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2008 - komplett

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Titel: 2008 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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dem eisigen Wind bogen sich die Bäume, Zweige und kleinere Äste wurden losgerissen und durch die Luft gewirbelt.
    Niemand sollte bei diesem Wetter unterwegs sein. Ganz gleich, wie unbehaglich oder aufwühlend seine Anwesenheit für sie auch war, Rafe musste bleiben. Und sie musste sich einfach von ihm fernhalten, das war alles. Sie konnte ihm gegenüber eine gelassene Miene aufsetzen. Das musste sie sogar.
    In ihren Mantel gehüllt kehrte sie zu dem wartenden Priester zurück und führte ihn zu der kleinen Kapelle nahe dem Tor. Das kalte Bauwerk maß nur etwa zehn mal zwölf Fuß, es gab keine Bänke, und der schlichte Altar war mit einem weißen Tuch bedeckt. Hostien, Wein und etwas Brot waren schon vorbereitet worden, wie Katherine erleichtert feststellte. Das war eine von Hildegards Aufgaben, und sie war froh darüber, dass die Dienerin daran gedacht hatte.
    Wie es schien, war Hildegards Gedächtnis an diesem Morgen deutlich besser als das ihrer gedankenverlorenen Herrin. Mehrere Diener, darunter Hildegard, Dawson, Giles und Egbert, folgten ihr in die Kapelle und stellten sich hinter Lady Katherine. Sie hörte, wie deren Zähne vor Kälte klapperten und wie sie von einem Fuß auf den anderen traten und sich die Hände rieben, damit ihnen warm wurde.
    Sie wünschte, der Priester würde endlich anfangen.
    „Mylady?“, fragte Pater Coll leise, nachdem er zu ihr getreten war.
    „Ja?“
    „Sind das alle, die heute an der Messe teilnehmen werden?“
    Sie sah sich um. „Ich glaube ja. Die restlichen Bediensteten werden morgen anwesend sein.“
    „Habt Ihr keine Gäste für die zwölf Tage der Weihnacht?“
    „Nein.“
    „Ich sah einen Mann auf dem Hof, einen Adligen ...?“
    „Vielleicht möchte er nicht an der Messe teilnehmen.“
    „Vielleicht weiß er auch nicht, dass wir sie halten“, gab der Priester zurück.
    Sie kniff ein wenig die Augen zusammen. Seit Jahren hatte niemand mehr so respektlos mit ihr gesprochen, bis Rafe hergekommen war. Hatte sein Besuch ihr eigenes Auftreten etwa so verändert, dass es sogar für diesen ihr fremden Priester kein Problem war, auf eine so dreiste Art mit ihr zu reden?
    „Ich glaube, Ihr könnt jetzt fortfahren.“
    Ihr eisiger Tonfall schien ihn nicht zu stören. „Ich bin bereit zu warten, während jemand ihn herholt.“

    Innerlich kochte Katherine vor Wut auf den Priester, auf Rafe und auf alle arroganten Männer dieser Welt, doch sie hob kurz die Hand, woraufhin Egbert zu ihr geeilt kam.
    „Geh in den Stall und bitte Sir Rafe, er möge sich uns für die Messe anschließen“, trug sie ihm auf. „Sag ihm, der Priester bittet darum.“
    Egbert nickte und rannte los.
    Katherine faltete die Hände und setzte eine ausdruckslose Miene auf, als sie wartete.
    Sie war entschlossen, so zu tun, als sei alles in Ordnung – auch wenn ihr im Gegensatz zu den anderen Menschen in der eisigen Kapelle auffallend warm war.

4. KAPITEL
    „Ihr sollt zur Messe kommen“, rief Egbert, nachdem er den Stall betreten hatte, und blieb so abrupt stehen, dass er auf dem Stroh fast ausgerutscht wäre. Verdutzt sah er den Ritter an. „Ihr brecht doch nicht etwa auf? Wir erwarten einen neuen Schneesturm.“
    „Ich breche auf, also werde ich nicht zur Messe kommen.“
    „Aber, Sir, hört Ihr nicht den Sturm? Und Euer Pferd ist noch nicht wieder gesund!“, protestierte der Junge.
    Rafe scherte sich nicht weiter um den Lederbeutel, in dem sich seine kläglichen Habseligkeiten befanden, und ging an Egbert vorbei zur Stalltür, um nach draußen zu schauen. Er hatte den Sturm durchaus bemerkt, sich aber gesagt, dass es sich wohl nur um gelegentliche Böen handelte. Als er jetzt aber den finsteren Himmel sah, wusste er, dass der Junge recht hatte. Ein neuer Schneesturm zog auf, und dieser würde noch heftiger sein als der, der ihn hergeführt hatte. Jetzt aufzubrechen, war schlicht unmöglich, es sei denn, er war bereit, das Leben seines Pferdes aufs Spiel zu setzen, nur weil er sich in Lady Katherines Gegenwart unbehaglich fühlte.
    Unbehaglich? Das war noch milde ausgedrückt, wenn er daran dachte, welche widersprüchlichen Gefühle sie in ihm weckte.
    Er zwang sich zu einem ironischen Grinsen, als er sich zu Egbert umdrehte. „Wie ich sehe, hast du völlig recht. Ich werde die Gastfreundschaft deiner Herrin noch mindestens einen weiteren Tag in Anspruch nehmen müssen. Also, was war das mit der Messe?“
    „Er hat gesagt, Ihr müsst hinkommen.“
    „Wer hat das gesagt?“
    „Der

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