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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Monster, sich zu bewegen.
    Mannys Herz trommelt wie ein Gummihammer in seiner Brust. Die Angst vor den Ereignissen, deren Zeuge er wird, lähmt seine Arme und Beine, als die Singularität, die wie eine Art zähflüssiger Ring erscheint, sich der Erde nähert. Sie verwirbelt die geladenen, farbig schimmernden Teilchen zu einer chaotischen Suppe und saugt die Aurora in sich auf, während sie sich der Antarktis nähert.
    Es gibt keinen sichtbaren Zusammenprall. Das Monster schlingt den eisigen Kontinent einfach in seinen gewaltigen Sog, verschluckt Land und Meer in seiner sich deutlich weitenden Öffnung und legt das orangefarbene Glühen des Erdmantels frei, während es in immer größere Tiefen vordringt. Wie Säure, die Fleisch zersetzt, absorbiert der lautlose Killer das geschmolzene Magma und die zerfallende Landmasse Südamerikas, während der Ereignishorizont sich über den Atlantik bis nach Afrika erstreckt, wo er Land und Meer in einen alles verschlingenden Strudel der Nicht-Existenz reißt, bis sogar der Kern des Planeten verschwindet und nichts mehr übrig ist bis auf einen dunklen Ring von Aexo-Schwarzraum, einer zeitlichen Anomalie, die als unauffällige Rakete gravitationaler Zerstörung auf der Suche nach Protonen ihren Anfang nahm, nachdem sie von ihren ichbesessenen Schöpfern entfesselt worden war, die sie am Ende selbst verschlungen hat.
    Schwer atmend greifen die beiden Hunahpu nacheinander; ihre Finger umschlingen sich. Einen Augenblick
lang kann keiner von ihnen sprechen. Schließlich murmelt Lilith: »Wurmloch.«
    Die von einem scharlachroten Ring umgebene Öffnung erscheint genau an der Stelle, wo gerade noch die Erde ihre Bahn um die Sonne gezogen hat.
    »Computer, bring uns rein. Countdown sechzig Sekunden. Übergabe des Kommandos an Copilot.« Sie öffnet die Gurte, schwebt aus ihrem Sitz und zieht Manny den Steuerungshelm über den Kopf. »Entschuldige, ich bin luftkrank und muss mir eine Tüte besorgen, bevor es zu spät ist.«
    »Lilith, warte!«
    Sie ist weg, bevor er sie aufhalten kann. Schwerelos fliegt sie aus dem Cockpit.
    Das Raumflugzeug ändert den Kurs und hält direkt auf das Wurmloch zu.
    »… FÜNFZIG SEKUNDEN … NEUNUNDVIERZIG … ACHTUNDVIERZIG.«
    »Lilith, ich bitte dich! Komm her und schnall dich wieder an.«
    Keine Antwort.
    Die Öffnung des Wurmlochs erscheint in voller Größe vor ihnen.
    »… NEUNUNDZWANZIG … ACHTUNDZWANZIG … SIEBENUNDZWANZIG.«
    »Lilith?« Manny zieht den Helm ab, löst seine Gurte und schwebt aus dem Cockpit durch einen kleinen Verbindungsraum in den Passagierbereich.

    Das Objekt, das durch die siebenundzwanzig Meter lange Passagierkabine wirbelnd auf ihn zufliegt, versprüht bei jedem Überschlag einen Ring aus scharlachroten Blasen, bis es schließlich deutlich zu erkennen ist.
    Mit bellender Stimme stößt Manny einen archaischen Schrei aus, als er Lilith Mabus’ abgetrennten Kopf mitten im Flug auffängt.
    Devlin ist direkt dahinter. In seiner rechten Hand hält er die blutüberströmte Klinge, während er horizontal durch den leeren Gang schwebt.
     
    »… SECHZEHN … FÜNFZEHN … VIERZEHN.«
     
    Manny springt in den Nexus und packt Devlins rechtes Handgelenk. Er lässt seiner aufgestauten Wut freien Lauf, zerschmettert die Knochen zu winzigen Fragmenten und rammt das Messer in den Unterleib seines Neffen – als Devlin plötzlich in den Strudel der vierten Dimension hereinbricht und seinen Ellbogen wie einen Knüppel auf den Kopf seines Onkels niederkrachen lässt. Der Schlag ist beinahe tödlich. Mannys Gehirn wird gequetscht, und er fällt in Ohnmacht.
    Der Dämon will sich erneut auf ihn stürzen, als er sich plötzlich dem Geist von Jacob Gabriel, seinem verstorbenen Vater, gegenübersieht.
    Ungläubig reißt Devlin seine scharlachroten Augen auf. »Das Wurmloch … du kontrollierst es?«
    »So wie ich jetzt dich kontrolliere.«
     
    »… DREI … ZWEI … EINS – KONTAKT.«

    Das Raumflugzeug dringt in den Gravitationsstrudel des Wurmlochs ein. Devlin Mabus schreit im Todeskampf auf, als die physische Hülle, die bisher das monströse Hunahpu-Geschöpf beherbergt hatte, bei einem dem Urknall ähnelnden Materie-Ausstoß in Milliarden Atome zerfällt.
    Immanuel Gabriels Augen öffnen sich zu schmalen Schlitzen. Sein ganzes Sein ist von einem Kokon aus ätherischem, blauweißem Licht umgeben, denn sein Bruder schützt ihn mit seiner Aura.

TEIL 1
DIE URSACHE
    »Zufällig hatte ich das Privileg, darüber Bescheid zu
wissen,

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