2008 - Blockade um SOL
grüße euch. Nennt mich Perry, das dürfte reichen."
„Tut uns wirklich leid, Resident", sagten beide wie aus der Pistole geschossen. „Wir haben unsere Anweisungen."
Rhodan zuckte mit den Achseln und nahm die Folie entgegen. Sie enthielt Koordinaten und Kurzbesehreibungen der Orte, an denen Transmitter explodiert waren.
Der Gobi-Park, dort, nahe dem Stardust-Denkmal. Die Cybertown Avenue am Kybernetischen Turm. Die Wohneinheit Kanchenjunga. Die Urbanisation Allan D. Mercant am Südrand von Garnaru. Die großen Waringer-Pyramiden am Canopus Boulevard. Die Satellitenstadt Noyon Bogdo nördlich von Terrania. Sirius River City neben der Aldebaran-Tangente. Direkt in Alashan-Mitte. Auf dem Uni-Campus nahe der Thora Road. Die Khooloi Road.
Keiner der Transmitter lag weiter als einen Kilometer von der nächsten Mutantenschule entfernt.
Sie machten sich auf den Weg zu den Trümmern in Kanchenjunga. Die Roboter hatten das Gelände abgeriegelt und gaben Entwarnung. „Der Gleiter von Soi Maklur ist inzwischen gefunden worden", informierte Valamon den Residenten. Oder war es doch Vanamor? „Die Spezialisten kümmern sich darum. Nach anderen Fahrzeugen wird Ausschau gehalten."
Rhodan nickte. Er kannte die Einsatzpläne und Abläufe. Sie hatten sich seit Jahrtausenden nur unwesentlich verändert.
Hunderte von Beamten checkten bereits alle Kontakte des Gesuchten. Die Experten verfolgten seinen Weg zurück bis zu dem Zeitpunkt, an dem er geboren worden war oder eben den Boden Terras betreten hatte.
An die vierzigtausend Spionsonden schwebten durch die Stadtbezirke und verschafften sich mit Hilfe spezieller richterlicher Genehmigungen schnellen Einlaß in die Gebäude. Sie überprüften den architektonischen Zustand mit dem, was als genehmigte Hologramme in den Archiven ruhte.
Insgesamt sechzigtausend Männer und Frauen führten am laufenden Band Verhöre durch und übermittelten die Aussagen an PLAOTSE, der sie zu NATHAN weiterleitete.
Der Transmitter in der Wohneinheit Kanchenjunga stand im obersten Kellergeschoß eines Vergnügungsparks. Die Entführer hatten ihn zwischen den Versorgungsstationen installiert, ohne daß jemand Verdacht schöpfte.
Vanamor und Valamon zeigten, daß sie ihr Metier nahezu perfekt beherrschten. „Alle Mitarbeiter der Stationen werden sofort geprüft. Mindestens einer von ihnen gehört zu den Entführern oder arbeitet eng mit ihnen zusammen. Wahrscheinlich sind es aber zwei oder drei."
Die beiden Frauen behielten recht. Eine Viertelstunde später traf die Meldung ein, daß drei Angehörige der Technikerteams spurlos verschwunden waren.
Rhodan nahm den Bereich außerhalb des Trümmerfelds in Augenschein. Zwei Dutzend Roboter nahmen jeden Metallfetzen und analysierten ihn. Der Terraner verfolgte den Weg der Energieleitungen bis in die sechs Stockwerke tiefer liegende Umformerstation. Sie bezog ihren „Saft" aus einem zentralen Hypertropzapfer von Sirius River City.
Die syntronischen Aufzeichnungen waren durch die eingeschleuste Abart des KorraVirs verlorengegangen, Der Resident erkannte ziemlich schnell, daß es hier nichts mehr zu holen gab.
Er rief Vanamor und Valamon zum Ausgang. Sie flogen nach Nordosten, Ihr nächstes Ziel nahe der Aldebaran-Tangente lag gerade mal fünfzehn Kilometer entfernt.
Aus Alashan-Mitte und von der Khooloi Road trafen erste Zwischenberichte ein. Jemand hatte dort die Transmitter in bereits vorhandene Architektur integriert und dabei keinerlei Verdacht erregt. Der Zeitpunkt, an dem die Veränderung vorgenommen worden war, ließ sich nicht ermitteln.
In einem Gleiter in Noyon Bogdo hatten die Fahnder vor wenigen Minuten einen Speicherkristall gefunden. Er stammte aus einem Hotel auf der Südhalbkugel der Venus.
Noviel Residor schickte sofort alle auf dem vierten Planeten verfügbaren Agenten dorthin. Wenn ein oder mehrere Entführer dort abgestiegen waren, gab es eine minimale Chance, Hinweise zu entdecken. Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, daß einer der Fluchtwege über die Venus führte.
Die Trümmer im Kulturpalast von Sirius River City lagen weit über die Halle verstreut. Die Roboter hatten dreißig Verletzte gezählt. Zehn von ihnen waren inzwischen gestorben.
Wo der Transmitter gestanden hatte, gähnte ein Loch im Boden. Die Fetzen des Fundaments hatten sich eine Etage tiefer in der Maschinenhalle verteilt. Vom Syntron existierten nur noch Reste der Bedienungskonsole.
Es handelte sich um einen öffentlichen Anschluß, den jeder benutzen
Weitere Kostenlose Bücher