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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir fliegen?" fragte Yessim.
    „Heute geht es nicht mehr, obwohl ich am liebsten... Aber egal. Wenn Tarnam mitmacht, brechen wir morgen gleich nach dem Unterricht auf. Du sagst deinen Eltern, daß du bei mir bleibst und übernachtest.
    Meinen Vater werde ich schon einwickeln. Abgemacht?"
    Yessim zögerte. Dann, als sich Croms Hand auf die seine legte, gab er sich einen Ruck.
    „Gute Freunde sollten alles gemeinsam tun, nicht wahr?" meinte er. „Also zähle auf mich. Hoffentlich spielen meine Eltern mit..."
    „Das werden sie, Yessim, das werden sie."
     
    *
     
    Am anderen Tag wachte Crom mit heftig klopfendem Herzen auf. Dies war der Tag, an dem sein ganz großes Abenteuer beginnen sollte. Er ging in die Badekabine und kleidete sich an. Dann verabschiedete er sich von seinem Vater mit dem Hinweis, daß er nach dem Unterricht mit zu Yessim gehen würde, um das Gelernte zu repetieren. Danach wollten sie sich in seinem Zimmer die Zeit vertreiben.
    Es war das erstemal, daß er seinen Vater belog. Er schämte sich ein wenig dafür, doch der Gedanke an den bevorstehenden Ausflug ließ alle Zweifel verstummen.
    Er und Yessim trafen sich vor dem Klassenraum und ließen in ihrer Media-Kabine die zweite Schulungseinheit aufgeregt über sich ergehen. Der Indoktrinato erklärte ihnen diesmal den Aufbau des Kosmos jenseits der Finstergrenze, aber das kannte Crom ja schon. Es erfüllte ihn mit Stolz, all das bereits gesehen zu haben, über das die anderen maßlos staunten. Stolz auf sich, Stolz auf seinen Vater.
    Die zweite Hälfte der Unterrichtseinheit bot aber auch für Crom viel Neues. Es ging um die Lebensformen, die den Kosmos bevölkerten, und ihre Ordnung. Sofort war er wieder ganz Ohr.
    Die Holos zeigten zunächst verschiedenartige Lebewesen, die die Oberfläche von Planeten bevölkerten - so, wie Crom sie in seinem Zimmer gesehen hatte. Seine Klassenkameraden stießen erstaunte Ausrufe aus. Für sie war die Tatsache, daß es Leben auf Oberflächen und bei gleichmäßiger Gravitation geben konnte, ganz neu.
    Der Indoktrinato gab seine Erklärungen dazu ab. Dann wechselten die Holos und zeigten große technische Gebilde, die sich von Planet zu Planet bewegten und viele der eben gesehenen Lebewesen transportierten. Dies, so sagte der Lehrer, sei die zweite Stufe der Evolution intelligenten Lebens. Und wiederum eine Stufe darüber befänden sich die Völker, die den Raumflug zwischen den Sternen ausübten und schon bis zu den Grenzen ihrer Galaxis vorgestoßen seien.
    Die nächsthöhere Stufe war durch den Verkehr zwischen den Galaxien gekennzeichnet, dann kam die Beherrschung von ganzen Galaxiengruppen. Diesen Einflußbereich nannte der Indoktrinato eine Mächtigkeitsballung, deren Beherrscher bereits die Superintelligenzen waren.
    Crom erschauderte unwillkürlich und dachte an einen Namen: ESTARTU!
    Aber damit war die Evolution im Kosmos noch immer nicht zu Ende. Superintelligenzen entwickelten sich entweder zu Materiequellen oder Materiesenken, je nach ihrer charakterlichen Ausprägung. Die „Guten" wurden zu Materiequellen, die „Bösen" zu Materiesenken.
    Und aus ihnen wiederum, aus den Materiequellen, konnten sich die Kosmokraten entwickeln - Entitäten, die jenseits der Materiequellen angesiedelt waren und von dort aus auf die Entwicklung im Universum Einfluß nahmen.
    „ESTARTU", sagte der Indoktrinato, bevor Crom danach fragen konnte, „ist die gütige Superintelligenz, die in der Galaxis Segafrendo die Wesen beherrscht und für Frieden sorgt. Jedenfalls war das bis vor etwa 11.500 Segaf so. Dann traten die mysteriösen, schrecklichen Mundänen in einen Krieg mit der Galaktischen Krone und mit ESTARTU ein. Wie dieser Krieg ausgegangen ist, das wissen wir Mom'Serimer nicht. Wir wissen nur, daß ESTARTU vor vielen Generationen fortging und nicht wiederkehrte."
    „Crom!" sagte Yessim aufgeregt. „11.500 Segaf - das entspricht ja fünfzig Lebensaltern! So lange soll diese ESTARTU schon fort sein!"
    Crom antwortete nicht. Er dachte nur noch an diese sogenannten Mundänen und die Galaktische Krone. Was war sie? Würde er es jemals erfahren? Der Wunsch, durch die Stromschnelle eines Tages nach draußen zu gelangen, wurde so mächtig wie nie.
     
    *
     
    „Seither sind wir Mom'Serimer ESTARTUS Statthalter in der NACHT", beendete der Indoktrinato seinen Vortrag. „Wir sind dafür verantwortlich, daß nur legitimierte Raumschiffe durch die Stromschnelle in die NACHT vordringen können. Aber solcherart legitimierte

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