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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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entlangjoggen.
    Jacob Gabriel wirft einen raschen Blick auf die Drohne, während seine Füße die unablässig heranströmende Brandung durchpflügen. Durch knietiefes Wasser zu joggen ist sehr anstrengend, besonders wenn man durch das Mundstück eines Tauchgeräts atmet, wie das zu seiner Ausbildung als Kampfschwimmer gehört. Der Rhythmus der Wellen ist heute sehr unregelmäßig, wodurch der Junge immer wieder aus dem Tritt kommt. Milchsäure brennt in seinen Muskeln und macht seinen geschmeidigen Körper immer schwerer.
    Doch genau diese Milchsäure ist es, die Jacob sucht. Er muss seine Toleranz gegenüber dieser Chemikalie, deren Konzentration im Blut bei Sauerstoffmangel ansteigt, erhöhen, wenn er überhaupt eine Chance haben will, auf Xibalba zu überleben. Wieder wirft er einen Blick hinauf zur Drohne und fixiert deren digitale Zeitanzeige.
    19.07 … 19.08 … 19.09 …
    Noch mal elf Minuten. Los!
    Der weißhaarige Zwilling sieht nach links. Manny joggt im nassen Sand. Er ist erschöpft, und sein Gesicht ist gerötet, aber bisher kann er mithalten. Jacob nimmt all seine Kraft zusammen und läuft noch schneller.

    Immanuel sieht, wie die Entfernung zu seinem Bruder größer wird. Seine Füße schmerzen, und seine Waden verkrampfen, doch sein Stolz, der schon so lange durch die Leistungen seines Bruders verletzt wurde, lässt es nicht zu, dass er aufgibt.
    Keuchend saugt er die salzige Luft tief in seine Kehle, drückt seine Füße kräftiger in den Sand und passt sein Tempo dem Jacobs an.
     
    Die Bilder des UAV werden auf einen digitalen Flachbildschirm übertragen, der sich in einer halben Meile Entfernung in Dominiques eichenholzgetäfeltem Wohnzimmer befindet. Auf einem olivgrünen Ledersofa sitzen Rabbi Steinberg und seine Frau Mindy und betrachten die Szene.
    Dominique kommt aus der Küche ins Zimmer. Sie serviert den beiden eisgekühlten Pfirsichtee, der mit dem neuesten Bioelixier versetzt wurde, das blutdruck- und cholesterinsenkend wirkt. Dann setzt sie sich in ihren Ruhesessel.
    Kaum hat sie Platz genommen, werden die Elektromagnete aktiv, und das pulsierende Feld wirkt belebend auf ihre verkrampften Rücken- und Nackenmuskeln.
    »Seht sie euch an«, sagt sie und deutet auf den Bildschirm. »Jacob ist nicht zu bremsen, und Manny bleibt immer weiter zurück. Ich mache mir Sorgen um ihn. Ich sollte ihn dazu bewegen, dass er mehr im Dojo trainiert.«
    Der Rabbi schüttelt den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Wofür trainieren die beiden denn? Für die Olympischen Spiele?«
    »Ich erwarte nicht, dass du das verstehst«, sagt Dominique. »Die Jungen müssen sich vorbereiten auf das, was Gott mit ihnen vorhat.«
    »Tatsächlich? Hat Gott mit dir geredet?«

    »Rabbi, bitte.«
    »Das hat doch mit diesem Maya-Schwachsinn aus dem Popol Vuh zu tun.«
    »Schwachsinn?« Sie dreht sich zu ihm. »Warst du etwa dabei, als die Drohnen zur Landung ansetzten oder als das außerirdische Raumschiff aus dem Golf aufgestiegen ist? Warst du dabei, als Mick verschwand?«
    Mindy versucht, einen Arm um sie zu legen. »Immer mit der Ruhe, mein Liebling. Es ist wirklich großartig, wie du die Jungs erziehst. Kein Mensch zweifelt an dir, nicht wahr, Richard?«
    Der Rabbi zuckt mit den Schultern. »Ich wollte dich nicht verärgern. Die beiden sind ganz hervorragende Sportler. Du solltest noch mal über alles nachdenken und sie wenigstens in der Kinderliga spielen lassen.«
    »Das kommt nicht infrage. Hast du auch nur die leiseste Ahnung davon, was passieren würde, sollten sie in aller Öffentlichkeit bei einem Wettkampf antreten?«
    »Ich vermute, dass sie dann ein paar Freunde in ihrem Alter finden und ein paar Trainer sehr glücklich machen würden.«
    »Ich bitte dich. Bei jedem Training würde es einen Aufstand geben.«
    »Und trotzdem könnte es ihnen guttun, besonders Manny«, sagt Mindy. »Sie brauchen Freunde in ihrem eigenen Alter. Heute ist ihr Geburtstag, und ich sehe nirgendwo andere Kinder. Das ist nicht gut. Manny ist ein so liebevolles Kind, aber er wirkt immer so traurig.«
    »Ihm gefällt es hier nicht«, gesteht Dominique. »Aber vielleicht hasst er ja auch nur seinen Bruder. Aber sei’s drum. Ich habe immer noch viel zu viel Angst, als dass ich erlauben könnte, dass sie das Gelände hier verlassen.«
    »Bist du nicht ein klein wenig überfürsorglich?«

    »Überfürsorglich? Es gibt Verrückte da draußen, Tausende Verrückte. Die einen wollen meine Jungs anbeten, die anderen wollen sie umbringen. Die

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