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2012 - Die Neue USO

Titel: 2012 - Die Neue USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtfächer öffneten sich, hüllten mich ein, zuckten dann aber zurück.
    Verwirrt widmete ich mich dem Inhalt des Glases und erhielt sofort ein neues. „Auf meine Kosten", versicherte Croy, und wieder sprühten zwischen uns virtuelle Funken, als die Glasränder einander berührten. Ihr MultiKom war ein dekoratives Muttermal auf der linken Wange. „Ungewollt hab' ich gelauscht. Deiner Präferenz von Positroniken kann ich nur beipflichten."
    Ich nickte beifällig. „Endlich jemand, der mich versteht."
    Sie lächelte. Und wie sie lächelte! „Wenn man genau hinhört, finden sich viele, die genauso denken. Ich habe da meine Quellen. Wußtest du, daß die Organisation Taxit in den letzten Jahren verdeckt Milliarden Einheiten aufgekauft hat und seither hortet? Ich bin sicher, daß da die Neue USO dahintersteckt."
    „Hey, du beginnst mich zu interessieren! Wirklich!" Ich grinste vieldeutig und hob das Glas. „Worte wie diese in der Folterkammer - ein Ereignis! Ernsthaft: Du solltest was anderes tun und nicht dem Sabbeln angeheiterter Gäste lauschen."
    Für einen Moment schwebte der virtuelle Strom bedeutender persönlicher Probleme heran. Die Frau hatte aber augenblicklich ihre Vernetzung wieder unter Kontrolle. Ich war verunsichert, weil Cory nicht weiter auf das Thema einzugehen bereit war.
    Sie sagte leise: „Mache ich normalerweise auch. Ich muß aber was zur Auffrischung meiner Kreditlinie tun."
    Ich nickte. In Zeiten, da Roboter, Androiden und vielfältigste Servomechanismen überall anzutreffen waren, stellten durch Lebewesen erbrachte Leistungen eine Form von Luxus dar, der passend honoriert wurde. „Und was machst du normalerweise?"
    „Informationshandel."
    „Upps!"
    „Man schlägt sich halt durch. Meine Heimat wurde von Bostich kassiert, seither lebe ich auf Lepso.
    Aber wenn alles klappt, nicht mehr lange. Ich konnte sehr interessante Kontakte knüpfen ..."
    „Aha", machte ich interessiert. Cory lächelte; es wirkte plötzlich ziemlich unverbindlich auf mich.
    Sie blockt ab!
    Sonthrax erschien wie gerufen, als er neben meinem Moondrink landete. Die Blüte des Pflanzenwesens glühte rotgolden, grelle Punkte markierten spiralige Arme. „Was möchte er?" Cory hob die Schultern, weil sie die Bestellung nicht verstanden hatte..
    Ich grinste hinterhältig und rief: „Einen Star-Royal vierfach." Sonthrax winkte, scheinbar zustimmend, mit vier Wurzelextremitäten. Auf den drei restlichen schwankend, mußte ich ihn auffangen, ehe er von der Theke kippte. „Schluckspecht!" raunte ich. „Gräßlicher Kaktus - ausgerechnet Star-Royal, und dann vierfach!" Sonthrax brüllte plötzlich klar verständlich, versenkte zwei Wurzeln im Glas und trank auf ex.
    Nachdem der Kleine wieder in den Weiten der Folterkammer verschwunden war, fragte Cory bedächtig: „Hat er denn keinen Star bestellt?"
    „Nein - er verträgt dieses Zeug nicht."
    „Ich hätte auf Hildaal Sytarn hören sollen!" Ihr Zeigefinger wies anklagend auf meine Brust, die Stimme klang heiser. „Er hat mich vor dir und deinem Pflanzenfreund gewarnt."
    „Inwiefern?"
    „Er beschrieb euch in düstersten Worten."
    Ich betrachtete das leere Glas und schob es auf der dunkel marmorierten Theke hin und her. „Sind wir so schlimm?"
    „Nein." Sie hob abwehrend die Arme. „Schlimmer!"
    „Besten Dank."
    Meine Antwort ging halb im akustischen „Orkan" unter, der unvermittelt auf mich einprasselte: „Arto Bonning!" Sytarns Signal stand für helle Panik. „Wenn du nicht sofort deinen verwünschten Partner aus meiner Schießbude zerrst, bekommst du Ärger!"
    „Was macht er denn?"
    „Er will diesen Tanz mit unaussprechlichem Namen vorführen."
    „Dann laß ihn doch!"
    „Nein! Er stiehlt mir die Show!"
    „Dein Pech, wenn dir nichts Besseres einfällt. Stör mich also nicht beim Flirten!"
    Seine Antwort war die unfeine Androhung körperlicher Gewalt, beeindruckte mich aber nicht.
    Ich wandte mich an Cory, die staunend dem verbalen Austausch lauschte: „Du kannst bald Pause machen. Wenn Sonthy auftritt, ist der Hades los. Ich wußte, daß der Star-Royal seine Wirkung nicht verfehlen wird..."
    Ihre Augen wurden groß - faszinierendes grünes Glitzern! -, aber sie verkniff sich einen Kommentar. Ich grinste kühl. Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, daß eine dreiköpfige Naat-Gruppe an Corys Theke Platz nahm. Sie eilte zu ihnen, bediente sie mit teuren Sternenwolken-Cocktails und unterhielt sich lächelnd mit einem der dreiäugigen Zyklopen, daß ich zur

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