben, praktisch vor unserer Haustür, ist schon eine schlimme Sache. Man könnte es als Provokation sehen, um uns nervös zu machen und uns aus der Reserve zu locken. Aber garantiert steckt hier mehr dahinter... Was meinst du, Perry Rhodan?"
    „Ich meine, daß Bostichs Expansionsdrang der kleinen Schritte nur das Endziel anstrebt, die gesamte Milchstraße zu beherrschen", antwortete Rhodan fest. „Bostichs Aktionen sind ausschließlich gegen die Liga Freier Terraner gerichtet. Er will die LFT schwächen und zermürben. Zuerst vereinnahmte er den Hayok-Sternenarchipel, um unsere Versorgung mit Positroniken zu unterbinden. Dann besetzt er das Topsider-Reich, um innerhalb kürzester Zeit das Herz der LFT, das Solsystem mit Terra, treffen zu können. Ich frage mich, wann er Olymp oder eines unserer anderen Wirtschaftszentren angreifen wird."
    „Das wird er nicht wagen!" rief der Erste Terraner erbost aus.
    „Er würde es lieber heute als morgen tun", widersprach Rhodan überzeugt.
    „Das klingt überaus beängstigend." Maurenzi Curtiz suchte Rhodans Blick und sah ihn eindringlich an.
    „Was können wir tun, um weitere Übergriffe der Arkoniden zu verhindern? Welche diplomatische Möglichkeiten haben wir, um Bostich Einhalt zu gebieten?"
    „Keine, Bostich will nicht verhandeln. Er will den Krieg mit uns. Er will die LFT zerschlagen, den letzten Machtfaktor aus dem Weg räumen, der ihm beim Sturm auf die Milchstraße im Wege steht. Er versteht nur die Sprache der Gewalt, und ich fürchte, wir werden nicht umhinkommen, ihm auf diese Weise zu antworten."
    „Das kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein", mahnte Maurenzi Curtiz. Er sah sein Gegenüber wieder an und fuhr energisch fort: „Als du der Sechste Bote von Thoregon wurdest, hast du der Galaxis den Frieden versprochen. Und du hast dieses Gelöbnis wiederholt, als du dich zum Residenten der LFT wählen ließest. Willst du dir nun selbst untreu werden, Perry Rhodan?"
    Rhodan fand es manchmal mühsam, dem Ersten Terraner beizubringen, wann man hart zu reagieren hatte. Dabei war Maurenzi Curtiz keineswegs ein weltfremder Einsiedler, dem die harte Realität des politischen Alltags fremd war. Er hatte sie als Botschafter auf Gatas erlebt. Doch seit er der erste Mann der LFT war, sah er seine Aufgabe darin, alles Schädliche von seinem Volk fernzuhalten und Probleme auf gütliche Weise zu regeln. Gegen die Einsicht, daß das nicht immer ging, vor allem wenn andere Parteien keine Schlichtungsbereitschaft zeigten, sträubte er sich starrsinnig.
    „Mein Friedenswille ist ungebrochen, aber wir werden alles tun, um die Menschheit zu schützen", sagte Rhodan. „Dazu gehört auch, ihre politische Freiheit zu garantieren und ihr die Knechtschaft unter arkonidischer Herrschaft zu ersparen. Und wir werden uns Gedanken um militärische Verbündete machen müssen."
    „Bedeutet das Krieg?" wollte Maurenzi Curtiz wissen.
    „Einen Krieg möchte ich der Menschheit ersparen", antwortete Rhodan. „Es bedeutet jedoch, daß wir uns gegen alle Übergriffe des Kristallimperiums zur Wehr setzen werden. Die Anwendung drastischer Mittel ist dabei nicht ausgeschlossen."
    Maurenzi Curtiz nickte betrübt.
    „Darf ich dir eine Gewissensfrage stellen, Maurenzi?" fuhr Rhodan fort. „Wäre dir eine bedingungslose Kapitulation der LFT lieber - mit allen schrecklichen daraus resultierenden Konsequenzen?"
    „Nein, nein... auf keinen Fall!"
    Der Resident verabschiedete sich und ließ einen ziemlich verstörten Ersten Terraner zurück.
     
    *
     
    Als Perry Rhodan in sein Büro zurückkehrte, berichtete ihm Julian Tifflor: „Gucky ist eingetroffen. Er ist unterwegs, um die Residenz-Bediensteten telepathisch auszuhorchen. Du bist doch damit einverstanden, Perry?"
    „Gucky hätte sich sowieso nicht daran hindern lassen, mit oder ohne Einverständnis."
    Inzwischen hatte der Residenz-Außenminister eine Protestnote für Rhodan

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