2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
des RHIC belegen sollen, unzureichend. Meiner Überzeugung nach wäre es klug, direkte Kollisionen im RHIC zu vermeiden, bis wir über einen gründlicheren Sicherheitsbericht verfügen, der, so wäre zu wünschen, allen auf diesem Gebiet forschenden Physikern vorgelegt werden sollte.
Dr. H. Kimball Hansen
17. Mai 2000
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Earth News & Media
1. Juli 2047: Letzte Nacht um 23:44 Uhr ist der Tschikuratschki, der höchste Vulkan auf der Insel Paramuschir in Russland, ausgebrochen. Laut Augenzeugenberichten sollen die Aschewolken eine Höhe von sieben Kilometern erreicht haben. Der Tschikuratschki ist der vierte von sechs Vulkanen in der Tatariono-Gruppe, der in den letzten drei Tagen ausgebrochen ist. Die Aschewolken aus den vier Eruptionen haben sich in Richtung Osten ausgebreitet und bedecken inzwischen ein Gebiet von etwa 230 Kilometern Länge.
Genf
L etztlich geht es nur um zwei Dinge: um das Wie und um das Warum. Das Warum hat mit Gott und Religion zu tun, das Wie ist das eigentliche Arbeitsgebiet der Teilchenphysik.«
Der alternde Physiker und der von der CIA ausgebildete Attentäter sitzen im Fond einer Limousine und fahren durch eine ländliche Gegend Frankreichs. Erst vor einer Stunde sind sie mit Lilith Mabus’ Privatjet in Genf gelandet.
Dr. Mohr ist ganz in seinem Element.
Mitchell Kurtz kann ihm ganz und gar nicht folgen. »Okay, Doc, nachdem Milliarden von Dollar ausgegeben wurden, um diese Teilchenbeschleuniger zu bauen, könnten Sie mir vielleicht mal erzählen, was ihr Superhirne wirklich über den Urknall wisst.«
»Wir wissen, dass unser Universum vor etwa 13,7 Milliarden Jahren aus einer Singularität entstanden ist. Singularitäten sind Gebilde, die wir immer noch nicht eindeutig definieren können, aber wir vermuten, dass sie im Mittelpunkt von Schwarzen Löchern vorkommen. Laut Astrophysikern wie Stephen Hawking erschien die Singularität, aus der sich das physische Universum bildete, nicht im Raum, sondern umgekehrt: Der Raum entstand in der Singularität.«
»Und was war vor der Singularität?«
»Vor der Singularität gab es überhaupt nichts. Weder Raum noch Zeit, weder Materie noch Energie.«
»Nur damit ich das wirklich kapiere: Die Singularität, die das gesamte Universum geschaffen hat, kam aus dem Nichts? Sie ist einfach so aufgetaucht … bumm!
Mein Gott, das muss das Dümmste sein, was ein kluger Mensch jemals gesagt hat.«
»Vielleicht hat Gott auf der anderen Seite der Gleichung eine Rolle gespielt, aber das wissen wir nicht. Was wir allerdings wissen, ist, dass sich unser physisches Universum schon immer innerhalb der Singularität befunden hat und sich auch heute noch darin befindet. Bevor es zum Urknall kam, gab es sie nicht – und uns auch nicht. Was immer sie war, sie war jedenfalls unendlich klein, kleiner als ein Atom, und extrem heiß. Und sie ist auch nicht explodiert. Vielmehr hat sie sich mehr oder weniger mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen ausgebreitet.
Durch den Urknall entstanden Materie und Antimaterie in gleicher Menge. Nur Sekunden nach der Schöpfung kollidierten diese beiden Materiearten, wobei sie sich gegenseitig vernichteten und reine Energie entstand. Zum Glück für uns zerfiel der größte Teil der Antimaterie oder wurde ausgelöscht, so dass genügend Materie übrig blieb, damit sich das physische Universum, wie wir es kennen, bilden konnte. Während sich das Universum ausbreitete und abkühlte, verbanden sich die Quarks zu Protonen und Neutronen. Heliumkerne entstanden bereits nach einhundert Sekunden, aber es dauerte noch 100 000 Jahre, bis die ersten Atome erschienen. Eine Milliarde Jahre verging, bevor sich aus Helium und Wasserstoff die ersten Sterne bildeten, während das Universum auch weiterhin wuchs und kälter wurde. Edwin Hubble entdeckte dieses Phänomen im Jahr 1929, und es waren unter anderem seine Beobachtungen, wodurch man die Ausdehnung des Universums bis zu jener konzentrierten,
superheißen Singularität zurückverfolgen konnte.«
»Wenn Sie ohnehin schon so viel wissen, warum müssen dann noch mehr von diesen Weltuntergangsdingern, diesen Collidern gebaut werden?«
»Weil im Puzzle der Schöpfung noch einige entscheidende Teile fehlen, die nur gefunden werden können, wenn man mehr über die subatomaren Teilchen weiß, die eine Millionstelsekunde nach dem Urknall entstanden sind. Isaac Newton war seiner Zeit weit voraus, als er zum ersten Mal über Teilchenphysik nachdachte und die Welt mit dem
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