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2002 - Einsatz für Bully

Titel: 2002 - Einsatz für Bully Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihres Planeten.
    Unmittelbar vor den Körben lagen die beiden Bewußtlosen. Ihre sechsfingrigen Hände zuckten, ein deutliches Zeichen, daß die Lähmung bereits nachließ.
    Gucky trat zu Cistolo Khan und zog ihn in den hintersten Winkel des Raumes.
    „Wir sollten einen Versuch wagen", schlug er vor. „Ich lese ihre Gedanken ganz vorsichtig und mit minimalem Einsatz meiner Parakräfte. Daß die Arkoniden oder Topsider hier unten Para-Fallen aufgestellt haben, ist ziemlich unwahrscheinlich. So bescheuert ist kein Mascant und kein Gouberneur."
    Khan wog das Für und Wider ab und stimmte zu. Gespannt wartete er auf das Ergebnis.
    „Es sind Köche, wie vermutet", hauchte der Ilt ihm ins Ohr. „Schlangenköche. Sie wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist, und glauben an die Einwirkung unheimlicher Mächte. Und sie sind unmittelbar für das Wohlergehen des Gouberneurs zuständig. Du kannst dir kaum vorstellen, wie sie sich über die Arkoniden ärgern. Die verschmähen ihre Küche und lassen sich aus ihren eigenen Schiffen verpflegen."
    „Sie wissen wohl nicht, was ihnen entgeht", antwortete Khan mit gerümpfter Nase und deutete auf die Topsider. „Verpasse ihnen eine entsprechende Behandlung, damit sie verschwinden."
    In den Körben mit dem Schlangengemüse begann es lauter zu rascheln. Die Schoten wackelten und peitschten mit dem Kraut gegen die Körbe. Die Köche fuhren mit den Köpfen herum und sprangen auf.
    „Die Schlangengeister haben den Weg hierher gefunden und uns berührt", zischte der eine. „Xerkran-Par wird es ungern hören. Bestimmt läßt er diesen Trakt versiegeln."
    „Wir verlieren unsere Anstellung, wenn er einen neuen Küchentrakt errichten läßt", pflichtete ihm der andere bei. „Es wäre sinnvoll, wenn wir ihm den Vorgang verschweigen und die Schlangengeister vertreiben."
    Mit bloßen Fäusten schlugen sie auf die Körbe mit dem wogenden Gemüse ein. Es wehrte sich und schlug zurück. Dabei quietschte und ächzte es fürchterlich.
    Nach und nach ermatteten jedoch seine Kräfte. Die Schlangengeister wurden müde und verschwanden.
    Erleichtert schulterten die beiden Topsider ihre Körbe, jeder drei auf einmal, und machten sich aus dem Staub.
    Cistolo warf einen fragenden Blick auf Gucky.
    „Nein, sie kommen nicht wieder. Wenigstens nicht vor morgen. Fürs erste haben sie alles, was sie brauchen."
    Khan nickte. „Deflektoren aus!" sagte er mit gedämpfter Stimme. „Dies hier bleibt vorerst unser Quartier. Hier deponieren wir auch die Anzüge für die Delegation."
    Yala half Goa aus der Montur. Er schüttete zwei Liter Wasser in das Gemüselager und angelte sich einen Leinensack, der zwischen ein paar Plastiksteigen lag. Achselzuckend fing er an, seinen Kampfanzug trockenzureiben.
    Die Männer und Frauen berieten sich flüsternd. Durch den Umbau innerhalb des Palastes mußten sie mit weiteren Überraschungen rechnen. Die Pläne, die sie sich in der Hypnoschulung eingeprägt hatten, waren nur noch die Hälfte wert.
    Eines ließ sich allerdings mit fast vollständiger Sicherheit sagen: Die Arkoniden auf Topsid trugen ohne Ausnahme den gespinstartigen Schutz gegen Parakräfte. Bei den Einheimischen hingegen hatten sie noch keine PsIso-Netze entdeckt.
    Die Konstellation erschwerte die Suche nach den Vermißten. Bisher ging Cistolo davon aus, daß die Arkoniden die 21 Personen irgendwo auf dem Planeten festgesetzt hatten. Andernfalls war die Mission zu ihrer Befreiung bereits jetzt gescheitert.
    Cistolo kannte das taktische Geschick und die Umsicht der Arkoniden aus eigener Erfahrung. Er versuchte, sich in ihre Gedankenwelt zu versetzen, und hielt es für ziemlich unwahrscheinlich, daß die Bevölkerung Topsids etwas von der Entführung der Delegation wußte.
    Wenn sie trotzdem etwas erreichen wollten, mußten sie ganz oben ansetzen.
    Beim Gouberneur.
     
    *
     
    Sechs Stunden durchkämmten sie einzeln und in Zweiergruppen den Gebäudetrakt. Dann stand fest, daß es in diesem Teil des Palastes keine Para-Fallen gab. Dennoch blieb ein gewisses Restrisiko, und es veranlaßte Cistolo Khan, nicht auf Guckys Wunsch einzugehen. Der Ilt wollte teleportieren und sich im Palast umsehen.
    „Wir gehen vor wie vorher besprochen", sagte Khan. „Yala fängt an und macht sich auf die Suche nach Informationen." Er blickte den Ilt an. „Du bist danach dran!"
    Die junge Telepathin spürte, wie die Hitze in ihren Kopf stieg. Einen Augenblick lang bildete sie sich ein, der Boden würde unter ihr weichen. Sie

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