2012 Keine Panik (German Edition)
immer gescheitert, auch kein anderer Prophet in der Geschichte konnte bis jetzt zweifelsfrei nachweisen, dass er tatsächlich die Zukunft vorhersehen kann. Das hindert die Menschen aber leider nicht, es weiter zu versuchen. Auch die meisten anderen „Propheten“ haben ihre Texte ähnlich vage und beliebig formuliert wie Nostradamus. Man kann aus ihnen herauslesen, was immer man mag. Es ist also nicht überraschend, wenn sie auch als Beleg für den Weltuntergang 2012 herhalten müssen.
Neben Nostradamus sollen vor allem die angeblichen Prophezeiungen der Hopi-Indianer, die Mythologie des Hinduismus’ und die angeblich prophetischen Verse, die „Mutter Shipton“ im 19. Jahrhundert in England niedergeschrieben hat, einstimmig große Katastrophen und den Weltuntergang für das Jahr 2012 vorhersagen. Betrachtet man die in Frage kommenden Texte näher, sieht man allerdings schnell, dass das nicht stimmen kann. Keine dieser „Prophezeiungen“ erwähnt an irgendeiner Stelle das Jahr 2012. In Nostradamus’ Texten taucht es nirgendwo auf, dafür aber mehrere Prophezeiungen, die spätere Jahre betreffen (bis hin ins ferne Jahr 3790). „Mutter Shipton“ hat in ihren Versen ebenso wenig das Jahr 2012 erwähnt wie die Hindu-Mythologie. Die kennt zwar – wie auch der Maya-Kalender – lange kalendarische Zyklen. Der nächste davon wird allerdings erst in knapp 430.000 Jahren enden. Und wer auch immer behauptet, irgendwelche „Prophezeiungen der Hopi-Indianer“ zu kennen, sollte nicht allzu ernst genommen werden. Denn die Hopi erklären klar und deutlich, dass sie ihre Mythologie nicht mit Fremden teilen, und dass alle angeblichen Prophezeiungen, die zur Zeit im Umlauf sind, nichts mit ihnen zu tun haben und nicht von den Hopi stammen.
Die ganze Aufregung um das Jahr 2012 hat also keinerlei reale Grundlage. Der Maya-Kalender endet nicht in diesem Jahr. Es gibt keine Prophezeiungen die für 2012 irgendwelche Katastrophen vorhersagen. Der ganze Weltuntergangswahnsinn hat seinen Ursprung in den esoterischen Büchern, die westliche New-Age-Autoren in den letzten Jahrzehnten veröffentlicht haben. Leider hat sich die Angst vor dem Weltuntergang trotzdem weit verbreitet. Die Menschen fürchten sich vor einem Planet X , der mit der Erde zusammenstoßen soll, oder einem Sonnensturm, der unsere Zivilisation zerstören wird. Sie haben Angst vor gewaltigen Erdbeben, die durch besondere Planetenkonstellationen verursacht werden sollen, oder sie machen sich Sorgen, ob sie am „Bewusstseinssprung“ im Jahr 2012 beteiligt sind oder zurückgelassen werden. Man sollte vermuten, dass einem schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass das alles barer Unsinn ist. Doch die Weltuntergangspropheten treten selbstbewusst auf, konfrontieren einen mit angeblichen Tatsachen und Fakten, die einen Normalsterblichen völlig überfordern. Und so nagt bei dem ein oder anderen doch der Zweifel, oder er lässt sich sogar ganz fangen von den apokalyptischen Behauptungen, die einzelnen Menschen tatsächlich Angst machen.
In den folgenden Kapiteln dieses Buches möchte ich demonstrieren, dass keine dieser Katastrophen eintreffen wird. Es gibt keinen Grund, vor 2012 Angst zu haben, und zu diesem Schluss kann jeder und jede ganz für sich selbst kommen. Welche Überlegungen man dazu anstellen muss, werde ich im Verlauf des Buches zeigen.
Kapitel 2
Dunkle Spalten und Konjunktionen
Himmlische Konstellationen und 2012
„Allmählich kommt die Erde nun dem Äquator der Galaxie und dem mystischen Zentrum der Milchstraße näher – unser Sonnensystem und der blaue Planet unserer Zivilisation wird mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 den Äquator der Milchstraße kreuzen.“
Birgit Feliz Carrasco (Yogalehrerin und Buchautorin)
Der Maya-Kalender ist die Basis des 2012-Mythos’. Und weil jeder Kalender auf astronomischen Zyklen basiert, überrascht es eigentlich nicht, dass astronomische Zyklen auch in den folgenden Weltuntergangsprophezeiungen eine prominente Rolle spielen. Da wird zum Beispiel behauptet, dass sich die Sonne in 26.000 Jahren einmal um das Sternensystem der Pleijaden bewegt. Dieser so lange Zyklus soll ausgerechnet am 21. Dezember 2012 wieder von vorne beginnen. Andere erzählen, die Sonne stehe an diesem Tag in Konjunktion zur Milchstraße oder nähere sich einer mysteriösen „dunklen Spalte“ im Weltraum. Wieder andere wollen uns erzählen, die Erdachse zeige am 21. Dezember 2012 genau auf das Zentrum der Milchstraße
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