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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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einzelne von ihnen bewegt sich auf einer zuvor genau festgelegten Route. Immer wieder fliegen auch Sicherheitskameras vorbei, die die Menge, die bereits auf Waffen untersucht wurde, zusätzlich überwachen. Kongressabgeordnete und verschiedenste Würdenträger sitzen in Stuhlreihen, die auf den Stufen des Lincoln Memorial aufgebaut wurden. Viele von ihnen tupfen
sich die Augen ab, obwohl nur wenige tatsächlich weinen.
    Rechts von Chaney sitzt Präsidentin Marion Rallo, links von ihm Jacob Gabriel. Der weißhaarige Teenager trägt einen schwarzen Anzug, eine schwarze Krawatte und eine dunkle, an den Seiten geschlossene Sonnenbrille.
    In einem blickdichten Umschlag, den der Junge in seiner linken Hand hält, befindet sich ein Foto des früheren Außenministers Pierre Borgia.
    Die Trauernden senken die Köpfe, als Rabbi Steinberg seine Ansprache mit einem Gebet beendet.
     
    Am Ostende des Parks betritt Pierre Robert Borgia, in eine schwarze SWAT-Uniform gekleidet, das Washington Monument. Er zeigt den beiden bewaffneten Wachen seine gefälschte Dienstmarke und erlaubt ihnen, sein neues künstliches Auge und sein gefälschtes Retina-Implantat zu scannen.
    »Sie dürfen hinaufgehen, Sir.«
    »Danke.«
    In Borgias Rucksack befindet sich ein Barrett M 101-A Browning Kaliber.50, ein Scharfschützengewehr, samt dazugehörigem Zweibein. Er winkt den Wachen zu und fährt mit dem Lift zum Aussichtsdeck, das während der Trauerfeier für die Öffentlichkeit geschlossen ist.
     
    Ennis Chaney folgt Präsidentin Rallo aufs Podium. Trotz seines dicken Mantels und der wärmenden Unterwäsche schaudert er im kalten Winterwind. Er berührt sein rechtes Ohr und korrigiert die Position seines Kommunikationsgeräts, das nicht größer ist als ein Zehncentstück.
    »Verehrte Gäste, Mitglieder des Kongresses, meine amerikanischen Mitbürger, Bürger unserer ganzen Welt: Es ist nicht einfach, sich den Glauben zu bewahren. Es ist nicht
einfach in unserem einundzwanzigsten Jahrhundert, und es war nicht einfach im ersten Jahrhundert, als unsere Vorfahren den Blick zu den Sternen hoben und sich fragten: ›Woher kommen wir? Was ist der Sinn des Lebens?‹«
    Chaneys Augen tanzen auf und ab, bewegen sich im Rhythmus seiner Worte.
    »Wir brauchen den Glauben. Einen Glauben, der sich nicht nur auf bloße Fantastereien gründet. Als gebildete, kultivierte und liebevolle Seelen müssen wir uns darauf verlassen, dass der Glaube uns durch Zeiten der Verwirrung, durch Zeiten voller Schmerz und Leid hindurch begleitet …«
     
    Borgia verlässt den Aufzug und tritt auf das Aussichtsdeck hinaus. Er geht an der Bronzereplika George Washingtons vorbei auf die westlichen Fenster zu, die dem Lincoln Memorial gegenüberliegen.
    Er holt einen Glasschneider aus seinem Rucksack, befestigt ihn mithilfe zweier großer Saugnäpfe an einer der dicken Glasscheiben und stellt das automatische Gerät auf einen runden Schnitt mit einem Durchmesser von zwanzig Zentimetern ein.
    Während das Gerät sich durch das Glas schneidet, setzt Borgia seine Hochleistungswaffe zusammen und befestigt sie auf ihrem Zweibein.
     
    Chaney blickt vom rechten zum linken Teleprompter. »Vor vielen Jahren stand ein anderer Afroamerikaner auf ebendiesen Stufen und wandte sich an sein Volk. Er sprach über Freiheit und Gleichberechtigung. Er sprach davon, dass wir uns aus dem dunklen, trostlosen Tal der Rassentrennung erheben und uns auf den sonnenbeschienenen Pfad der Gleichheit aller Rassen begeben sollten. Er teilte seine Träume mit uns. Er teilte seinen Glauben mit uns.
    Mein Patensohn Immanuel war eine sanfte Seele. Wie sein Vater glaubte Immanuel an die Menschheit, doch er machte sich Sorgen um unser Überleben. An seinem letzten Geburtstag zeigte er mir einen Text, den sein Bruder Jacob aus einer der Schriftrollen vom Toten Meer transkribiert hatte. Der Text beschreibt etwas, was in diesen Schriftrollen als Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Dunkelheit bezeichnet wird. Manny erklärte, dass es sich bei den Söhnen der Dunkelheit um die Massenmörder handelt, die so viele Unschuldige umbringen, sowie um diejenigen, die ihre mörderischen Taten unterstützen. Es sind die religiösen Eiferer, die die Lehren des Glaubens entstellen, um Unruhen zu schüren. Es sind die Gierigen, die die Gesellschaft auf einen Weg zwingen, der die Entwicklung der Menschheit behindert, und die dabei kein anderes Ziel verfolgen, als selbst an der Macht zu bleiben. ›Der Krieg hat

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