2012 Keine Panik (German Edition)
nicht gefährlich werden – weder 2012, noch sonst irgendwann.
Kapitel 6
Was zeigen diese Videos?
Mysteriöse Bilder und 2012
„Dennoch ist es fast nicht möglich zu ignorieren, dass es so und so viele Videos aus allen Ecken der Welt gibt, die eben genau dieses zeigen: Das eben eine Sonne vorhanden ist, mit irgendeinem Objekt daneben.“
Conrebbi (YouTube-Verschwörungstheoretiker)
Planet X (oder Nibiru ) existiert nicht. Es kann definitiv keinen bisher unbekannten Planeten geben, der 2012 der Erde nahe kommt und eine Katastrophen anrichtet. Ein Himmelskörper dieser Art wäre schon längst kein Geheimnis mehr, sondern für alle am Himmel sichtbar. Aber wie kommt es dann, dass im Internet so viele Leute behaupten, sie hätten Planet X tatsächlich gesehen? Woher stammen die ganzen Fotos und Videos von Planet X ? Gibt es ihn vielleicht doch?
Bilder des angeblichen Planet X ähneln in vieler Hinsicht den Bildern von angeblichen UFOs. Nicht nur in der Art der Darstellung, auch die Entstehungsgeschichte offenbart viele Gemeinsamkeiten. Seltsamerweise gibt es kaum UFO- oder Planet-X-Sichtungen von den Menschen, die mit Begeisterung Nacht für Nacht den Himmel beobachten und ihre Beobachtungen auf teure optische Instrumente stützen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen wissen (Amateur-)Astronomen sehr gut darüber Bescheid, was man am Himmel alles zu sehen bekommt. Sie können die Objekte meistens schnell und zuverlässig identifizieren. Wer es hingegen nicht gewohnt ist, den Himmel zu beobachten, wer keine Ahnung von Astronomie hat und vielleicht auch noch in einem dicht besiedelten Gebiet wohnt, wo man nachts dank der vielen Lichter kaum etwas am Himmel sehen kann, der ist meist ziemlich überrascht von dem, was sich dort tatsächlich abspielt. Einige halten ganz reale und altbekannte Himmelskörper wie zum Beispiel die Planeten Venus und Jupiter für geheimnisvolle Objekte. Die Helligkeit und die Position der Planeten am Himmel ändert sich im Laufe der Zeit immer wieder und hängt davon ab, wie Erde, Sonne und die anderen Planeten gerade im Verhältnis zu einander stehen. Manchmal ist ein Planet am Nachthimmel überhaupt nicht zu sehen, manchmal geht er erst tief in der Nacht auf, wenn die meisten Menschen schon schlafen, oder er ist nur schwach zu sehen. Manchmal aber sind die Bedingungen auch hervorragend. Dann ist zum Beispiel Jupiter schon früh am Abend strahlend hell am Himmel zu beobachten, und viele Menschen, die sonst nie darauf achten, was sich am Himmel so abspielt, können ihn sehen. In solchen Nächten laufen dann auch die Telefone an Sternwarten und UFO-Hotlines heiß, weil überraschend vielen Leuten nicht klar ist, dass es sich hier um einen Planeten handelt, der den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt ist, und nicht um ein außerirdisches Raumschiff oder einen plötzlich aufgetauchten Planet X . Viele der Bilder und Videos im Internet, die angeblich Planet X zeigen, bilden in Wahrheit nur einen der Planeten ab, die wir seit Menschengedenken kennen.
Wenn man ein Objekt am Himmel sieht, von dem man nicht weiß, was es ist, dann muss man es nicht gleich für einen weltzerstörerischen Planeten halten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie man schnell und einfach herausfindet, ob dieses Objekt tatsächlich unbekannt ist oder nicht. Es gibt zum Beispiel im Internet frei verfügbare Software – ich empfehle „Stellarium“ (das unter http://stellarium.org kostenlos heruntergeladen werden kann). Dieses Programm stellt den Himmel auf dem PC-Bildschirm so dar, wie er an einem beliebigen Ort zu einem beliebigen Zeitpunkt aussieht. Damit erkennt man sofort, ob an der Stelle, an der man den vermeintlichen Planet X gesehen hat, nicht doch ein bekannter Planet oder ein heller Stern steht. Wer ein Smartphone nutzt, kann dies auch mit entsprechenden Apps unterwegs tun. Neben Sternen und Planeten gibt es auch viele künstliche Himmelskörper, die jede Nacht ihre Bahn über den Himmel ziehen. Satelliten sind für jeden eine überraschende Entdeckung, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Sie bewegen sich viel schneller am Nachthimmel als Planeten. Im Gegensatz zu Flugzeugen fehlen ihnen die blinkenden Positionslichter. Vor allem: Sie scheinen plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen, um nach ein paar Minuten ebenso plötzlich wieder im Nichts zu verschwinden. Die Erklärung für dieses geisterhafte Verhalten ist eigentlich ganz einfach: Im Gegensatz zu Flugzeugen leuchten
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