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2003 - Blockadegeschwader

Titel: 2003 - Blockadegeschwader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und strategische Überlegungen waren in vielen Variationen durchgespielt worden. Und doch steuerten sie zweifellos sehenden Auges auf einen Krieg zu. Rhodan schüttelte sich. Zu viele hatten zu wenig aus der Geschichte gelernt.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Terra und die LFT wußten sich zu wehren; in diesem Machtspiel würden sie sich nicht kampflos in ihr Schicksal ergeben. Perry Rhodan richtete sich auf, ließ die Verbindung zur LEIF ERIKSSON herstellen, kündigte sein Kommen an und nannte das Flugziel: Olymp.
     
    4.
     
    Übe im Krieg die Verstellung, und du wirst siegen. Bewege dich nur, wenn ein wirklicher Vorteil zu gewinnen ist. Lasse die Umstände bestimmen, ob du deine Truppen konzentrierst oder teilst. Deine Schnelligkeit soll sein wie die des Windes, deine Festigkeit wie die des Waldes.
    Beim Angriff und Plündern sei wie das Feuer; wenn du dich nicht weiterbewegst, sei wie ein Berg.
    Deine Pläne sollen dunkel und undurchdringlich sein wie die Nacht, und wenn du dich bewegst, dann stürze hinab wie eine Blitzschlag.
    Aus: Die Kunst des Krieges, Sunzi
     
    *
     
    An Bord der WÄCHTER-7-1
    7. bis 12. April 1303 NGZ
     
    Tage hatten sich aneinandergereiht, waren zu Wochen geworden. Mehr als einmal raufte sich Sackx Prakma die Haare, war der Verzweiflung nahe. In seinen nächtlichen Alpträumen legte er immer häufiger die Hände um Parrots dünnen Hals und drückte zu; langsam und genüßlich. Jedesmal schreckte er dann schweißgebadet hoch und verbrachte Minuten mit wüsten Verwünschungen.
    Humphrey „Blue" Parrots Handlungen bestanden in diesen Tagen vor allem darin, außerhalb des Boscyk-Systems eine Reihe von sogenannten Raumminen-Gürteln anlegen zu lassen, die einen nie gekannten Umfang erreichten und deren Zweck er der Regierung von Olymp partout nicht erläutern wollte, aus - wie gehabt - Geheimhaltungsgründen. Sackx hatte keine Möglichkeit zu intervenieren: Gleich nach seiner Ankunft hatte er eine weitere Vergatterung erfahren, verbunden mit der bindenden Verpflichtung, für die Zeit seines Aufenthaltes an Bord keine Kontakte nach außen zu haben.
    Es hatte ihn Tage der Recherche gekostet, bis er herausfand, um was genau es sich bei diesen ominösen Raumminen handelte: Es waren Zehntausende nur zehn Meter großer Kugelkörper, die im Kern vor allem eines beherbergten - Mini-Paratronkonverter.
    Sie wurden in Form von Kugelschalen mit rund einer Lichtsekunde Durchmesser angeordnet und besaßen im Prinzip nur eine einzige Funktion: Sobald das Kodesignal einging, erzeugten sie die für „Dimensionstransmitter" typischen Aufrißerscheinungen und strahlten sämtliche konventionelle Materie ins übergeordnete Kontinuum ab. Die Parameter waren so ausgelegt, daß die bekannten Formen von Schutzschirmen keine Sicherheit gewährleisteten - da die Aufrißzonen großräumig Wirkung entfalteten und das Raum-Zeit-Gefüge im Bereich von Zehntausenden Kilometern aufspalteten, wurden die Raumschiffe als Ganzes in den Hyperraum gezerrt.
    Zwischen diesen neuartigen Raumminen schwebten Millionen relativ konventioneller Minen: Deren Wirkung war nicht ganz so verheerend; sie würden Raumschiffe in erster Linie zerstören, sie aber nicht in den Hyperraum werfen.
    Wenn die Angreifer Glück haben, kommt es „nur" zu einer Abstoßungsreaktion, und sie werden im Kern einer fremden, Galaxis wiederverstofflicht, dachte Sackx. Der Regelfall dürfte allerdings sofortige Verflüchtigung sein, die Aagenfelt-Wirkung ist ja ebenfalls zu berücksichtigen - behauptet Hovv...
    Die Raumminen stellten natürlich eine potentielle Gefahr für die Raumfahrt dar, auch wenn sie knapp außerhalb des Systems plaziert wurden; an Punkten, wo im Normalfall kein Schiff aus dem Hyperraum auftauchte, weil der Unterlichtflug nach Olymp viel zuviel Zeit verschlingen würde. Obwohl die Zünder der Raumminen standardmäßig desaktiviert waren, aktivierbar nur per Funkimpuls, blieben sie immer noch gefährliches Treibgut.
    In einem zweiten Schritt wurden die 6000 Schiffe der Olymp-Heimatflotte von Humphrey Parrot scheinbar nach Gutdünken und Willkür umgruppiert, entgegen allen althergebrachten strategischen Erfordernissen. Sosehr er sich bemühte, Sackx konnte kein sinnvolles System darin entdecken.
    Als Parrots „Adjutant" wurde er - vor allem dank der Fachgespräche mit Terbot Hovv - peu à peu in die Geheimnisse der Kugelraumer der WÄCHTER-Klasse eingeweiht. Die hochkomplexen Aggregateblöcke dienten, soviel wußte er nach zwei Wochen,

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