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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffe haben wir seit langer Zeit außerhalb der Stromschnelle nicht mehr orten können - immer nur das Gegenteil, nämlich die mächtigen Mundänenschiffe."
    „Was sind legitimierte Raumschiffe?" fragte Crom.
    „Schiffe der Galaktischen Krone", antwortete der Lehrer. „Aber dazu und zu den weiteren Aufgaben, die uns ESTARTU übertragen hat, kommen wir morgen. Für heute verabschiede ich mich von euch."
    Er nahm einige Kristalle aus der Abspielanlage und ging aus der Tür. Crom und Yessim verließen die Media-Zelle, auf deren Bildschirm-Pult sie stets zusätzliche Informationen zu dem Gesagten bekamen, und warteten am Ausgang auf Tarnam Gravenshaken.
    „Ich weiß schon, was ihr von mir wollt", sagte er. „Meinetwegen können wir gehen. Mein Vater ist eingeweiht."
    „Wie konntest du wissen, was wir vorhaben?" erkundigte sich Yessim.
    Tarnam lächelte überlegen. „Dazu gehörte nicht viel. Ihr wollt mit einem Jetboot in die NACHT fliegen, oder? Das ist kein Problem, solange ich dabeisein darf. Ich kenne die NACHT."
    „Du warst schon einmal draußen?" fragte Crom fast ehrfürchtig.
    Tarnam lachte. „Einmal? Das ist maßlos untertrieben. Ich war so oft draußen, daß ich es nicht mehr aufzählen kann."
    „Dann gehen wir", sagte Crom tatendurstig. „Du mußt uns führen. Sind wir morgen zum Unterricht zurück?"
    „Wenn ihr euch nicht zu dumm anstellt, auf jeden Fall", meinte der neue Verbündete. „Mein Vater wird alles richten."
     
    *
     
    Croms Herz klopfte. Er lag flach auf einem der drei Liegegestelle des Drei-Mann-Jetboots. Immerhin trug er einen Schutzanzug mit dickem Rückentornister und hatte den Helm geschlossen. Niemand hatte Verdacht geschöpft, als sie hierherfuhren und die Schächte benutzten, die zu den Hangars führten, direkt unter der Oberfläche von Nacht-Acht 5.
    Hinter ihm klammerte sich Yessim an den dicken Balkenkörper des Bootes, ihnen gegenüber lag Tarnam im Liegegestell. Seinen Vater hatten sie nicht zu Gesicht bekommen, aber er hatte, wie Tarnam mehrfach versichert hatte, alles vorbereitet.
    „Nur noch wenige Augenblicke", sagte Tarnam über den gedrosselten Helmfunk. „Dann ist es soweit."
    Dann öffnete sich auch schon ein Schott über ihnen, und sie glitten hinauf in die Schleusenkammer, gesteuert von Tarnam. Tarnam - oder sein Vater - schloß auch das untere Schott wieder und öffnete das obere nach dem Druckausgleich.
    „Woher weißt du das alles?" fragte Crom.
    „Ganz einfach, ich wiederhole die Klasse", sagte Tarnam. „Beim erstenmal habe ich nicht genügend aufgepaßt, wie mein Vater sagte. Deshalb höre und sehe ich mir alles noch einmal an."
    „Dafür kennst du dich aber gut mit den Jetbooten aus", kam es von Yessim.
    „Jeder hat seine Stärken", antwortete Tarnam lachend.
    Dann glitt das Jetboot hoch durch die Schleuse, und es befand sich wenige Momente später im freien All - in der NACHT. Das äußere Schleusenschott blieb offen.
    „Ihr seid gut angeschnallt? Gut", sagte Tarnam. „Dann geht die Reise los. Wohin wollt ihr?"
    „Zur Finstergrenze!" sagte Crom sofort. „Ich will so nahe wie möglich an sie heran!"
    „Crom!" rief Yessim. „Das war nicht abgemacht!"
    „Was heißt das schon, abgemacht? Wir sind einmal draußen, Yessim. Und wer weiß, wann es wieder sein wird und ob überhaupt? Das Leben ist kurz!"
    „Das Leben ist kurz", wiederholte Yessim die gängige Formel und sagte nichts mehr.
    Während das Jetboot immer schneller wurde, fragte Crom Tarnam nach der Natur der Finstergrenze.
    Wenn er die Unterrichtseinheiten alle schon einmal hinter sich gebracht hatte, mußte er wohl wenigstens die wichtigsten Dinge behalten haben.
    „Die Indoktrinatos sagen, daß jenseits der Finstergrenze eine ungeheure Energiemenge in die Galaxis Segafrendo einfließt", gab Tarnam bereitwillig Auskunft. „ESTARTU hat diese Energien schon vor langer Zeit reguliert, so daß für Segafrendo keine Gefahr daraus erwächst. Die Lehrer sprachen in diesem Zusammenhang von sogenannten Sternenbeben. Aber der Strom ist dennoch so gewaltig, daß wir ohne spezielle Vorrichtungen die NACHT niemals verlassen können!"
    Das Jetboot wurde immer schneller. Crom sah vor sich eine verwaschene Scheibe aus mäßigem Licht.
    War das die Stromschnelle? Oder war es die Säule der Nacht?
    „Es ist die Stromschnelle", antwortete Tarnam auf seine entsprechende Frage. „Sie ist ein energetisches Kugelfeld von 1220 Kilometern Durchmesser! Und nun paßt auf und schweigt! Wir wechseln in den

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