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201 - Die Rachegöttin

201 - Die Rachegöttin

Titel: 201 - Die Rachegöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Tor!«
    »Dann wäre es besser, ihr würdet nicht frontal darauf zulaufen! Gebt mir zwei Minuten für einen sauberen Schuss!«
    Erste Speere schlugen hinter und neben ihnen ein.
    »Du hast eine halbe!«, keuchte Matt. »Beeil dich!«
    Ein Kläffen und Winseln erklang, als die ersten Dingoos losgelassen wurden. Matt hob seine Waffe. Vor ihnen tauchte Paggi auf. Die Kriegerin sah ihnen verwirrt entgegen. »Werden wir ange…« Sie verstummte, als sie den Jungen auf Rulfans Schulter registrierte.
    »Shiit«, war alles, was Paggi noch von sich gab, als Matt sie einfach über den Haufen rannte. Sie landete rücklings im Dreck. Hinter ihnen wurde das Kläffen lauter. Die ersten Dingoos hatten sie fast erreicht!
    »Paul!«, schrie Matt in das Funkgerät. »Warum dauert das so lange?«
    Als hätte Paul Canterbury nur auf ein Stichwort gewartet, explodierte vor ihnen das Tor. Der Knall übertönte die Rufe der Krieger und das Kläffen der Dingoos. Matt spürte die Druckwelle, die ihnen abgeschwächt entgegenkam. Zeitgleich sah er, wie zwei Wachen am Tor durch die Luft geschleudert wurden.
    Sie hetzten auf das Loch in der Umzäunung zu. Von einem Tor war nichts mehr zu sehen. Vor ihnen schwebte der Flugpanzer herab, wie ein insektoider Bote der Zerstörung.
    Matt sah, dass die Brücke vor dem Tor ebenfalls zerstört war. Nur einzelne Holzbretter waren noch von ihr übrig. Paul hatte ganze Arbeit geleistet.
    Während die Dingoos kläffend stehen blieben und sich nicht weiter wagten, überwanden Matt und Rulfan die letzten Meter zum Flugpanzer. Die Einstiegsluke des schwarzen Käfers stand bereits offen.
    Die Krieger erholten sich von ihrem Schrecken, angetrieben von Airin. Weitere Speere zischten durch die Luft. Ein Pfeil verfehlte Rulfan nur knapp, als er Rebbie den Jungen nach oben reichte. Chira sprang auf Rulfans Befehl ebenfalls in die Luke.
    Matt drehte sich noch einmal um und sah Airin auf den Flugpanzer zustürmen. Sie legte im Laufen einen neuen Pfeil an, verharrte kurz und zielte. Matt sprang hinter Rulfan in die Luke. Der Pfeil prallte an der Hülle des Panzers ab.
    »Und Abmarsch«, meinte Paul gut gelaunt, während er den Panzer nach oben zog. Matt wollte gar nicht wissen, wie Paulie zu seiner guten Laune kam. Der Techno grinste. »Hoffen wir, dass wir ihnen nicht gleich wieder auf die Köpfe fallen!«
    ***
    Der Junge hatte noch keinen Ton gesagt. Mit großen Augen blickte er sich im Inneren des Flugpanzers um, musterte den Panoramabildschirm und die verschiedenen Geräte und Instrumente. Dabei sah er immer wieder verängstigt zu Chira.
    Die schwarze Lupa mit dem beeindruckenden Gebiss schien ihm mehr Furcht einzujagen als die Technik, die ihn umgab.
    Matthew Drax lehnte erschöpft im Navigatorensessel. Er hatte bereits versucht mit dem Jungen zu sprechen, doch der Adoor schwieg störrisch. Einmal hatte Matt das Gefühl, er würde versuchen zu lauschen, wie es Aruula immer getan hatte. Ob er ein Telepath war? Wenn, dann waren seine Kräfte wohl schwach, denn er brach den Versuch sofort und schweißüberströmt wieder ab.
    »Rede mit uns«, versuchte es Rulfan erneut. »Wir werden dir nichts tun. Im Gegenteil – wir können dich zurück zu deiner Familie bringen.«
    Der Junge kniff die Lippen zusammen. Matt behielt ihn im Auge. Immerhin hatte der Halbwüchsige versucht, Marii zu erdolchen. Matt erinnerte sich noch gut an Berichte über die Kindersoldaten seiner Zeit. Es wäre fatal, den Jungen zu unterschätzen. Wer wusste schon, mit welchen Mitteln man ihn konditioniert hatte. Der Junge konnte ein gewissenloser Killer sein.
    Rebbie zog einen Nahrungsriegel hervor. Verpflegung aus Hermannsburg. »Hast du Hunger? Oder Durst?« Sie hob eine Metallflasche hoch. Zuvorkommend schraubte sie den Deckel ab. »Wasser«, erklärte sie freundlich.
    Der Junge leckte sich über die spröden Lippen. Vielleicht kamen sie ja doch noch ans Ziel. Matt wollte ungern mitten im Paak landen, ohne zuvor etwas über die Adoors zu erfahren.
    Immerhin waren sie gerade erst den Perons entkommen, und er hatte keinen Grund, Herak mehr zu trauen als Marii.
    Das Kind streckte die Hand aus. Rebbie gab ihm die Flasche. Der Junge schnüffelte. Misstrauisch steckte er zwei schmutzverklebte Finger in Öffnung. Als er die Hand nach oben zog, putschten kleine Wassertropfen auf den Boden von Jackson 7. Durstig setzte der Junge an. Er trank die Flasche ohne abzusetzen leer und rülpste anschließend. Sein Blick flatterte im Inneren des Flugpanzers

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