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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Arbeiter steht unter dem aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Fluggerät und saugt am Mundstück seiner Bong wie an einem Schnuller, während aus mehreren Schläuchen flüssiger Wasserstoff in die Raketentriebwerke des Raumflugzeugs strömt.
    Ein zusätzliches Garagentor öffnet sich mit einem Knall und ein großer Mann betritt den Hangar, der eine vertraute weibliche Gestalt halb stützt, halb trägt. »Mrs. Mabus? Ich war nicht sicher … ich meine, man hat uns natürlich gesagt, dass Sie kommen würden, aber …«
    Lilith überlässt es Manny, das Auftanken zu überwachen. »Wo ist der Pilot? Wo ist die Startcrew, die ich hierherbeordert habe?«
    »Alle sind bei ihren Familien. Ich bin der Einzige, der noch hier ist. Ich arbeite hier schon seit dreizehn Jahren. Ich würde alles für Sie tun, Mrs. Mabus …«
    »Werden Sie nüchtern, halten Sie die Klappe und hören Sie zu. Wenn ich nicht in den nächsten fünf Minuten in der Luft bin, gehe ich hoch wie die Caldera. Wenn Sie also nicht so enden wollen wie mein toter Ehemann, dann ziehen Sie die Schläuche aus der Maschine und öffnen Sie die Tore des Hangars. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«

    »Ja, Ma’am.« Der Mann stellt die Pumpen ab und fängt an, die Schläuche von der Maschine zu lösen.
    Manny mustert das Raumflugzeug. »Lilith, kannst du dieses Ding fliegen?«
    »Das werden wir herausfinden.«
    Der Techniker schleudert die Treibstoffschläuche beiseite und geht los, um die Hangartore zu öffnen.
    »Warten Sie. Wo ist mein Sohn?«
    »Devlin? Wir dachten alle, dass er mit Ihnen zusammen in einem Mars-Shuttle sitzt. Geben Sie mir einen Augenblick Zeit, dann fahre ich eine mobile Zugangstreppe ran.« Die Kinnlade des Arbeiters sackt nach unten, als er zwei verschwommene Wirbel sieht, die zwei Stockwerke hoch auf den Backbordflügel springen und die Maschine betreten.
     
    Im Gegensatz zum Cockpit eines Space Shuttles der NASA, in dem sich unter Berücksichtigung der Schwerkraftverhältnisse viele entscheidende Displays, Steuerinstrumente und Schalter über den Köpfen der Piloten befinden, wird ein HOPE-Raumflugzeug vor allem mittels Gedanken gesteuert, die durch die Helme des Piloten und des Copiloten übertragen werden.
    Lilith setzt sich in den Pilotensitz und schnallt sich an. Sie aktiviert ihren Helm und positioniert eine integrierte Linse über ihrem rechten Auge. »Akustische Befehlseingabe aktivieren, Autorisierung Mabus, Lilith Alpha Tango Beta Gamma Delta.«
    Die hufeisenförmige onyxfarbene Glaskonsole wird aktiviert, zahllose Messwertangaben und farblich codierte Steuerbefehle leuchten auf.
    »Hauptmotoren starten. Schubkontrolle aktivieren.«
    Die holographische Darstellung eines Steuerruders erscheint. Lilith greift danach und lenkt das Raumflugzeug durch die offenen Tore des Hangars – ohne zu bemerken, dass der Techniker tot ist und seine zusammengekrümmte Leiche unter einem Haufen Regenmänteln liegt.
    Der Wind peitscht gegen die mächtigen Flügel und zerrt an der Maschine, die langsam zur verlassenen Startbahn rollt. Lilith bläst Manny einen Kuss zu, fährt den Schub hoch, und nur Sekunden später rasen sie über den von Asche bedeckten Betonstreifen.
    Von Aufwinden unterstützt, hebt die Maschine ab und steigt immer höher in den nächtlichen Himmel. Die beiden erschöpften Hunahpu sinken in die Ledersitze, während die dreifache Erdanziehungskraft auf sie einwirkt. Unter heftigen Vibrationen nähert sich das Raumflugzeug der rasch dahinströmenden Schicht aus Vulkanasche.
    Lilith aktiviert die Raketentriebwerke, wodurch die Maschine fast senkrecht durch die atmosphärische Turbulenz fliegt. Das Dröhnen ist überwältigend, die Zugkräfte drohen, das Raumflugzeug in sämtliche Einzelteile zu zerreißen – doch plötzlich haben sie die Ascheschicht durchstoßen, und die samtig dunkle Stille des Weltalls umgibt sie.
    Vor ihnen befindet sich das Monster.
    Es hat die Ausmaße einer Sackgasse in einem Wohnviertel, sein Ereignishorizont aber ist so groß wie der Mond. Braune Asche wirbelt in der ansonsten leeren Öffnung umher und sammelt sich innerhalb des prachtvollen kreisförmigen Regenbogens der Aurora Australis, die wie ein kosmischer Mutterleib wirkt. Die Singularität rotiert sechzehnhundert Kilometer über dem
Südpol. Durch den Strohhalm seines Gravitationswirbels saugt das immer größer werdende Schwarze Loch einen Strom von Vulkanasche in sich auf.
    Als der letzte atmosphärische Staub verschlungen ist, beginnt das

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