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201 - Die Rachegöttin

201 - Die Rachegöttin

Titel: 201 - Die Rachegöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ihren Geliebten verloren, aber da war sie nicht die Einzige! Sicher war ihr Schmerz unermesslich, doch ein Krieg durch alle Zeiten konnte nicht die Antwort sein! Tatjena hatte die Schriften gelesen. Die Göttin Piama war nicht die Rachegöttin, für die Marii sie bei ihren Ansprachen an die Perons ausgab. Piama war eine Göttin des Lebens!
    »Nein.« Sie steckte das Messer weg. »Du wirst dich zusammenreißen, Herak. Du wirst leben.«
    ***
    Sie saßen auf einem braunen Fell. Rulfan und Matt hatten ein leer stehendes Zelt zugewiesen bekommen. Immer wieder sah Matt einen neugierigen Peron am Eingang des Zeltes vorbei huschen. Anscheinend versuchte hier jeder einen Blick auf die beiden merkwürdigen Fremden zu erhaschen.
    Rulfan stellte die leere Holzschale auf dem Boden ab. »Gar nicht so schlecht«, kommentierte er die Suppe. »Überhaupt haben sich diese Menschen eine Menge Dinge erhalten, trotz ihres Krieges.«
    Matt nickte abwesend. Er dachte an das Essen auf dem Mars und an Chandra. Sie würde verstehen, was er hier tat. Sie hatte ihm gesagt, er solle nach seinen Freunden suchen.
    »Nur diese Marii gefällt mir nicht«, fuhr Rulfan fort. »Ich halte sie nicht für vertrauenswürdig.« Rulfan kraulte Chiras Nacken. »Bleib hier liegen und bewach das Zelt. Ich bin bald zurück.«
    »Was hast du vor?« Auch Matt stellte die halb volle Schale ab.
    »Ich werde mich noch ein wenig umsehen. Es interessiert mich, was die Menschen reden. Willst du mitkommen?«
    Matt schüttelte den Kopf. Er war müde und abgespannt, fühlte sich schwächer, als er zugeben wollte. Paul und Rebbie hatte er bereits informiert und sie für einen ausführlichen Bericht auf den nächsten Morgen vertröstet. Er wollte nur noch schlafen. »Ich bleibe hier. Einer von uns sollte da sein, wo Marii ihn gerne hätte.«
    »Sicher. Du siehst erschöpft aus.«
    Matt sagte nichts dazu. Rulfan zögerte kurz, dann ging er hinaus in das Lager. Warum auch nicht. Der Albino konnte auf sich aufpassen und sie waren hier als Gäste, nicht als Gefangene.
    Matt stand auf und wollte zu dem Schlafplatz aus Fellen hinüber gehen, als Airin herein platzte. Mitten im geöffneten Zelteingang blieb sie stehen. Sie wirkte verstört. Chira knurrte und sprang auf.
    »Schon gut.« Matt stellte sich zwischen Airin und die Lupa.
    »Ist etwas passiert?«
    »Kann ich mit dir reden?« Sie sah auf Chira. »Ich… wir können auch in mein Lager gehen. Hier sind zu viele, die lauschen.« Sie wies auf die Menschen, die sich wie zufällig vor dem Zelt herumdrückten.
    Matt hoffte, ihre Absichten waren nicht zu eindeutig.
    »Bitte.«
    Sie ging schweigend voran. Irgendetwas war passiert. Er spürte ihre Unruhe. Sie gingen zwischen Zelten hindurch und kamen zu der Felswand, die Matt bereits früher aufgefallen war. Ein breiter Höhleneingang führte ins Innere des Berges.
    Matt vermutete, dass hier die Oberen der Perons lebten.
    Der Zugang wurde von zwei Wachen mit Speeren gesichert, die sie passieren ließen. Airin ging zielstrebig durch den mit Fackeln erleuchteten Gang. Ein dickes Fell schützte den Zugang zu ihrer Höhle, das sie schwungvoll beiseite drückte.
    Matt war kaum eingetreten, als sie ihn anfuhr: »Warum willst du uns nicht helfen? Die Adoors müssen sterben!«
    Matthew wünschte sich, sie wären in dem Zelt geblieben.
    Die Höhle war geräumig, gut fünf Schritt lang. Etliche Waffen steckten in einem hölzernen Halter. Das Bett der Hantaa war einfach, ein Lager aus Fellen und Pflanzenteilen. Es roch, als hätte sie es mit Salbe eingerieben, damit sich dort keine Flöhe einnisteten.
    Das Beunruhigende an dieser Wohnstatt war aber das, was über ihren Köpfen baumelte: Eine Stange reichte in einer Höhe von zwei Metern durch die Aushöhlung. Acht Totenschädel hingen daran. Sie waren mit roten Farbsymbolen verziert.
    Matt wies auf die Totenköpfe. »Waren das Adoors?«
    Airin nickte grimmig. »Das ist, was man mit Adoors macht.«
    »Warum?«, fragte Matt schlicht. Sie würde eine komplizierte Frage ohnehin nicht verstehen.
    »Sie haben meine Mutter getötet«, brach es aus Airin hervor. »Und meinen Vater auch.«
    »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« Matt flüsterte es. Er fühlte sich unwohl in diesem Lager, das so eindeutig Airins Gesinnung zeigte.
    Airin wirkte verunsichert. »Du bist der Einzige außer Kiras, der meint, ich mache es falsch. Aber… ich muss mich doch wehren!«
    »Wann hast du aufgehört dich zu wehren, und nur noch getötet, um deiner Rache willen?« Matts

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