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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Präsidentin zu stehen kommt.
Sie beugt sich nach vorn und flüstert der höchsten militärischen Befehlshaberin der Vereinigten Staaten ins Ohr: »Heather, Herzchen, Sie haben wirklich keine Ahnung, wer oder was ich bin, oder?«
    Präsidentin Stuart will gerade antworten, als sie aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahrnimmt. Sie sieht einen weißen Nebel, der Schwindelgefühle in ihr auslöst. Gleichzeitig wird sie von einem Gefühl erfüllt, das weitaus bizarrer ist: Es kommt ihr so vor, als hätte sich die Aura des Zimmers plötzlich verändert.
    Vom anderen Ende des Raumes aus mustert Devlin Mabus die Präsidentin und ihre Begleiter. Das seidige Haar des hellhäutigen Vierzehnjährigen ist weiß, schulterlang und zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden. Seine hohen Wangenknochen und die üppigen Lippen ähneln denen seiner Mutter, doch die Hunahpu-Augen des Heranwachsenden sind vollkommen anders. Die Lederhaut jedes Auges weist ein schartiges Flickwerk aus dicken Kapillargefäßen der Chorioidea auf, wodurch das normale Weiß des Auges blutrot erscheint. Die Iris ist pechschwarz, wodurch die ebenholzfarbenen Pupillen wie Pistolenläufe wirken. Er ist über einen Meter achtzig groß und trägt einen hautengen, weißen Trainingsanzug, der mit besonderen sensorischen Eigenschaften ausgestattet ist und seinen geradezu exzessiv muskulösen, etwa neunzig Kilogramm schweren Körper betont.
    Lilith küsst den Teenager auf den Hals. »Madam President, haben Sie jemals meinen Sohn Devlin kennengelernt? Dev, das ist Heather Stuart, die mächtigste politische Führerin auf diesem Planeten.«

    Devlin, halb Kind, halb Mann, starrt kalt durch die Präsidentin hindurch. »Wahre Führer erpressen ihre Bürger nicht.«
    »Nun, korrupte schon.«
    »Wer will Limonade?« Ben Merchant platzt in das Arbeitszimmer. Er schiebt einen Wagen mit Getränken und einer großen Servierplatte vor sich her, auf der sich Kuchenstücke und Süßigkeiten stapeln. Er verteilt die Getränke und legt ein rechteckiges Schokoteilchen auf einen Teller. »Madam President, Sie müssen unbedingt einen von meinen Brownies versuchen. Man könnte dafür sterben.«
    Stuart leert ihr Glas zur Hälfte, schiebt die angebotene Süßigkeit jedoch beiseite. »Korruption ist ein relativer Begriff, besonders wenn eine Frau ihn benutzt, die ihren Ehemann vergiftet hat, um dessen Firma zu übernehmen. « Sie betrachtet den weißhaarigen Jugendlichen. »Was ist mit seinen Augen passiert?«
    »Devlins leiblicher Vater war Jacob Gabriel. Mein Sohn ist der erste reinblütige Post-Humane unserer Ära, der nächste evolutionäre Schritt nach dem Homo sapiens . Bei seiner Spezies sind solche Augen normal. Die vergrößerten Blutgefäße liefern seinen Sehorganen viel mehr Sauerstoff, wodurch er Dinge wahrnehmen kann, die Sie sich nicht einmal vorstellen können. «
    »Tatsächlich? Und da ist ja auch noch sein überaus angemessener Name – Devlin. Warum nennen Sie ihn nicht einfach Luzifer oder Satan, damit die Sache klar ist?« Die Präsidentin beugt sich auf ihrem Bambussessel nach vorn. »Also, Mom , haben Sie Interesse, das Spiel mitzuspielen, oder sollen wir …«

    Plötzlich zieht sich ihr Hals zusammen, und das Zimmer dreht sich, bis es vollständig von einem weißen Nebel eingehüllt ist. Bedrohliche rote Lichtpunkte bewegen sich durch dicke Dunstschleier auf sie zu, verzerrte Stimmen hallen in ihrem unter Drogen gesetzten Gehirn wider.
    Dev, wir haben doch darüber gesprochen. Das ist gefährlich. Bei der Art, wie du vorgehst, bleiben zu viele lose Enden.
    Und bei der Art, wie du vorgehst, wird nie etwas wirklich geklärt.
    Trotzdem war es an mir, in dieser Sache eine Entscheidung zu treffen.
    Ich habe getan, was notwendig ist. Du bist viel zu tolerant gegenüber diesen menschlichen Blutegeln. Präsident Zwawa hatte Angst vor dir, und deshalb haben seine Leute das Geheimnis der Caldera so lange für sich behalten. Du bist schwach und nachlässig geworden, Mutter. Das macht mir Sorgen.
    Ich würde dir raten, nicht zu vergessen, wo dein Platz ist.
    Und ich würde dir raten, mich nicht zu unterschätzen .
    Schwindelgefühle und Übelkeit lassen die Präsidentin wieder zu sich kommen. Sie erbricht die Reste ihres Mittagessens, bis aus ihrem heftigen Würgen ein leises Wimmern wird, und schließlich öffnet sie die tränennassen Augen.
    Sie ist an den Bambussessel gefesselt. Purpurne Flecken schweben vor ihren Augen. Trotz der chaotischen Lichter kann sie Mulder

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