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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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wuchern.
    Wade dreht sich nach seinem Führer Andrew Chan um. Der Malaysier führt schon seit siebzehn Jahren Touristen durch die Höhlen seiner Heimatinsel.
    »Andrew, wie weit ist es denn noch bis zu der unerforschten Passage, von der du gesprochen hast?«
    Im Schein der Karbidlampe ist Andrews Grinsen zu sehen. Zwei seiner Schneidezähne fehlen. »Es dauert nicht mehr lang. Ein Stück weiter wird es enger, dann gehen wir zu Fuß.«

    Wade nickt und spuckt aus, um den Geschmack der Karbiddämpfe loszuwerden. Nur ein knappes Drittel der Höhlen von Sarawak ist vermessen, der Rest ist nur mit Hilfe weniger erfahrener Führer zugänglich. Was unerforschte Gänge betrifft, ist Andrew ein Meister seines Fachs. Offenbar verspürt er einen unwiderstehlichen Drang, in unbekannte unterirdische Regionen vorzustoßen.
    Andrew lenkt das Boot an eine Felsbank und hält es im Gleichgewicht, damit Wade aussteigen kann. »Setz lieber deinen Helm auf, da hinten gibt’s viel loses Gestein.«
    Wade befestigt den Helm, während Andrew das eine Ende eines langen Seils am Boot festmacht und sich die Seilrolle über die Schulter wirft. »Bleib dicht hinter mir. Es wird ein bisschen eng. An den Wänden steht ’ne Menge scharfes Popcorn raus, also pass auf deine Kleider auf.«
    Der Malaysier geht voraus und führt Wade durch eine pechschwarze Katakombe. An ihrem Ende schlüpft er in einen schmalen, ansteigenden Gang, ständig das Seil abwickelnd, um den Rückweg zu markieren. Nach mehreren Minuten wird der Gang zu einem engen Tunnel, in dem sie auf allen vieren kriechen müssen.
    Wade gleitet an dem nassen Kalkstein ab und reißt sich an den Fingerknöcheln die Haut auf. »Wie weit noch?«
    »Wieso? Kriegst du Klaustrophobie?«
    »Ein wenig.«
    »Du bist halt doch nur ein Online-Höhlenfreak.«
    »Was soll das denn sein?«
    »Das ist jemand, der mehr Zeit damit verbringt, im Internet nach Höhlen zu forschen als an Ort und Stelle. Moment mal - hey, was ist das?«
    Wade schiebt sich auf dem Bauch neben Andrew, um auch etwas zu sehen.

    Der Tunnel endet in einem tiefen Trichter mit steilen Wänden. Als die beiden nach oben blicken, sehen sie die Sterne am frühen Morgenhimmel funkeln. Die Oberfläche liegt gut zwanzig Meter über ihren Köpfen. Andrew richtet seine Lampe nach unten und sieht, dass der Grund des Trichters zehn Meter weit entfernt ist.
    Ein bernsteinfarbenes Leuchten lässt dort seltsame Schatten entstehen.
    »Siehst du das?«
    Wade beugt sich vor. »Schaut aus, als würde da unten was leuchten.«
    »Diese Doline war gestern noch nicht da. Offenbar ist das Dach der Höhle erst vor kurzem eingestürzt. Das, was da unten liegt, ist dabei wahrscheinlich reingefallen.«
    »Vielleicht ist es ein Auto? Dann steckt womöglich noch jemand drin.«
    Andrew greift in seinen Rucksack und holt eine Strickleiter heraus, deren Sprossen durch die Mitte eines einzelnen Strangs geführt sind.
    »Was hast du vor?«
    »Bleib hier. Ich klettere mal runter und schau mich um.« Andrew verankert ein Ende der Leiter im Fels und lässt den Rest in die Dunkelheit fallen.
    Der Himmel ist grau geworden, als der erfahrene Höhlenforscher in die Tiefe steigt. Das frühe Morgenlicht dringt nur schwach durch die Dunkelheit und den wirbelnden Kalksteinstaub.
    Am Grund des Kraters angelangt, starrt Andrew ungläubig auf das gewaltige, leblose Ding vor ihm. »He, Wade, ich hab zwar keine Ahnung, was das sein soll, aber ein Auto ist es nicht.«
    »Wie sieht es denn aus?«
    »So was hab ich noch nie gesehen. Es schaut wie eine Riesenkakerlake aus, aber es hat große Flügel und einen Schwanz. Aus dem Bauch kommt ein Haufen
seltsamer Tentakel. Es hockt aufrecht auf zwei Klauen, und die sind offenbar ziemlich heiß. Der Boden unter ihnen zischt.«
    »Ich glaube, du solltest da schleunigst weg. Komm hoch, dann rufen wir die Ranger.«
    »Ist schon gut, das Ding ist nicht lebendig.« Andrew hebt den Arm, um einen der Tentakel zu berühren.
    Eine blaue elektromagnetische Stoßwelle schleudert ihn rückwärts an die Felswand.
    »Andrew, ist alles in Ordnung? Andrew?«
    »Ja, Mann, aber das Scheißding ist elektrisch geladen, und zwar ganz beträchtlich. Ach, du lieber Himmel...« Andrew springt zurück, als der hydraulische Schwanz des Wesens sich in die Höhe hebt, bis die Spitze zum Himmel zeigt.
    »Andrew?«
    »Ich komm schon, Mann, das brauchst du mir nicht zweimal sagen.« Der Malaysier klettert die Leiter empor.
    Die bernsteinfarbene Scheibe am Oberkörper des

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