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2002 - Einsatz für Bully

Titel: 2002 - Einsatz für Bully Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lebensgefahr und können uns keinen Ausrutscher leisten."
    Wäre die Gefahr einer Entdeckung nicht so groß gewesen, hätte er die beiden Jungmutanten zurück in den Transmitterraum geschickt, sie dort bewachen lassen und sie nur dann zu Hilfe geholt, wenn Gucky sie dringend brauchte.
    „Es tut uns leid", antwortete Yala Reyes. „Es wird nicht wieder vorkommen."
    Die junge Telepathin hatte eindeutig die besseren Nerven von den beiden.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher", hielt er ihr entgegen. „Beim nächstbesten Hindernis geratet ihr wieder in Bedrängnis. Und bis ihr überlegt habt, wie ihr euch verhalten sollt, ist es zu spät."
    Die beiden nahmen es mit hängenden Köpfen zur Kenntnis.
    „Aber Cis", meldete sich Gucky zu Wort. „Bist du nicht zu streng mit ihnen? Wenn ich mir so überlege, was ich mir in meinen ersten Einsätzen so alles habe zuschulden kommen lassen..."
    Cistolo schmunzelte innerlich, ließ es sich aber nicht anmerken. Sentimentalitäten durften sie sich in ihrer Lage am allerwenigsten erlauben. „Wir haben einen Auftrag, und den führen wir durch", sagte er. „Wenn wir uns wie Anfänger benehmen, wird die ganze Galaxis über uns lachen."
    Daß es den beiden jungen Leuten erst recht den Mut nahm, wußte er wohl. Aber dann hielten sie sich vielleicht eher zurück und achteten besser auf das, was sie taten.
    Der Lärm im Korridor verklang. Als die Luft rein blieb und sie nicht mehr mit Nachzüglern rechnen mußten, verließ das sechzehnköpfige Einsatzkommando die Kammer und setzte seinen Weg Richtung Antigrav fort.
    Neben der Antigravröhre hing eine Spionsonde und beobachtete mit ihren Optikfeldern alle Eingänge zu der Zwanzig-Meter-Halle. In ihrem Innern befanden sich Projektoren für den Antigrav und die Aufnahmefelder sowie ein Energiespeicher.
    Cistolo Khan kannte diese Zwei-Zentimeter-Dinger. Die Billigtechnik stammte von Swoofon.
    Der Terraner grinste. Wenigstens in diesem Bereich war Terra anderen Völkern um ein paar Nasenlängen voraus. Camelotische Mikrosonden aus siganesischer Robot-Herstellung maßen maximal zwei Millimeter und verfügten über eine Leistungsfähigkeit, die selbst das beste Produkt der Swoons um ein Hundertfaches übertraf.
    Cistolo hob die rechte Hand und streckte die Finger aus. Den Daumen bog er ein. Anschließend bewegte er beide Handflächen aufeinander zu und voneinander weg.
    Vier Meter Mindestabstand halten, bedeutete es.
    Im Gänsemarsch verließen die Terraner und der Ilt den Korridor und wanderten an der Wand entlang zum Ausgang gegenüber.
    Der Alarm blieb aus. Die Spionsonde bemerkte die Gegenwart der sechzehn Eindringlinge nicht.
    Fünfzig Meter weiter blieb Khan stehen. Das Treppenhaus, das im alten Grundriß des Palastes verzeichnet war, existierte nicht mehr. Damit fehlte ihnen ein wichtiger Orientierungspunkt. Es machte ihnen klar, daß es innerhalb des Palastes umfassende Umbauten gegeben hatte.
    Cistolo schickte vier Männer und Frauen auf die Suche. Zwei kehrten eine Viertelstunde später zurück.
    Die Vorratslager hatten sie so angetroffen, wie die Agentenberichte aus früheren Einsätzen es beschrieben. Es gab keine Überwachungsanlagen oder Schutzvorrichtungen. Aber die Vorhut war von zwei Topsidern überrascht worden und hatte von ihren Paralysatoren Gebrauch gemacht.
    Sie machten sich auf den Weg und gelangten zu einer breiten, üppig verzierten Freitreppe, die jetzt die Stockwerke miteinander verband.
    Das Treppensteigen bereitete gewisse Probleme. Topsidische Beine waren länger als die von Terranern. Entsprechend bauten sie die Treppenstufen tiefer und höher. Menschen mußten auf jeder dieser Stufen eineinhalb Schritte machen. Auf Dauer und bei einer Kletterei über mehrere hundert Stufen strengte das ganz schön an. Hinzu kam die Schwerkraft Topsids, die mit 1,3 Gravos fast ein Drittel über der irdischen lag.
    Von weitem sahen sie eine größere Gruppe Arkoniden mit PsIso-Netzen und erreichten wenig später das oberste Kellergeschoß. Drei schmale Gänge mündeten in das Treppenhaus. Sie führten in die Vorratslager.
    Ihr Ziel war der hinterste Raum des mittleren Ganges. Dort lagerte Schlangengemüse. In den Körben raschelte es immer wieder. Wenn die Schoten sich öffneten und den ekelhaft stinkenden Inhalt preisgaben, geschah es unter deutlich vernehmlichen Geräuschen und Bewegungen. Die Schoten und das an ihren Enden hängende Kraut ähnelten in der Vorstellung der Topsider den Tenaxa-Schlangen aus den Gebirgsregionen

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