Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2009 - Der V-Inspekteur

Titel: 2009 - Der V-Inspekteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
konturenlos, so daß sie nur schwer voneinander zu unterscheiden waren.
    Der Cel´Athor galt nicht als Mann, der bei seinem Eintritt in einen Raum sogleich auffiel. Vielmehr bewegte er sich unauffällig, hielt sich gern im Hintergrund. „Natürlich nicht", sagte Arroga leise. Seine Maske glich denen der meisten, und wie bei fast allen besaßen seine Augen etwas ebenso Drohendes wie Geheimnisvolles. Der Cel´Athor konnte ihn jedoch mühelos an einigen gelben Strichen identifizieren, mit denen die Maske an den Schläfen versehen war. „Ich weiß, daß die ganze Aktion von uns abhängt."
    „Von der Präzision und Zuverlässigkeit, mit der wir sie ausführen", ergänzte Sebustian Krovan. „Sie ist das Fundament, auf dem wir aufbauen."
    „Eine Frage ist noch offen", sagte Arroga. „Nach unseren Informationen halten sich etwa dreißig Techniker und Ingenieure an Bord auf. Was ist, wenn es mehr werden?"
    „Kein Problem. Wir sind 128 und können sie mühelos beherrschen."
    Das letzte Fertigteil schwebte heran und paßte sich ein. Danach schloß sich der Container, indem sich eine Wand aus Formenergie aufbaute. Zugleich bewegte er sich auf das Schwarzfeld zwischen den beiden Transmittersäulen zu. „Wir sind auf dem Weg", wisperte Karum. Er streckte die zur Faust geballte Rechte in die Höhe. „Ich bin sicher, daß wir gewinnen."
    Er vernahm ein seltsames Zischen, das von den beiden anderen Containern zu kommen schien. Er maß ihm keine Bedeutung bei.
    Kühl, nüchtern und sachlich gab der V-Inspekteur sein Urteil ab, und Ingenieur Dorgan verschlug es die Sprache. Er blickte Vikaryo an, als wollte er nicht glauben, was er gehört hatte. „Es ist ganz gut, wenn du deine Klappe hältst, Gordon." Grossier reckte sich, als sei er soeben aus tiefem Schlaf erwacht und müsse seine Muskeln lockern. „Kommt ja doch nur Unfug heraus, und deine Stimme klingt, als ob du halskrank wärst!"
    Dorgan ließ sich nicht provozieren. Er kämpfte mit seiner Fassung und suchte nach den geeigneten Worten für eine passende Antwort für den V-Inspekteur. Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihm.
    Eizo Vikaryo war ein gefürchteter Mann. Doch das konnte sich kaum jemand vorstellen, der ihn sah und nicht zugleich auch wußte, wer er war.
    Er war nur etwa 1,63 Meter groß, besaß lange blonde Haare, die locker und leicht bis auf die schmalen Schultern herabfielen. Ein Ring aus kurzgeschorenen roten Barthaaren umgab seinen kleinen Mund mit den scheinbar ewig lächelnden Lippen. Er hielt sich gerade und war ständig in Bewegung, wobei er mal mit den Schultern rollte oder sich in den Hüften wiegte, als wollte er sich eine gewisse Geschmeidigkeit bewahren. Zugleich legte er ein ausgesprochen höfliches Gehabe an den Tag, als befände er sich auf einem Empfang, bei dem es darauf ankam, jeden Gast gebührend zu begrüßen. Teure Ketten aus edlen grünen Perlen schmückten seinen Hals und beide Handgelenke.
    Auf seiner linken Schulter thronte ein Sessel, und darin saß Gratwar-SIER, den alle nur Grossier nannten. Gordon Dorgan hatte vor einiger Zeit in alten Archiven gesucht und schließlich herausgefunden, daß dieser Spitzname aus dem Altfranzösischen, einer längst vergessenen terranischen Provinzialsprache, stammte und soviel bedeutete wie deftiger Witz. Grossier war etwa zwanzig Zentimeter groß, bestand aus dem Design-Material COOL, hatte eine hellbraun schillernde Haut, war ungemein geschmeidig und paßte sich jeder Bewegung Vikaryos an. Er war ein Roboter. „Ich werde das weitergeben", versprach der Ingenieur, der Mühe hatte, seine Verdrossenheit nicht zu zeigen. Seine Stimme schwankte. Sie verriet, wie aufgewühlt er innerlich war. „Dann ist es ja gut", erwiderte Eizo Vikaryo kühl.
    Die beiden Männer standen vor dem fast vollendeten Bau der WAYLON JAVIER, eines Raumschiffs der WÄCHTER-Klasse, jener Einheiten, aus denen sich die Blockade-Geschwader zusammensetzten. Die Endmontage war nahezu abgeschlossen. Nun fehlten nur noch einige Kleinigkeiten, die eingebaut werden mußten. Zahlreiche Roboter transportierten bereits aus dem Inneren heraus, was nicht mehr für den Ausbau benötigt wurde, Doch nun brachte der V-Inspekteur den sorgfältig kalkulierten Zeitplan in Gefahr.
    Bevor die WAYLON JAVIER an die Regierung ausgeliefert werden konnte, mußten eine Reihe, von Änderungen vorgenommen werden. So hatte Eizo Vikaryo beispielsweise moniert, daß an den Nahrungsversorgungsautomaten des Raumschiffs etwas nicht in Ordnung war.
    Gordon

Weitere Kostenlose Bücher