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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Angriffsfläche biete.
    Aber was ist sie?
    Eine Präsenz des reinen Bösen. Sie will meine Seele verschlingen.
    Sag mir, was ich tun soll. Wie kann ich dir helfen?
    Du hast mir schon geholfen, mein Sohn, mehr, als du je wissen wirst. Ich war so verloren. Ich ertrank in Einsamkeit und Verzweiflung. Deine Gedankenenergie … Sie ist wie das Feuer eines Leuchtturms für meine Seele. Du hast mir Kraft gegeben. Du hast mir Hoffnung gegeben. Ich weiß jetzt, dass man mich nicht aufgegeben hat, dass ich nicht allein bin. Du hast mir ein neues Gefühl des Seins gegeben.
    Vater, es gibt so viel, was ich dich fragen muss. Der Schöpfungsmythos der Maya … Ist er wahr? Und bin ich wirklich der Sohn des Hunahpu? Ist es wirklich möglich, dass ich und mein Bruder nach Xibalba gehen? Kannst du … wiederauferstehen?
    Darauf gibt es keine leichten Antworten. Es gibt so viel, was ich dir zu sagen habe. Ich will es tun, und ich muss es tun, aber es ist gefährlich. Die Anstrengung zu kommunizieren schwächt mich, und die Kreatur des Abscheus streift umher und wartet darauf, dass ich in meiner Wachsamkeit nachlasse. Und dennoch muss ich es versuchen, denn es steht so viel auf dem Spiel. Jacob, wie alt bist du jetzt?

    Sieben.
    Mein Gott …
    Vater?
    Wo immer ich auch sein mag, zu diesem Ort kann keine Zeit durchdringen. Du sagst, du bist sieben?
    Ja.
    Auch meine eigene Reise begann, als ich sieben war. Genau genommen war ich sieben, als ich zum ersten Mal dem Bösen begegnet bin.
    Lehre mich, Vater. Sag mir, wie alles für dich begann.
    Ich werde es versuchen. Die Erinnerungen … sie sind so mächtig, so lebhaft. Ich kann mich noch immer daran erinnern, wie ich den Geruch des Regenwaldes eingeatmet habe, wie ich seine Schwere in meiner Lunge spürte. Ich kann seine nächtliche Sinfonie hören, die in meinen Ohren erklingt. Und die peruanische Wüste … Wenn ich an die Öde auf dem schrecklichen Nazca-Plateau denke, kann ich fast spüren, wie sich das Blut in meinen Armen und Beinen sammelt, während die Nachmittagshitze mich in ihre glühende Umarmung zieht. Das war meine Kindheit, Jacob, ein Leben in den mittelamerikanischen Dschungeln und auf dem schroffen Plateau von Nazca. Meine Eltern Julius und Maria, deine Großeltern väterlicherseits, waren Archäologiestudenten, die sich in Cambridge begegnet sind. Ihre Liebe erblühte auf ihrer Reise, als sie sich aufmachten, das Geheimnis des Maya-Kalenders und seiner zweitausend Jahre alten Prophezeiung des Jüngsten Gerichts zu entschlüsseln. Ich? Ich war das Ergebnis ihrer schicksalhaften Verbindung. Wie du wurde ich als Opfer meiner Bestimmung geboren.
    Ich fühle mich nicht als Opfer. Meistens fühle ich mich wie Superman.
    Vorsicht, mein Sohn. Sogar Superman hatte sein Kryptonit. Obwohl meine Hunahpu-Gene nicht so weit entwickelt
waren, wie deine es offensichtlich sind, kam auch ich mir überlegen vor. Im Alter von sieben Jahren hatte ich mich zu einem ziemlich unausstehlichen Balg entwickelt, das gegen alles rebellierte, was meine Eltern mir beizubringen versuchten.
    Du hast gesagt, dass du dem Bösen begegnet bist?
    Ja. Damals lebten wir in einer Ein-Zimmer-Stuckwohnung in Pisté, einem winzigen Dorf in der Nähe von Chichén Itzá. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem es geschah. Es war ein typischer Morgen im Gabriel-Clan. Julius hatte mir Hausarrest erteilt, weil ich sein bestes Fernglas gegen einen Baseballhandschuh nebst Ball eingetauscht hatte, und ich war wütend, ich tobte und machte ein Riesentheater. Kaum waren meine Eltern zu den Ruinen aufgebrochen, packte ich eine kleine Reisetasche, nahm meinen Pass und ein paar Pesos, die ich mir aus der Handtasche meiner Mutter lieh, und brach auf, um ein neues Leben anzufangen.
    Du bist davongelaufen?
    Ich musste. Ich fühlte mich so eingeengt, kam nirgendwo zurecht, schaffte es nicht, einfach nur ich selbst zu sein. Aber ich hatte einen Plan. Mérida und sein Flugplatz lagen fünfundsiebzig Meilen westlich. Irgendwie würde ich mich an Bord eines Flugzeugs schleichen, das nach Amerika flog. Obwohl ich erst sieben war, hatte ich Prüfungen bestanden, die einem Highschool-Abschluss entsprachen, und mehrere Universitäten umwarben mich. Ich brauchte es nur in die Staaten zu schaffen, dann wusste ich schon, wie ich überleben würde.
    Ich vermute, ich war noch nicht einmal eine Stunde lang unterwegs, als ein Taxi neben mir hielt. Ich erkannte den Fahrer sofort. Es war T’quan Lwin Canul, ein Mann mittleren Alters, der

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