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2012 Keine Panik (German Edition)

2012 Keine Panik (German Edition)

Titel: 2012 Keine Panik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Freistetter
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Satelliten nicht selbst, sondern nur dann, wenn sie zufällig von der Sonne so angestrahlt werden, dass das Sonnenlicht zu uns auf die Erde reflektiert wird. Das dauert oft nur wenige Minuten. Besonders die Raumstation ISS hat bei zufälligen Beobachtungen in den letzten Jahren oft für Verwirrung gesorgt. Sie ist mittlerweile voll ausgebaut und dank ihrer großen Solarsegel reflektiert sie jetzt so viel Licht zur Erde, dass sie heller erscheinen kann als die hellsten Planeten und Sterne. Wenn so ein strahlendes Objekt plötzlich am Nachthimmel auftaucht, sich schnell dahin bewegt und von einem Moment auf den anderen wieder verschwindet, kann einen das schon stutzig machen. Entweder hat man dann eines der besagten Smartphones mit entsprechender App zur Hand, oder man nutzt eine der vielen frei zugänglichen Datenbanken, um nachzuschauen, ob man gerade einen unbekannten Himmelskörper oder einen Satelliten gesehen hat. Auf http://esa.heavens-above.com lässt sich genau herausfinden, wann und wo Satelliten zu sehen sind. Auch die Überflugzeiten der ISS findet man dort; speziell für die ISS gibt es aber auch jede Menge eigene Seiten (z.B. http://iss.de.astroviewer.net/beobachtung.php ).
    Viele, der im Internet vorgestellten Bilder, die angeblich Planet X zeigen, wurden aber gar nicht in der Nacht aufgenommen, sondern am Tag. Hier haben wir es mit einem ganz anderen Phänomen zu tun. Die Fotografen haben gar keine echten Himmelskörper wie Jupiter oder die ISS mit dem nicht existenten Planet X verwechselt, sondern die Fähigkeiten und Fehler ihrer Kamera falsch eingeschätzt. Die Bilder von Planet X bei Tageslicht entstanden so gut wie alle, als jemand mit einer Kamera direkt in Richtung der Sonne fotografierte. Denn Planet X soll ja – zumindest wenn es nach der Meinung mancher Weltuntergangspropheten geht – in der Nähe der Sonne am Himmel zu sehen sein. Oft hört man sogar, dass sich Planet X hinter der Sonne versteckt hat. Bei genauerer Betrachtung ergibt diese Behauptung allerdings nicht viel Sinn. Ein Planet, der sich für längere Zeiten hinter der Sonne verstecken will, damit er von der Erde aus nicht gesehen wird, muss sich mit der gleichen Geschwindigkeit und auf der gleichen Bahn bewegen wie die Erde, nur eben um einen halben Umlauf versetzt. Ein Planet in dieser Konstellation könnte also gar nicht mit ihr zusammenstoßen. Abgesehen davon, dass es kaum vorstellbar wäre, dass zwei Planeten auf solchen Bahnen entstehen, könnte sich dieser Planet aber sowieso nicht wirklich verstecken. Wir haben ja schon im letzten Kapitel gesehen, dass sich Planet X nicht nur durch sein Licht verraten würde, sondern auch durch seine gravitative Wirkung. Die würden wir in diesem Fall umso stärker spüren. Denn auch wenn er sich hinter der Sonne befindet, wäre uns dieser Planet X sehr nahe. Hinzu kommt: Wir haben inzwischen so viele Raumsonden durch das Sonnensystem geschickt, die es aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet haben und nie wurde ein zweiter Planet gesichtet. Es ist einfach unmöglich, dass sich ein Planet erfolgreich hinter der Sonne versteckt.
    Bilder von Planet X , die ihn angeblich in der Nähe der Sonne zeigen, findet man schon seit Jahren im Internet. Daraus könnte man nun den Schluss ziehen, dass sich der Planet IMMER in der Nähe der Sonne aufhält. Das träfe aber nur dann zu, wenn sich Planet X auf einer Bahn innerhalb der Erdbahn um die Sonne bewegt. Nur dann ist nämlich sichergestellt, dass ein Planet von der Erde aus gesehen, immer in der Nähe der Sonne zu sehen ist. So ist es für Merkur und Venus der Fall. Sie ziehen innerhalb der Erdbahn ihre Kreise um die Sonne und deswegen sind sie auch immer in der Nähe der Sonne zu sehen. Das trifft vor allem auf Merkur zu, der innerste der Planeten. Daher ist er auch nie mitten in der Nacht zu sehen, denn Merkur geht immer zusammen mit der Sonne unter. Nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang lässt er sich beobachten. Auch die Venus ist als Morgen- bzw. Abendstern bekannt, mitten in der Nacht sucht man sie vergeblich am Himmel. Wenn Planet X also in der Nähe der Sonne wäre, dann könnte er keine Umlaufperiode von 3600 Jahren haben, wie es viele Weltuntergangspropheten immer behaupten. Er wäre aber auch nicht die meiste Zeit weit entfernt von Erde und Sonne. Ein Planet X der sich innerhalb der Erdbahn bewegte, wäre noch viel auffälliger als ein Planet X auf einer stark elliptischen Bahn. (Tatsächlich könnte er

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