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2003 - Blockadegeschwader

Titel: 2003 - Blockadegeschwader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ereignisse doch manchmal überlagerten. Mit der Freihändlerzeit verband Mike den schönsten Lebensabschnitt, und nun geriet diese Welt unvermittelt in den Brennpunkt galaktischer Politik, sollte es Imperator Bostich tatsächlich wagen...
    Mike, Freihändler, Olymp... Perry seufzte und murmelte: „LAOTSE, Verbindung zu Maurenzi."
    „Hergestellt", antwortete der Hauptrechner der „Stahlorchidee" sofort.
    Das Holobrustbild des Ersten Terraners schwebte augenblicklich vor Rhodan und zeigte den 99 Jahre alten Mann. Maurenzi Curtiz war hager und besaß schmale Hände; sein Vollbart und das wallende Haupthaar waren schneeweiß - wohl nicht aus Altersgründen -, und seine Haltung stets aufrecht. Curtiz übernahm als Erster Terraner den Part der Tagespolitik und der Repräsentation; schon sein Aussehen einer, wie es in den Medien gerne hervorgehoben wurde, „glaubwürdigen Vaterfigur" sicherte ihm Ansehen und Vertrauen.
    Er wirkte wie der Inbegriff von Güte und Friedfertigkeit, er war diplomatisch geschickt und wußte sich auf dem politischen Parkett zwischen Diplomaten und Botschaftern, auf Empfängen, in Ausschüssen und bei öffentlichen Auftritten perfekt zu bewegen. Als Botschafter auf Gatas hatte er die harte Realität des Alltags erlebt. Als erster Mann der LFT sah er jedoch seine Hauptaufgabe darin, alles Schädliche vom Volk fernzuhalten, und es fiel ihm schwer zu akzeptieren, daß nicht immer die gütliche Einigung zu erzielen war.
    Der eigentliche „Macher" mit Hochrang-Bevollmächtigung war jedoch Rhodan in seiner Funktion als Resident; auch er hatte lernen müssen, daß angesichts der galaktopolitischen Gesamtlage die Anwendung drastischer Mittel und Methoden vermutlich nur eine Frage der Zeit war. Selbst wenn sich in ihm alles dagegen sträubte...
    Rhodan sagte kurz angebunden: „Meine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Es sieht so aus, als sei das nächste Ziel Olymp. Du solltest dich also darauf einstellen, daß ich womöglich bald den Krisenfall Blockade verkünden muß."
    „Bist du sicher? Uns bleibt keine andere Wahl?"
    „Ich werde mit der LEIF ERIKSSON selbst ins Boscyk-System fliegen. Die genaue Lage vor Ort entscheidet."
    Curtiz strich sich nachdenklich über den Bart, nickte zögernd und rang sich schließlich zu einer Antwort durch: „Ich verstehe, Perry. Ich werde bei Eingang deiner Nachricht die Ausschüsse, das Parlament und die Öffentlichkeit informieren. Aber ich hoffe, bei Gott, daß es nicht so weit kommt!"
    „Sei sicher, ich auch! Aber ich bin Realist - die Situation läßt leider keinen Raum für Träume von Frieden und ungestörter Weiterentwicklung."
    Rhodan winkte und unterbrach die Verbindung. Versonnen sah er auf das Wandholo, ließ den Blick über das Panorama von Terrania City schweifen. Längst waren sämtliche Spuren der Dscherro-Angriffe und der Attacke der Kosmischen Fabrik beseitigt. Unter der Solaren Residenz, die als 1010 Meter hohes, bizarres Gebilde in einem Kilometer Höhe stationär über der Stadt schwebte, breitete sich der Residenzpark aus - Hügel, Wiesen und Wälder bestimmten den Bereich, der als Trümmerzone vom ehemaligen HQ-Hanse und den ausgedehnten Subetagen des früheren Imperium-Alpha nach dem Angriff WAVES verblieben war. Auch die übrigen Schäden und Zerstörungen waren spurlos verschwunden, Terrania erschien Perry schöner denn je.
    In diesem Augenblick schwor er sich, alles in seiner Macht Stehende zu tun, daß es nicht nochmals zu einem solchen Blutzoll kam, zu Leid, Vernichtung und Tod. Wenige Zeilen eines Textes schoben sich in Perry Rhodan aus den Schründen der Erinnerung hervor, zunächst wußte er nicht, wo und wann er sie gelesen hatte. Es mußte eine Ewigkeit hersein.
    ...auf dem weißen Strand und dem braunen Feld - und den grünen Hügeln der Erde...
    Laßt uns nach Hause ziehn, wo die Hügel grün - auf unserm Heimatplaneten...
    Er grübelte, und plötzlich wußte er, woher die Passage stammte - sie war Teil der Touristik-Information über Terrania City und stammte ursprünglich von dem Science-Fiction-Schriftsteller Robert A. Heinlein. 1947 war der Text entstanden, im Original hieß der Titel: The Green Hills of Earth.
    Mike, Olymp...
    Bostichs Ehrgeiz...Bully... Die Gedanken drohten zu einem Knäuel zu werden, Ärger, Wut und sich zart regender Haß kamen hinzu, endeten aber in einem dumpfen Gefühl der Ohnmacht. Glasklar erkannte Perry die Gefahren, ahnte, daß und wie Bostich in naher Zukunft handeln würde. Taktische

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