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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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die letzte sein, denn wir werden sie als Erklärung eines Atomkriegs interpretieren!«
    Unter den Anwesenden bricht die Hölle aus. Niemand hört auf den Protest der Vertreter Amerikas, während Viktor Grosnys Bodyguards dem russischen Präsidenten einen Weg aus dem Saal bahnen.

Piste (2 km westlich von Chichén Itzá) Halbinsel Yukatan
    Das Erste, was Dominique Vazquez beim Aufwachen hört, ist das Gackern von Hühnern. Durch die Ritzen der morschen Holzlatten über ihrem Kopf fällt Morgenlicht herein und lässt die Stäubchen in der Luft tanzen. Sie dehnt und reckt sich in ihrem Schlafsack, dann dreht sie sich um.
    Mick ist schon auf. An einen Heuhaufen gelehnt, liest er im Tagebuch seines Vaters. Die Sonnenstrahlen lassen die eckigen Konturen seines Gesichts hervortreten. Er hebt den Kopf und funkelt Dominique mit seinen dunklen Augen an.
    »Guten Morgen.«
    Sie rutscht aus ihrem Schlafsack. »Wie spät ist es?«
    »Bald elf. Hast du Hunger? Die Formas haben in der Küche Frühstück für dich hingestellt.« Er deutet durch die offenen Tür des Schuppens auf das rosafarbene Lehmhaus. »Bedien dich nur, ich hab schon gegessen.«
    Barfuß geht sie über den schmutzigen, mit Stroh bedeckten Boden und setzt sich neben ihn. »Was liest du da?«
    Er zeigt auf eine Zeichnung der Nazca-Pyramide. »Dieses Bild ist der Schlüssel zu dem verborgenen Eingang in die Pyramide des Kukulkan. Das Tier da ist ein Jaguar, der auf dem Rücken liegt, um anzuzeigen, dass es irgendwo nach unten geht. Das offene Maul des Jaguar s war bei den alten Maya ein Symbol für Höhlen wie auch für die Unterwelt. Die nächsten Höhlen in der Gegend hier sind in Balancanche. Meine Eltern und ich haben Jahre damit verbracht, sie zu erforschen, ohne etwas zu finden.«
    »Was ist mit diesem Muster aus konzentrischen Kreisen?«

    »Das ist der Teil des Rätsels, der mir noch unklar ist. Zuerst hab ich gemeint, das Muster ist ein Symbol für eine unterirdische Kammer. Ähnliche Spiralen befinden sich in allen Stätten, die meine Eltern erforscht haben. Als ich hier ankam, war ich sogar wieder in Balancanche, aber gefunden hab ich wieder nichts.«
    Dominique zieht einen Plan von Chichen Itzä aus der Gesäßtasche. Sie betrachtet die Anordnung der Ruinen und die Luftaufnahmen der alten Stadt. »Erzähl mir mehr von dieser Unterwelt der Maya. Wie hast du sie genannt?«
    »Xibalba. Im Schöpfungsmythos der Maya heißt das dunkle Band der Milchstraße Xibalba Be und ist die Schwarze Straße zur Unterwelt. Im Popol Vuh steht, Xibalba sei der Ort, an dem Geburt, Tod und Wiederauferstehung stattfänden. Leider sind die Worte des Popol Vuh nicht einfach zu interpretieren. Bestimmt ist ein Großteil der ursprünglichen Bedeutung im Lauf der Jahrhunderte verloren gegangen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das Popol Vuh ist im sechzehnten Jahrhundert entstanden, lange nach dem Höhepunkt der Maya-Kultur und dem Verschwinden von Kukulkan. Deshalb haben die Geschichten darin einen eher sagenhaften als realistischen Charakter. Allerdings... nach dem, was ich im Meer gesehen habe, weiß ich nicht mehr so recht.« Er schaut sie an, unsicher, ob er weitersprechen soll.
    »Nur weiter, ich höre zu.«
    »Ganz ohne Vorbehalte - oder gehört das zu meiner Therapie?«
    »Du hast gesagt, du brauchst eine Freundin, und die will ich sein.« Sie drückt seine Hand. »Mick, dieser Alien, der angeblich mit dir kommuniziert hat... du sagst, er hat mit der Stimme deines Vaters zu dir gesprochen?«
    »Ja. Er hat mich getäuscht, um mich zu sich zu locken.«
    »Bitte sei mir nicht böse, aber hast du mir nicht erzählt, im Schöpfungsmythos des Popul Vuh sei irgendeiner Gestalt dasselbe zugestoßen? Wie hieß die noch?«
    »Hun-Hunapu.« Micks Augen weiten sich.
    Sehr schön, er erkennt den Ursprung seiner Wahnvorstellungen.
    »Du glaubst noch immer, das Ganze existiert nur in meiner Fantasie, was?«
    »Das hab ich nicht gesagt, aber du musst zugeben, dass das eine seltsame Parallele ist. Was ist mit Hun-Hunapu geschehen, nachdem die Götter der Unterwelt ihn betrogen hatten?«
    »Er und sein Bruder wurden gefoltert und getötet, doch seine Niederlage war Teil eines größeren Zusammenhangs. Nachdem die Herren der Unterwelt ihn geköpft hatten, legten sie seinen Kopf in die Krümmung eines Kalebassen-Baumes, um alle von Xibalba fern zu halten. Doch eines Tages beschloss eine schöne Frau namens Blutmond, den Göttern zu trotzen und den Baum aufzusuchen. Als sie die Hand nach

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