2007 - Die Schatztaucher
schnell in ihre Münder stopften, ohne dabei zu unterbrechen, womit sie gerade beschäftigt waren.
Er schlenderte zu dem Pavillon hinüber. Ihre Translatoren hatten das Frendo-Prom gespeichert, und Ronald Tekener hatte mit untergeordneten Dienststellen der Regierung einige Waren getauscht, um die Angehörigen der Erkundungstrupps mit finanziellen Mitteln auszustatten.
Necker betrachtete die feilgebotenen Lebensmittel und schnupperte hier und da, berührte aber nichts. Der Verkäufer hinter dem Stand wartete etwa drei Sekunden und wandte sich dann, als der Dookie keine konkreten Wünsche äußerte, dem nächsten Kunden zu.
Schließlich hatte Necker sich entschieden und berührte eine hellgrüne, klebrige Masse, die in ein kleines Schälchen abgefüllt war. Sofort schoß der Verkäufer herbei und nannte einen Preis. Der Dookie ließ sich noch vier weitere Süßspeisen in ähnliche Behälter einpacken und zahlte.
Als er sich von dem Stand abwandte, konnte er seine elf Artgenossen nirgendwo mehr ausmachen.
Gemächlich schlenderte er in die Richtung, in der er sie zuletzt gesehen hatte, und schleckte dabei an der Süßspeise. Sie trug ihren Namen zu Recht, war sehr, sehr zuckrig und hinterließ einen schleimigen Film auf der Zunge, der für einen alles durchdringenden und lange anhaltenden Nachgeschmack sorgte.
Necker war begeistert.
Langsam schlenderte er los. Völlig beschwerdefrei war er noch immer nicht. Aber zu seinem Leidwesen war er solche Unfälle in letzter Zeit ja gewohnt und wußte genau, was er seinem Körper zumuten konnte.
Schon nach kurzer Zeit durchschaute er das System, nach dem die Straßen von Pragaend angelegt waren. Hier herrschte das Prinzip der kurzen Wege vor. Kleine Zentren boten alles, was man für den täglichen Bedarf benötigte. Der Nahverkehr schien perfekt ausgebaut zu sein; alle paar hundert Meter stieß Necker auf Gleiterbushaltestellen. Die Straßen selbst verliefen fast immer schnurgerade und verzichteten auf überflüssige Schnörkel. Die Gebäude selbst waren weiterhin schlicht und einfach gehalten, aber keineswegs unästhetisch.
Allmählich wurde Necker klar, wieso er an Kulissen gedacht hatte. Alles wirkte seltsam unfertig, als hätten die Serimer versucht, ihre Heimat so schön wie möglich zu gestalten, aber schon nach den rudimentärsten Ansätzen damit aufgehört, weil es ihnen einfach an der Zeit dafür mangelte. Die ganze Stadt war eine einzige Bestätigung des Mottos der schnellebigen Spezies: Wir haben keine Zeit zu verschwenden!
Allerdings waren sie an zahlreichen Stellen gleichzeitig mit oberflächlich anmutenden Verschönerungen- oder Restaurierungen beschäftigt. Wohin Necker auch schaute, es wurde gebaut.
Dort wurde ein einzelnes Gebäude ausgebessert, hier war ein ganzer Straßenzug abgerissen worden. Ähnliche Beobachtungen hatten sie bereits aus dem Orbit gemacht. Große Teile des Planeten schienen vor nicht allzu langer Zeit verwüstet worden zu sein. Über die genaue Ursache stritten sich die Experten noch, aber vieles deutete auf einen gnadenlos geführten Vernichtungskrieg hin.
Die Hauptstadt des Planeten schien zuerst wieder aufgebaut worden zu sein. Hier hielten die Verwüstungen sich in Grenzen. Dafür waren in anderen Regionen ganze Landstriche völlig unbewohnbar.
Eine einzige Ausnahme bestätigte die Regel vom Bauwahn. Mitten im Stadtzentrum entdeckte Necker eine Ruine, an der sich noch niemand zu schaffen gemacht hatte. Sie erinnerte ihn an ein Stadion, ein Amphitheater oder eine andere derartige Kultstätte.
Sie war durch Gewalteinwirkung zerstört worden, vielleicht durch anhaltenden Strahlenbeschuß aus dem Orbit. Die Serimer hatten sich weder bemüht, die Spuren dieser Orgie der Vernichtung zu beseitigen, noch an dieser Stelle als Ersatz einen anderen Bau errichtet. Necker hatte den Eindruck, daß diese Ruine ein Mahnmal an ein schreckliches Ereignis war. Ihre herausragende Bedeutung gewann sie unter anderem auch dadurch, daß Necker keinen einzigen weiteren derartigen Trümmerhaufen entdeckte.
Als Necker nach zwanzig Minuten noch keine Spur seiner Gefährten entdeckt hatte, rief er sie über das Funkgerät seiner Montur. „Wo seid ihr? Warum habt ihr nicht auf mich gewartet?"
Marth antwortete: „Weil wir eine unglaublich tolle Freßbude entdeckt haben. Der Süßspeisenkoch der Serimer ist so hervorragend, daß er auf Arkon von Imperator Bostich sofort in den Adelsstand erhoben werden würde."
Necker seufzte. Er hatte aus seiner
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