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2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

Titel: 2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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stürmte, hatte Hanahau noch nie gesehen. Um wen auch immer es sich handelte, es war nicht McDevonshire! Von dem hatte der Weiße Gott ihm genügend Fotos gezeigt.
    »Habe ich Ihnen nicht deutlich zu verstehen gegeben …«, setzte der Fremde an. Während er weiter plapperte, verwarf Hanahau den Gedanken, sich weiterhin als Putzkraft auszugeben. Selbst wenn er damit zunächst durchkäme, würde dieser Kerl sich nach McDevonshires Tod und der Verwüstung des Büros an ihn erinnern. Deshalb blieb nur eine Möglichkeit: Der Zeuge musste sterben!
    Kurzentschlossen zog Hanahau das Blasrohr unter dem Kittel hervor. Zur Sicherheit hatte er zwei Giftpfeile mitgebracht, falls er mit dem ersten McDevonshire verfehlte.
    In einer tausendmal geübten und dementsprechend flüssigen Bewegung führte er den Pfeil ins Rohr ein, holte tief Luft und presste die Waffe an die Lippen.
    Da warf sich der Zeuge herum und flüchtete. Im letzten Augenblick konnte Hanahau den Luftstoß zurückhalten, der das Geschoss aus dem Rohr getrieben hätte. Er stieß einen Fluch aus und eilte um den Schreibtisch herum zur Bürotür. Hinaus auf den Gang.
    Der Fremde rannte zum Treppenhaus. Dummer Fehler! Denn so präsentierte er Hanahau den ungeschützten Rücken.
    Obwohl die Zeit drängte, nahm sich der Indio eine Sekunde Zeit, sich auf den Schuss zu konzentrieren. Erneut setzte er das Blasrohr an und …
    Pffft!
    Er sah nicht, wie der Pfeil durch die Luft sauste und sein Ziel traf. Aber er bemerkte das Zusammenzucken des Fremden und seine instinktive Handbewegung zum Rücken.
    Jetzt musste es schnell gehen!
    Hanahau hetzte zurück in McDevonshires Büro und nahm die letzten Einstellungen des Brandsatzes vor. Dann wieder hinaus auf den Gang.
    Von dem Fremden war nichts mehr zu sehen. Er befand sich gewiss schon auf dem Weg nach unten. Auf dem Weg in den Suizid oder den Angsttod.
    So würde es später in den Ermittlungsakten stehen. Aber nur, wenn niemand den Giftpfeil fand. Deshalb musste Hanahau ihn bergen, sobald der Mann tot war.

    Jorgensen rannte.
    Zum Aufzug? Nein, falls dieser sich nicht mehr in der fünften Etage befand, würde er zu lange auf ihn warten müssen. Also das Treppenhaus!
    Bereits nach wenigen Metern merkte er das Brennen seiner Lungen. Er hätte doch mehr Sport treiben sollen.
    Da! Die Glastür. Und dahinter die Stufen nach unten.
    Er streckte die Hand nach dem Griff aus, da biss ihn etwas in den Rücken. Automatisch fasste er nach hinten, doch seine Finger reichten nicht an die Stelle zwischen den Schulterblättern heran.
    Dann kam der Schmerz. Mit einem Mal schien Feuer durch seine Adern zu fließen. Er verbrannte innerlich.
    Und hinter ihm war immer noch der … der …
    Wer eigentlich?
    Er hatte es vergessen. Er wusste nur noch, dass sein Verfolger unsagbar böse war.
    Das Feuer in seinen Adern erlosch genauso schnell, wie es aufgeflammt war. Jorgensen drehte sich um, wollte seinen Jäger sehen, wollte sich erinnern. Stattdessen starrte er auf ein wimmelndes Meer von Spinnen.
    Auf dem Boden, an den Wänden, überall!
    Drei große haarige Biester krabbelten an seinem Hosenbein empor. Fast glaubte er, das Klackern ihrer Kieferklauen zu hören, den Blick ihrer boshaften schwarzen Punktaugen auf sich zu spüren. Mit einem lauten Schrei wischte er sie vom Stoff und floh ins Treppenhaus.
    Der Biss im Rücken! Das musste eins dieser Scheusale gewesen sein.
    Egal, er hatte sie im Gang zurückgelassen. Er war ihnen entkommen. Ein erleichtertes Lachen wollte sich Bahn brechen, aber er unterdrückte es. Noch war es zu früh dafür. Noch war der … das … was auch immer hinter ihm her.
    Der Sektionsleiter hetzte die Treppen hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Schnell, bevor die Spinnen irgendwie durch die Glastür kamen.
    Es würden Köpfe rollen, das schwor er sich. Der Mann am Empfang! Er war verantwortlich dafür, dass keine Unbefugten oder … oder Krabbeltiere das Gebäude betraten.
    Vielleicht hat er sie absichtlich reingelassen, flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Sie gehörte McDevonshire. Ich habe da so eine Theorie. Vertrauen Sie auf meinen Instinkt! Dann lachte sie hämisch.
    Jorgensen erreichte die vierte Etage, die dritte, die zweite. Allmählich bekam er einen Drehwurm.
    Er hielt einen Augenblick inne, lauschte – und hörte, wie sich über ihm die schwere Tür öffnete. Wie sie zurück ins Schloss fiel.
    Panisch beugte er sich über das Treppengeländer und sah nach oben.
    Dort! Vom fünften

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