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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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bekanntmachte, was einige Physiker seine ›verbotene Weisheit‹ nannten. Zwei Jahrhunderte vergingen, bis Ernest Rutherford herausfand, dass Atome größtenteils aus leerem Raum bestehen, weil sich ihre Masse in einem winzigen dichten Kern konzentriert, der von Elektronen, die im Vergleich zum Kern beinahe nichts wiegen, umkreist wird. Doch das genügte den Physikern noch nicht, und so begannen sie, das Innere dieser Strukturen zu untersuchen, wobei sie schließlich die Quarks entdeckten. Unterdessen schlug Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie ein Modell der Raumzeit vor – wozu auch die Entdeckung gehörte, dass Materie den Raum krümmt –, das dem bestehenden Weltbild eine neue Dimension hinzufügte, oder genauer gesagt dieses Weltbild auf eine Gesamtheit von zehn Dimensionen erweiterte.«
    »Aber das war immer noch nicht genug, was?«
    »Das alles, Mitchell, war aus einem ganz besonderen Grund noch nicht genug: Physiker wollen nämlich, dass alles sauber und ordentlich zugeht. Mit dem Urknall entstanden zehn Dimensionen, aber wir wissen
nicht, warum. Wir stellen das sogenannte Standardmodell, das die Elemente des physischen Universums beschreibt, vor allem deshalb infrage, weil es so chaotisch ist und einem irgendwie unvollständig vorkommt. Es gibt siebenundfünfzig Elementarteilchen, von denen sechzehn grundlegende Bausteine des Universums darstellen, und dabei sind die Antimaterie und die Neutrinos noch gar nicht mitgezählt, die uns, wie wir hier sitzen, in jedem Augenblick zu Billionen durchdringen. Das alles ist viel zu komplex. Die Physiker suchen nach einer Reihe einfacher, fundamentaler Regeln, die die Interaktion der einzelnen Teilchen beschreiben können.«
    »Und deshalb habt ihr Superhirne damit angefangen, Atome ineinanderkrachen zu lassen.«
    »Das ist die einzige Möglichkeit, quantenphysikalische Theorien zu überprüfen. Als ich sagte, dass im Puzzle noch einige entscheidende Teile fehlen, meinte ich damit vor allem ein hypothetisches siebzehntes Fundamentalteilchen, das sogenannte Higgs-Boson. Der Physiker Peter Higgs hat theoretisch postuliert, dass die Leere des Weltalls nicht wirklich leer ist, sondern von einem unsichtbaren Feld durchdrungen wird, das eine Art von kosmischem Schlamm darstellt und den Teilchen, die eigentlich keine Masse haben sollten, Masse verleiht. Dieser kosmische Schlamm ist das Higgs-Boson, das zum Heiligen Gral der Teilchenphysik avanciert ist. Einige bezeichnen es als das Gottesteilchen. Man hat Teilchenbeschleuniger gebaut, um es zu finden.«
    »Was für eine Ironie, dass die Suche nach dem Gottespartikel möglicherweise zur Zerstörung all dessen führen wird, was Gott geschaffen hat.«

    »Wir wollen etwas über das Universum lernen. Was ist daran so falsch?«
    »Wissen ist Macht, Doc. Weisheit bedeutet zu wissen, wann man sich zurückhalten muss.« Kurtz wirft einen Blick aus dem Fenster, als sie in die Route Schrödinger einbiegen und sich einem umzäunten Gebäudekomplex nähern. »Wann waren Sie das letzte Mal hier?«
    »Im Juli 2010. Ich war ATLAS zugeteilt worden, einem Detektor, der sieben Stockwerke hoch ist. Der LHC verfügt über vier Detektoren. Der mächtigste ist der Compact Muon Solenoid, er wiegt mehr als der Eiffelturm. Die Detektoren zeichnen die Kollisionen auf und helfen uns, gewaltige Datenmengen in einer Größenordnung von mehreren Petabytes zu analysieren – das sind Tausende Billionen Bits. Das Internet wurde ursprünglich von einem Physiker am CERN entwickelt, der nach einer Möglichkeit suchte, seine riesigen Datenmengen an Wissenschaftler auf der ganzen Welt zu schicken.«
    »Wie funktioniert dieser Teilchenbeschleuniger eigentlich? «
    »Der LHC ist im Wesentlichen ein großer Ring in einem Tunnel mit einem Durchmesser von etwa siebenundzwanzig Kilometern. Zwei Partikelstrahlen rasen zehntausendmal pro Sekunde in entgegengesetzter Richtung durch den Tunnel, wobei sie von über eintausend zylindrischen, supraleitenden Elektromagneten in ihrer Bahn gehalten werden. Der Collider beschleunigt die Protonen, bis sie eine Energie von sieben Billionen Elektronenvolt erreicht haben, und lässt sie dann nahezu mit Lichtgeschwindigkeit an den vier Detektor-Standorten zusammenprallen. Die Kollisionen verwandeln die Materie in Energiebündelungen, wobei ein
schier unglaublich intensiver Feuerball entsteht, der kleiner als ein Atom und zugleich etwa eine Million Mal heißer als das Innere der Sonne ist. Die Singularität ist so

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