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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosmos, von dieser Galaxis, die der Indoktrinato Segafrendo genannt hatte.
    In ihm reifte schon der Gedanke, mit einem dieser Jetboote dorthin zu fliegen und sich die Grenze aus der Nähe anzusehen. Die Boote waren der Schlüssel zu allem. Aber seinen Vater konnte er nicht danach fragen. Er würde schnell ahnen, was hinter dem Interesse seines Sprößlings stand, und ihm die Antwort verweigern.
    Kurz vor Ende der Unterrichtseinheit kam die unerwartete Gelegenheit, sich an den Indoktrinato selbst damit zu wenden. Der Lehrer forderte überraschenderweise seine Schüler auf, Fragen zu stellen.
    Natürlich meinte er Fragen zum Thema NACHT, aber Crom stand auf und versuchte einfach sein Glück.
    „Wir haben jetzt viel über die NACHT gehört", meinte er scheinheilig. „Wir haben schon in der ersten Unterrichtsstunde viel Wichtiges über unsere Welt gelernt. Doch was ist mit den Jetbooten? Wie sehen sie aus, und wo stehen sie?"
    Der Indoktrinato fühlte sich anscheinend geschmeichelt, denn er antwortete ohne langes Zögern und Nachdenken: „Die Jetboote dienen hauptsächlich dem Verkehr zwischen den Planetoiden, sie sind aber auch für weitere Exkursionen konstruiert und mit geringer Geschwindigkeit überlichttauglich."
    Er rief der Steuereinheit des Holo-Projektors etwas zu, und ein neues Bild erschien. Die dreidimensionale Projektion zeigte einen balkenförmigen Gegenstand von etwa fünf Metern Länge, auf dem außen drei Liegegestelle angebracht waren. Dann erschienen kleinere Typen mit nur einem Gestell und ein großes „Boot" mit an die zehn Liegegestellen.
    „Wie fliegt man damit?" rief Yessim. Crom registrierte mit Genugtuung, daß der Freund offenbar ebenso fasziniert war wie er. Das konnte für die Zukunft nur von Nutzen sein.
    „Indem man sich im geschlossenen Schutzanzug auf den Liegegestellen verankert und das Jetboot über die in einer Mulde vor den Gestellen angebrachten Kontrollen steuert", erläuterte der Lehrer geduldig.
    Er war doch nicht so arrogant, wie Crom gemeint hatte. Aber dann beendete er die Schulungseinheit und verabschiedete sich bis zum nächsten Tag, um die gleiche Zeit.
    Crom und Yessim verließen ihre Media-Zelle und wandten sich zum Ausgang, ohne sich um die anderen Schüler zu kümmern. Doch plötzlich kam einer von ihnen, den sie nie gesehen hatten, auf sie zu und nahm sie zur Seite.
    „Was ist?" fragte Crom. „Wir haben es eilig."
    „Welcher Mom'Serimer hat es nicht eilig?" fragte der andere. „Aber ihr beide wollt mehr über die Jetboote wissen."
    „Das stimmt", gab Crom überrascht zu. „Wer bist du?"
    „Ich heiße Tarnam Gravenshaken", stellte er sich vor. „Und ich weiß, wo die Jetboote liegen. Mein Vater arbeitet dort..."
     
    *
     
    In Croms Zimmer begann er, seine Pläne vor Yessim auszubreiten. Es waren noch keine konkreten Pläne, aber die Richtung stand fest. Crom wollte hinaus in die NACHT. Die Begegnung mit Tarnam Gravenshaken kam ihm wie ein Zeichen vor. Jetzt mußte er nur Yessim überzeugen.
    „Stell dir nur vor - ein Ausflug aus Nacht-Acht heraus. Zuerst einmal nur für ganz kurze Zeit. Aber dann immer weiter!"
    „Ich weiß nicht recht, Crom", sagte Yessim. „Das kommt mir alles zu schnell. Die Jetboote..."
    „Schnell ist unser Leben", unterbrach Crom ihn aufgeregt. „Und schnell wird es zu Ende sein. Was wir heute nicht tun, tun wir vielleicht nie. Das weißt du doch!"
    „Ja, ich weiß es!" rief Yessim gequält. „Aber wie stellst du dir das vor? Selbst wenn wir ungesehen zu den Hangars der Boote kommen, erwischen uns die Erwachsenen spätestens, wenn wir die Schleusenschotte öffnen und hinausfliegen. Und du weißt, wie meine Eltern mich bestrafen."
    „Sie werden nichts erfahren", versicherte Crom. „Tarnam wird uns helfen. Du weißt, was er über seinen Vater gesagt hat: Er sei ein Zyniker der NACHT. Was immer das heißen mag, er ist mit den Verhältnissen, wie sie heute in Nacht-Acht herrschen, nicht einverstanden und richtet sich nicht immer nach den geltenden Vorschriften. Tarnams Vater kann uns decken und den Flug als einen Routineflug zu einem der anderen Planetoiden hinstellen!"
    „Ich weiß nicht...", sagte Yessim.
    „Was ist? Hast du etwa Angst? Es ist völlig ungefährlich, Yessim! Draußen in der NACHT können wir in unseren Schutzanzügen lange überleben, und falls uns etwas zustoßen sollte, haben wir schnell Hilfe herbeigefunkt. Nun überlege nicht lange. So eine Chance kommt so schnell nicht wieder!"
    „Und... und wann sollten

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