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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Überreste eingeäschert würden. Ein öffentlicher Trauergottesdienst und ein internationaler Gedenktag wurden für den darauffolgenden Montag in Washington, D. C., angesetzt.
     
    5. November 2027
Belle Glade, Florida
     
    Das Zivilfahrzeug der Polizei rollt auf das Gelände des Belle Glade Breakers Motel und parkt dort. Lilith steigt auf der Beifahrerseite aus und klopft an die Tür von Zimmer 113. »Mach auf, Onkel Don, ich bin’s, Lilith.«
    Detective Colson kommt zu ihr an die Tür. »Hast du einen Schlüssel?«
    »Ja.« Sie schiebt die Magnetkarte ins Schloss und öffnet die Tür.
    Das Zimmer ist leer.

    »Nun, wo ist er?«
    »Ich … ich weiß es nicht. Eigentlich sollte ich ihn heute Abend hier treffen.«
    »Hat irgendjemand an der Rezeption jemals deinen Onkel gesehen?«
    »Nein. Ich habe das Zimmer bezahlt. Sein Englisch ist nicht besonders gut.«
    Colson durchsucht die Kommode. Wirft einen Blick unter das Bett. Sieht im Badezimmer nach. Und findet nichts.
    »Sieht so aus, als hätte er dich versetzt. Welches Verhältnis hatte er zu deinem Großvater?«
    »Ich … ich weiß nicht. Aber wenn Sie glauben … Detective, ich bin sicher, dass er bald zurück sein wird. Bitte ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse.«
    »Hier ist meine Karte. Ich möchte, dass du hier wartest und mich sofort anrufst, wenn er zurückkommt. Ich werde mich mit jemandem vom Jugendamt in Verbindung setzen. Wenn dein Onkel heute nicht mehr auftaucht, dann kümmern sich die Leute vom Amt um dich.«
    »Ja, Sir.«
    Colson geht nach draußen. Lilith schließt die Tür hinter ihm.
    »Bastard.«
    Sie wirbelt herum und sieht erschrocken, wie Don Rafelo mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Bett liegt.
    »Mach dir keine Sorgen, ich habe dafür gesorgt, dass er mich nicht sieht.«
    »Wo warst du? Wie bist du …« Als ihr plötzlich klar wird, was hier vor sich geht, sinkt sie schockiert auf die Knie. »Nein … du … du bist nicht real, oder?«
    Als er lächelt, kann man sein krankes Zahnfleisch sehen. »Natürlich bin ich real. Gedanken sind real, oder etwa nicht?«

    »Aber …«
    »Die Macht des Sukkubus ist real.«
    »Aber du bist nur in meinem Kopf. Du bist nicht wirklich hier. Nicht im körperlichen Sinn.«
    Er setzt sich auf und beugt sich vor, sodass sie seinen fauligen Altmänneratem riechen kann. »Real ist, was sich das Bewusstsein vorstellen und woran es glauben kann. Gedanken sind Dinge. Deine Gedankenenergie ist so real wie meine.«
    Lilith wird fast ohnmächtig. »Diese Jungen, die du umgebracht hast …«
    »Du meinst, die du umgebracht hast. Und die alte Frau.«
    »Und Quenton?«
    »Natürlich. Ich habe dich unterrichtet, ich habe dir das Selbstvertrauen gegeben, aber du warst es, die die Tat vollbracht hat. Und es gibt noch einiges zu erledigen, bevor wir nach Mexiko gehen.«
    »Jacob?«
    Don Rafelo nickt. »Er wird zur Trauerfeier in Washington sein. Es wird besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen geben, aber er wird sich im Freien aufhalten, wo wir ihn über den Nexus erreichen können.«
    »Er will mich nicht mehr sehen.«
    »Jacobs Wert steckt in seinem Samen. In eurer Gestalt werden sich die beiden ersten fast reinen Hunahpu vereinen. Dein Kind, Lilith, wird ein Gott sein.«

    7. November 2027
West Potomac Park
Washington, D. C.
     
    Fast 170 Meter hoch ragt das Washington Monument, der alabasterfarbene Marmor-Obelisk, am östlichen Ende des Potomac Park in den Himmel; er befindet sich etwa eine Meile westlich des Kapitols. Ganz oben in der Spitze des hohlen Monuments befindet sich eine Aussichtsplattform; sie bietet den Besuchern einen großartigen Blick auf den Reflecting Pool, das Vietnam Veterans Memorial, die Gedenkmauer zum 11. September, das Middle East War Memorial und das Lincoln Memorial.
    Das Lincoln Memorial besteht aus sechsunddreißig Säulen, entsprechend der Anzahl der Mitgliedsstaaten der Union zum Zeitpunkt von Lincolns Tod im Jahr 1865. Innerhalb dieser mächtigen Einfriedung befindet sich Daniel Chester Frenchs riesige Skulptur, die zu Ehren des sechzehnten Präsidenten der Vereinigten Staaten errichtet wurde.
    Ennis Chaney, der sechsundvierzigste Präsident der Vereinigten Staaten, folgt aufmerksam den einleitenden Worten Rabbi Steinbergs, während er über ein gewaltiges Meer von Menschen hinwegblickt, die sich um das Memorial und das lange, rechteckige Wasserbecken des Reflecting Pool versammelt haben. Kameras der Nachrichtensender schweben als dunkle Punkte im grauen Winterhimmel; jede

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