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2012 Keine Panik (German Edition)

2012 Keine Panik (German Edition)

Titel: 2012 Keine Panik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Freistetter
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als Pluto war und Pluto ein Planet, dann musste man Xena auch als Planeten bezeichnen. Aber es kam anders. 2006 entschieden die Astronomen auf der Versammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Prag, dass Pluto tatsächlich mehr einem Asteroiden des Kuipergürtels ähnelt als einem Planeten – etwas was man 1930 bei seiner Entdeckung noch nicht wissen konnte, denn der Kuipergürtel war noch nicht entdeckt. Pluto wurde aus der Familie der Planeten gestrichen, und damit hatte auch Xena keine Chance mehr, jemals als zehnter Planet des Sonnensystems geführt zu werden. Seit 2006 wandern also um unsere Sonne offiziell nur noch acht Planeten, und Pluto gehört zusammen mit Eris (der offizielle Name, den Xena erhalten hat) nun zu Gruppe der „Zwergplaneten“.
    Aber nur weil Pluto und Eris zu klein sind, um als Planeten zu gelten, bedeutet das nicht, dass in den äußersten Bereichen unseres Sonnensystems keine großen Objekte mehr zu finden sind. Immer noch suchen Wissenschaftler nach einem Planet X . Dieser Begriff steht in der Astronomie mittlerweile allgemein für ein großes, unbekanntes Objekt. Auch wenn es nicht in der Nähe des Neptun sein kann, so wie Lowell es vermutete, und auch wenn es im Kuipergürtel vermutlich keine großen Planeten mehr geben kann: Bis zu den Grenzen des Sonnensystems ist es noch verdammt weit.
    Hinter dem Kuipergürtel befindet sich eine noch weitgehend unerforschte Region namens „gestreute Scheibe“ (engl. „scattered disk“). Dort kennen wir heute einige Asteroiden mit Bahnen, die stark geneigt sind gegenüber den Bahnen der Planeten. Aber es kann gut sein, dass dort auch noch größere Objekte zu finden sind. Weit hinter der gestreuten Scheibe beginnt die sogenannte Oortsche Wolke. Dort, hunderttausend Mal weiter von der Sonne entfernt als unsere Erde, befinden sich Milliarden von Kometen. Sie ziehen ihre Runden, ohne jemals von uns bemerkt zu werden. Ab und zu stoßen zwei von ihnen vielleicht zusammen, und einer der Kometen ändert seine Bahn, die ihn nun in die Nähe der Sonne führt. Ein paar zehntausend Jahre später sehen wir dann einen neuen Kometen kurz an der Erde vorbeifliegen, bevor er sich wieder zurück in die äußersten Bereich des Sonnensystems macht.
    Dort draußen könnte aber noch viel mehr sein. Als vor 4,5 Milliarden Jahren die Planeten unseres Sonnensystems entstanden, ging es dort noch wesentlich gedrängter zu als heute. Es gab nicht nur acht Protoplaneten, sondern ein paar dutzend. Die kamen sich immer wieder nahe, kollidierten miteinander (unser Mond wurde bei einer solchen Kollision der Erde mit einem anderen Protoplaneten aus der Erde herausgeschlagen) oder schubsten einander durch ihre Gravitationskraft aus dem inneren Sonnensystem hinaus. Nach einiger Zeit gab es nur noch die acht uns bekannten Planeten. Der Rest wurde entweder zerstört, ganz aus dem Sonnensystem geworfen, oder aber sie sammelten sich weit entfernt von der Sonne – in der Oortschen Wolke. Sollten solche weit entfernten Planeten tatsächlich existieren, dann ist es fast unmöglich, sie aufzuspüren. Astronomen haben es natürlich trotzdem versucht ...
    Planeten die so weit weg sind, leuchten so schwach, dass es enorm schwer ist, sie mit einem normalen Teleskop zu entdecken. Etwas einfacher wird es, wenn man ein Instrument benutzt, mit dem man Infrarotstrahlung sehen kann, also die von den Objekten abgestrahlte Wärme. Damit sieht man nicht nur die reflektierte Wärme der Sonne, sondern auch die vom Planeten in seinem Inneren erzeugte Wärme. Als im Jahr 1983 das Infrarot-Weltraumteleskop IRAS (gebaut von den USA, Großbritannien und den Niederlanden) ins All startete, wollten Astronomen damit eigentlich keine neuen Planeten suchen. Sie wollten zunächst nur den kompletten Himmel nach Infrarotquellen absuchen. Denn auch Sterne strahlen im Infrarotlicht, und Wissenschaftler können aus dessen Analyse viel über deren Entwicklung lernen. Die Wärmestrahlung stammt indes selten vom Stern direkt, sondern von großen Scheiben aus Staub, die den Stern umgeben. Aus solchen Scheiben entstehen später Planeten – es ist also nicht verwunderlich, dass Astronomen daran interessiert sind, solche planetaren „Kinderstuben“ zu finden und zu beobachten. Auf dieser Suche in der Unendlichkeit des Alls rückten immer wieder auch nähere Objekte ins Blickfeld von IRAS. Dank des Teleskops entdeckten die Sternensucher zum Beispiel jede Menge Kometen.
    Doch ein solches Infrarotteleskop

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