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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Wesens beginnt zu blinken und nimmt eine rötliche Färbung an.
    »Los, mach schneller!«
    Weißer Rauch steigt unter den Klauen des Wesens auf und erfüllt den unteren Teil des Trichters.
    Wade spürt, wie ihm schwindlig wird. Er dreht sich um und schiebt sich mit dem Kopf voraus in den schlüpfrigen Tunnel, aus dem sie gekommen sind. Im selben Augenblick zieht Andrew sich auf den Felsvorsprung.
    »Andrew? Andrew, bist du hinter mir?« Wade unterdrückt die Schläfrigkeit, die ihn überkommt, und richtet seine Lampe hinter sich. Sein Führer liegt leblos auf dem Boden.
    Kohlendioxid!
    Wade greift nach hinten, packt Andrew am Handgelenk und zieht ihn mit sich durch die enge Röhre. Das
Gestein wird immer heißer, bis es ihm die Haut versengt.
    Was ist das bloß?
    Als der Gang höher wird, richtet Wade sich taumelnd auf. Er hievt sich seinen bewusstlosen Gefährten auf die Schultern und stolpert aufs Boot zu. Alles um ihn herum dreht sich und wird immer heißer. Wade schließt die Augen und tastet sich an den zischenden Kalksteinwänden entlang.
    Der unterirdische Fluss gibt ein seltsam brodelndes Geräusch von sich. Wade sinkt auf ein Knie und rollt den leblosen Andrew ins Boot, das um ein Haar kentert, als er unbeholfen selbst einsteigt. Die Wände der Höhle rauchen, das Wasser kocht in der starken Hitze.
    Wades Augen brennen, seine Nase weigert sich, die glühende Luft einzuatmen. Bellend stößt er einen erstickten Schrei aus und schlägt wild um sich, als sein Fleisch Bläschen wirft und sich verkohlt von den Knochen löst. Dass seine Augäpfel in Flammen aufgehen, spürt er schon nicht mehr.

    AUS DEM TAGEBUCH VON JULIUS GABRIEL
    Chichén Itzá - die glanzvollste prähistorische Stadt ganz Mittelamerikas. Übersetzt lautet der Name: »Am Rand der Quelle, in der die weisen Männer des Wassers leben.«
    Die weisen Männer des Wassers.
    Die Stadt besteht aus einem älteren und einem neueren Teil. Das alte Chichén wurde um das Jahr 435 n.Chr. von den Maya gegründet; später, um 900, vermischte sich ihre Kultur mit der des zugewanderten Volks der Itzá. Über Bräuche und Lebensweise der Bewohner ist nur wenig bekannt, doch wissen wir, dass sie von einem Gottkönig namens Kukulkan regiert wurden. Das Erbe des großen Lehrers der Maya prägt die gesamte Stadt.
    Maria, Michael und ich verbrachten viele Jahre damit, die alten, teils verfallenen Bauten von Chichén Itzá und den sie umgebenden Dschungel zu erforschen. Am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass hier drei Stätten von überragender Bedeutung zu finden waren: der Heilige Cenote, der Große Ballspielplatz und die Pyramide des Kukulkan.
    Die über der Großen Esplanade von Chichén Itzá aufragende Kukulkan-Pyramide ist einzigartig auf der Welt. Selbst
heutige Architekten und Ingenieure sind verblüfft über die Präzision der Bautechnik und der astronomischen Ausrichtung.
    Maria und ich stimmten schließlich überein, dass dies die Pyramide war, die die Zeichnung in Nazca darstellen sollte. Der auf dem Rücken liegende Jaguar im Umriss der Felszeichnung, die Schlangensäulen am Eingang des nördlichen Tempelganges, die Darstellungen des Affen und der drei Wale - alles schien zusammenzupassen. Irgendwo in der Stadt musste sich ein Geheimgang ins Innere der Pyramide verbergen. Die Frage war nur: wo?
    Die erste und nahe liegendste Antwort, die uns in den Sinn kam, war die, dass der Eingang im Heiligen Cenote verborgen war, einem natürlichen Wasserbecken gleich im Norden der Pyramide. Für die Maya waren solche Becken symbolische Tore zur Unterwelt, und keiner der Cenote in Yukatan war von größerer Bedeutung als der in Chichen Itzá, denn hier wurden nach dem plötzlichen Verschwinden Kukulkans große Scharen junger Frauen geopfert.
    Noch wichtiger als diese Tatsache war der mögliche Zusammenhang zwischen dem Cenote und der Pyramide von Nazca. Von oben betrachtet, konnten die kreisförmigen Kalksteinwände gut als eine Reihe konzentrischer Kreise interpretiert, werden, wodurch sich eine Parallele zu der Spirale innerhalb der Pyramide ergab. Abgesehen davon deuteten die steinernen Schlangenköpfe am nördlichen Sockel der Pyramide direkt auf das Wasserbecken.

    Ganz aufgewühlt von unserer Entdeckung organisierten wir eine Tauchexpedition zur Erforschung des alten Beckens. Dort fanden wir allerdings lediglich die Skelette der Toten, sonst nichts.
    Es war ein anderer Teil von Chichén Itzá, in dem wir den Schlüssel finden würden.

    In Mittelamerika gibt es

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