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2002 - Einsatz für Bully

Titel: 2002 - Einsatz für Bully Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dazwischen erklang mehrfach ein menschliches Lachen.
    Khan ließ die Gruppe langsamer vorrücken. Der Lärm mahnte zur Vorsicht. Jedes voreilige Verhalten mußte ihnen zwangsläufig zum Verhängnis werden.
    Gleichzeitig garantierte der Lärm, daß die Topsider mit ihrem empfindlichen Gehör nichts von den anrückenden Terranern mitbekamen.
    Begleitet von dem anschwellenden Stimmenorkan, erreichten sie den Ausgang des Labyrinths. Der Korridor erweiterte sich übergangslos zu einem Hallenrund von mindestens zweihundert Metern Durchmesser. Sie kamen mit dem Abwischen der Helme nicht mehr nach, mußten sie öffnen.
    Die Luftfeuchtigkeit lag inzwischen bei neunzig Prozent und erschwerte das Atmen. Winzige Tropfen kondensierten Wassers sammelten sich in den Gesichtern der Männer und Frauen.
    Was sie vor sich sahen, war am ehesten einer terranischen Sauna vergleichbar. Der Unterschied lag in den Temperaturen. Sie überschritten nirgends die vierzig Grad. Zwei Dutzend Bassins in mehreren Reihen luden zum Baden ein. Schwarzbraun geschuppte Körper tummelten sich dicht an dicht in den Becken. Die kleineren Gestalten waren weiblich, die größeren männlich. Die Topsider boxten und traten mit den Füßen gegeneinander. Die muskulösen Echsenschwänze peitschten das Wasser in die Höhe. Es ergoß sich über das gesamte Areal. Das ausgelassene Toben erinnerte an eine Horde Krokodile, die sich in einem Tümpel über ein saufendes Rind hermachten.
    Nur das Blut fehlte. Nach einheimischen Vorstellungen ging es bei der teils mit scharfen Krallen geführten Balgerei absolut friedlich zu.
    Ein Vergnügungszentrum, stellte Yala Reyes fest. Die Waffenarsenale lagern völlig unverdächtig.
    Kein Eindringling kommt auf die Idee, daß es in der Nähe Ausrüstung gibt, mit der man eine halbe Großstadt zerlegen kann. Und wer dennoch in das Labyrinth eindringt, wird sich heillos verirren.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle erstreckten sich beidseitig des Ausgangs geräumige Etablissements. Vorhänge versperrten die Sicht. Das Gelächter dahinter klang ziemlich menschlich, aber die Sprache war eindeutig Arkonidisch.
    Cistolo Khan gab seinen Begleitern Handzeichen.
    Im Laufschritt mittendurch, hieß es.
    Zu warten, bis die Badewütigen nach Hause gingen, hätte sicher Stunden gedauert. Sie hätten wertvolle Zeit verloren.
    Flankiert von zwei erfahrenen TLD-Agenten, spurtete Yala los. Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie wahr, daß Goa kurz zögerte und ihr dann folgte.
    Das Toben in den Bassins verstärkte sich. Yala verstand die Worte der zischelnden, bellenden Sprache nicht. Einen Translator zu benutzen wäre ihr in dieser Situation sinnvoll erschienen. Die Anweisung Khans, sowenig wie möglich Emissionen zu erzeugen, wog jedoch um einiges schwerer.
    Zehn Meter lagen noch zwischen ihnen und den Wasserbecken. Die Topsider balgten sich immer toller.
    Sie bildeten Knäuel ineinander verschlungener Leiber, die durch das Wasser tobten und in wilden Zuckungen heraus auf die Fliesen schleuderten. Ein Keckern der Zuschauer begleitete den Vorgang. Wie es aussah, stachelten die Frauen die Männer an.
    Einer der Agenten neben Yala deutete auf die freie Gasse ein Stück rechts. Dort lag ihre Chance auf ein Durchkommen am höchsten, ohne das Flugaggregat oder den Antigrav zu Hilfe nehmen zu müssen.
    Die Strecke zwischen den Becken hindurch zum Ausgang betrug ungefähr zwanzig Meter.
    Yala bewegte sich schneller. Augen zu und durch, lautete in einem solchen Fall die Devise. Jedesmal, wenn ihre Stiefel die Wasserpfützen am Boden trafen, knallte es leise.
    Die junge Frau rannte auf Zehenspitzen weiter. Das Kreischen und Zischen um sie herum steigerte sich zum Orkan.
    Yala kam sich vor wie auf einem Vulkankegel, der jeden Augenblick explodieren konnte. Instinktiv duckte sie sich. Ein Knäuel ineinander verwickelter Echsenkörper brach aus dem Becken rechts von ihr hervor. Ein Wasserschwall ergoß sich über sie. Die Mikropositronik vollbrachte rechnerische Höchstleistungen, um die Veränderung des Umgebungszustands rund um das Deflektorfeld zu kompensieren.
    Wie ein Geschoß flog das Topsider-Knäuel durch die Luft, unmittelbar auf Yala zu. Sie warf sich zu Boden, schlitterte auf dem zentimeterhoch mit Wasser bedeckten Boden weiter, kam irgendwie wieder auf die Beine. Sie warf den Kopf zurück und hielt nach Goa Zefferphaun Ausschau.
    Die Topsider trafen ihn in vollem Lauf. Der Suggestor stürzte in das Nachbarbecken und ruderte wie ein

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