2012 Keine Panik (German Edition)
Weltuntergang geht, sollte man sich auf überprüfbare Informationen verlassen. All die Behauptungen über den angeblichen Weltuntergang im Jahr 2012 sind nichts, woran man einfach glauben muss. Es sind Behauptungen, die ganz konkrete Aussagen über unsere Umwelt machen, daher lassen sie sich überprüfen. Man muss niemandem glauben, man kann wissen, ob die Weltuntergangspropheten mit ihren Aussagen über 2012 Recht haben oder nicht. Dazu muss man kein Experte sein; man muss auch kein Studium absolviert haben. Ein bisschen grundlegendes Wissen über Physik und Astronomie, nicht mehr als die meisten wahrscheinlich schon in der Schule gelernt haben, genügt voll auf, um den Wahrheitsgehalt der 2012-Prophezeiungen zu beurteilen.
In diesem Buch möchte ich zeigen, wie einfach es ist, sich dieses Wissen anzueignen. Der Reihe nach werde ich die gängigen Weltuntergangsszenarien beschreiben, auseinandernehmen und schließlich erklären, warum sie (teilweise himmelschreiender) Unsinn sind.
Eines möchte ich aber auch: Ich fordere alle Leserinnen und Leser explizit auf, mir nicht zu glauben. Ich wünsche mir, dass jeder selbst über das Thema nachdenkt, die Behauptungen und Argumente, die ich hier verwende, selbst prüft und nachvollzieht, um am Ende seiner Überlegungen selbst zu der Erkenntnis zu kommen: Die Welt wird 2012 ganz sicher nicht untergehen!
Kapitel 1
Ein Kalender ist kein Countdown
Die Maya und 2012
„Wenn die menschliche Rasse den aktuellen gregorianischen Kalender mit seinen 12 Monaten nicht abschafft und bis 26. Juli 1995 durch den neuen 28-Tages Kalender und seinen 13 Monaten ersetzt, wird sie sich bald selbst zerstören. (...) Um ihr Programm umzusetzen, haben die ‚Autonomous People's Planetary Moral Emergency Committees of the Thirteen Moon Calendar Change Movement’ den Führern dieser Welt einen ‚Biosphären-Eid’ übermittelt, um den Kalenderwechsel zu vollziehen. Führer, die diesen Eid erhalten haben, haben bis 24. Juli 1995 Zeit, um öffentlich ihre Unterstützung für den neuen Kalender kund zu tun. Falls sie sich weigern, werden sie nach diesem Tag öffentlich als ‚Feinde der Biosphäre’ bezeichnet werden.“
José Argülles (New-Age-Autor und Kalenderfan)
Am 21. Dezember 2012 endet der Kalender der Maya. Das ist kein Zufall. Das mittelamerikanische Volk wusste schon vor Jahrtausenden, dass an diesem Tag der Weltuntergang droht und hat seinen Kalender entsprechend angepasst. Der Kalender und die Maya-Prophezeiungen sagen klar und deutlich: Im Jahr 2012 geht die Welt unter!
Das behaupten zumindest die Weltuntergangspropheten.
Die Geschichte vom Ende des Maya-Kalenders bildet die Grundlage der zahlreichen Katastrophenszenarien, die in den letzten Jahren immer wieder in den Medien aufgetaucht sind. Sie ist der Ausgangspunkt der gesamten 2012-Hysterie, und es ist daher angebracht, sich dieser Sache einmal im Detail zu widmen.
Gleich die entscheidende Behauptung, dass der Kalender eines schönen Tages endet, sollte uns stutzig machen: Wie soll das genau aussehen? Ein Kalender ist ein System, um Tage zu zählen und dabei den Überblick in der Zeit zu behalten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, an einem Punkt in der Zeit einen Nullpunkt zu setzen, und dann jeden Tag um eins weiter zu zählen. Ein bestimmter Tag – oder sagen wir ein Datum – wird so durch eine einzige Zahl wiedergegeben. Diese Art des Kalenders wird von den Astronomen verwendet. Der Tag 0 wurde hier auf den 1. Januar 4713 vor unserer Zeitrechnung (v.u.Z.) festgelegt. Seitdem zählt man einfach weiter. Der 25. Oktober 2009 trägt dann beispielsweise das Datum 2.455.130 (so viele Tage sind seitdem vergangen). Diese Datumsangabe – man nennt sie „Julianisches Datum“ – ist zwar durchaus praktisch, denn es lässt sich damit leicht rechnen (deswegen verwenden es die Astronomen ja auch), für den Alltag aller Nicht-Astronomen ist das System aber etwas unhandlich. Oder haben Sie schon mal versucht einen Termin für den Tag 2.455.930 auszumachen?
Außerhalb der Welt der Astronomen verwenden wir ein System, das auf Tagen, Monaten und Jahren basiert. Ein bestimmter Tag wird hier nicht durch eine einzelne Zahl wie beim julianischen Datum definiert, sondern durch drei Zahlen. Eine gibt den Tag des jeweiligen Monats an, die Zweite den Monat des jeweiligen Jahres und die Dritte das Jahr selbst. Die Zahlen durchlaufen dabei bestimmte Perioden: Wenn die Tageszahl „30“ (bzw. 31, 29
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