2012 Keine Panik (German Edition)
oder 28, je nach Monat) erreicht hat, wird sie wieder zurück auf „1“ gesetzt. Dafür erhöht sich die Zahl des Monats um 1 – solange bis die „12“ erreicht ist. Dann wird bei der Jahreszahl weiter gezählt. Jeder weiß, wie das funktioniert.
Die Maya nutzten ein ähnliches System – nur das sie nicht drei Zahlen verwendeten, sondern fünf, um ein bestimmtes Datum anzugeben. Wenn wir am 20. Januar 2009 drei Zahlen verwenden (20.1.2009), um einen Tag zu definieren, drückt der Maya-Kalender denselben Tag als Datum „12.19.16.0.9“ aus (12 Baktun 19 Katun 16 Tun 0 Uinal 9 Kin). So wie unsere Monate und Tage durchlaufen auch die fünf Stellen im Maya-Kalender eine bestimmte Periode. Jede Stelle kann nacheinander die Werte zwischen 0 und 19 annehmen (ausgenommen die vorletzte, die nur bis 17 läuft). Der Tag 0 – also das Maya-Datum 0.0.0.0.0 – war vermutlich der 11. August 3114 v.u.Z. Damals startete der Kalender und lief seitdem Tag für Tag weiter. Erst kam der Tag 0.0.0.0.1., dann der Tag 0.0.0.0.2. und so weiter. Auf den Tag 0.0.0.0.19 folgte der Tag 0.0.0.1.0., auf den Tag 0.0.0.17.19 der Tag 0.0.19.0.0.
Am 20. Dezember 2012 wird der Maya-Kalender den Tag 12.19.19.17.19 anzeigen.
Der dann folgende Tag, der ominöse 21. Dezember 2012 (nach unserem Kalender), an dem angeblich die Welt untergehen soll, wäre dann für die Maya der Tag mit dem Datum 13.0.0.0.0. Die „13“ war für die Maya eine ganze besondere Zahl (wenn auch in einem anderen Sinne als sie es bei uns ist). Man vermutet, dass der Zeitraum zwischen 0.0.0.0.0 und 13.0.0.0.0 (der etwa 5125 Jahre umfasst) für die Maya ebenfalls eine besondere Bedeutung hatte – so wie in unserem Kalender ein Zeitraum von 1000 Jahren besonders ist und wir von „Jahrtausenden“ sprechen. Der 21.12.2012 entspricht also im Maya-Kalender in etwa unserem 31.12.1999. An diesem Tag ging nicht nur ein Jahr zu Ende, sondern überall auf der Erde wurde das Ende des Jahrhunderts und der Beginn eines neuen Jahrtausends gefeiert. 1 Vielleicht erinnern Sie sich noch an das Gefühl, dass dies ein ganz besonderer Jahreswechsel war. Auf diesen 31.12.1999 folgte der 1.1.2000, alle Stellen im Kalender änderten sich, und wir feierten den Beginn eines neuen Jahrtausends – nicht weil der Tag an sich besonders war, sondern eigentlich nur, weil sich die Zahlen unseres Kalenders, an allen drei Positionen änderten.
Bei all der Aufregung um diesen Jahreswechsel, eines tat unser Kalender nicht: Er hörte nicht auf. Es ging wie gewohnt weiter.
Der Maya-Kalender soll nun aber angeblich genau an einem solchen Tag enden. Das wird er natürlich nicht tun, denn ein Ende ist bei Kalendern prinzipiell nicht vorgesehen (dazu müsste man schon einen Kalender entwickeln, der die Tage rückwärts zählt – der endet dann wirklich, wenn Tag 0 erreicht ist).
Zugegeben, wie es im Maya-Kalender am 22.12.2012 genau weitergeht, ist nicht ganz klar. Immerhin handelt es sich hier um einen Kalender, der seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt wird, und entsprechende Aufzeichnungen sind kaum vorhanden. Wäre der Kalender heute noch weit verbreitet, dann würde man am 21.12.2012 wahrscheinlich eine Riesenparty feiern und am nächsten Tag einfach mit 13.0.0.0.1 weitermachen. Oder man würde, wenn mit der „13“ wirklich eine große Periode, vergleichbar mit unserem Jahrtausend endet, vielleicht einfach eine sechste Zahl zum Kalender hinzufügen und mit 1.0.0.0.0.0 weitermachen. Das wäre eigentlich ganz einfach. Oder kämen Sie auf die Idee zu behaupten, am 31.12.9999 würde unser Kalender enden, nur weil sie noch nicht wissen, ob man für die Jahreszahl auch eine fünfstellige Zahl (10000) angeben kann? („Wir haben bisher immer vier Stellen verwendet, wir können jetzt nicht einfach fünf nehmen. Das ist in Formularen und Computerprogrammen überhaupt nicht vorgesehen.“). Rein formell mag es vielleicht so aussehen, weil scheinbar keine Zahlen mehr übrig sind. Aber natürlich wäre jedem völlig klar, dass auf den 31.12.9999 der 1.1.10000 folgt. Und genauso ist es auch beim Maya-Kalender. Er endet nicht. Das tun Kalender nie. Der 21.12.2012 ist kein Weltuntergangstag, sondern höchstens eine Art Mega-„Maya-Silvester“.
Aber gibt es denn keine Prophezeiungen der Maya, die große Katastrophen und den Weltuntergang für 2012 vorhersagen? Nein, die gibt es nicht. Von den Maya selbst ist überhaupt nur eine einzige Inschrift bekannt, die dieses Datum erwähnt (das sogenannte „Monument
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