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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Hun-Hunapus Schädel ausstreckte, spuckte er hinein und schwängerte sie dadurch. Blutmond floh und kehrte zur Mittelwelt - zur Erde - zurück, wo sie die Maya-Heroen Hunapu und Ixbalanque gebar.«
    »Hunapu und Ixbalanque?«
    »Die göttlichen Zwillinge. Sie wuchsen zu großen Kriegern heran. Als sie erwachsen waren, kehrten sie nach Xibalba zurück, um die Herren der Unterwelt herauszufordern. Erneut versuchten die bösen Götter, durch List und Tücke zu siegen, doch diesmal behaupteten sich die Zwillinge, schlugen ihre Feinde, besiegten das Böse und erweckten ihren Vater wieder zum Leben. Die Wiederauferstehung von Hun-Hunapu soll zu einer mystischen Empfängnis und Wiedergeburt des Maya-Volkes führen.«
    »Du hast mir mal erzählt, diese Schwarze Straße habe
zu Hun-Hunapu gesprochen. Wie kann eine Straße sprechen?«
    »Keine Ahnung. Im Popol Vuh wird der Eingang zur Schwarzen Straße durch das Maul einer großen Schlange symbolisiert. Auch das dunkle Band der Milchstraße bezeichneten die Maya als Schlange.«
    Jetzt ist es so weit. Treib ihn in die Enge. »Mick, hör mal einen Augenblick zu, ohne mich zu unterbrechen. Du hast dein ganzes Leben damit verbracht, den Geistern der Maya hinterherzujagen und dich in den Mythen des Popul Vuh zu vergraben. Wäre es da nicht möglich, dass du...«
    »Dass ich was? Dass die Stimme meines Vaters nur eine Halluzination war?«
    »Fahr nicht gleich aus der Haut. Ich frage nur, weil die Geschichte von Hun-Hunapus Reise in jeder Beziehung Parallelen zu dem aufweist, was du mir über diese unterirdische Kuppel erzählt hast. Außerdem hab ich den Eindruck, dass du mit deinem Vater noch nicht ganz im Reinen bist.«
    »Mag sein, aber dieses außerirdische Wesen war keine Einbildung und die Stimme meines Vaters auch nicht. Beides war ganz real.«
    »Vielleicht ist es dir auch nur real vorgekommen.«
    »Jetzt spielst du wieder meine Therapeutin.«
    »Ich versuche nur, mich wie eine echte Freundin zu verhalten. Paranoide Wahnvorstellungen haben eine große Kraft. Wenn du dir helfen willst, besteht der erste Schritt darin, zu akzeptieren, dass du Hilfe brauchst.«
    »Dominique, hör auf.«
    »Wenn du mich lässt, kann ich dir helfen...«
    »Nein!« Mick drängt sich an ihr vorbei und läuft aus dem Tor. Draußen schließt er die Augen, atmet tief durch und lässt sich die warme Mittagssonne ins Gesicht scheinen, offenbar, um sich wieder in die Gewalt zu bringen.

    Das hat gereicht. Den Samen habe ich gepflanzt, jetzt muss ich sein Vertrauen wiedergewinnen. Sie blickt erneut auf den Plan von Chichen Itzä. Aus irgendeinem Grund fällt ihr das Luftbild des Cenote ins Auge. Sie erinnert sich an die vergangene Nacht, an ihren Marsch durch den Dschungel.
    Die Wände des Beckens im Mondlicht... die Furchen im Kalkstein...
    »Was hast du?«
    Erschrocken blickt sie auf und merkt überrascht, dass Mick über ihr steht. »Ach, nichts. Es ist wahrscheinlich nicht so wichtig.«
    »Sag’s mir.« Die schwarzen Augen sind zu klug, um hinters Licht geführt zu werden.
    »Da, schau mal auf den Plan. Das Luftbild des Cenote erinnert an das Muster aus konzentrischen Kreisen, das du mir auf der Zeichnung der Nazca-Pyramide gezeigt hast.«
    »Meine Eltern sind zu demselben Schluss gekommen. Sie haben Monate damit verbracht, in jeden Cenote hier zu tauchen, haben alle Wasserbecken und alle unterirdischen Höhlen in der Gegend erforscht. Das Einzige, was sie gefunden haben, waren ein paar Skelette - die Überreste der Geopferten -, aber nichts, was auch nur im Entferntesten wie ein Eingang ausgesehen hat.«
    »Inzwischen war doch dieses Erdbeben...« Sie zuckt zusammen, als ihr die Worte herausrutschen.
    »Was für ein Erdbeben?« Micks Miene hellt sich auf. »Das Erdbeben am Tag des Herbstäquinoktiums war auch in Chichen Itzä spürbar? Mensch, Dominique, warum hast du mir das nicht längst gesagt?«
    »Keine Ahnung - wahrscheinlich dachte ich, es sei nicht wichtig. Als ich davon gehört habe, hatte Foletta dich schon längst schachmatt gesetzt.«
    »Erzähl mir von dem Erdbeben. Was hat es am Cenote bewirkt?«

    »Es war nur ein kurzer Bericht in den Nachrichten. Ein paar Touristen haben behauptet, sie hätten gesehen, wie sich im Wasser des Beckens ein Strudel gebildet hat.«
    Mick läuft davon.
    »Moment, wo willst du hin?«
    »Wir brauchen einen Wagen. Wahrscheinlich müssen wir einen oder zwei Tage in Merida verbringen, um ein paar Sachen zu besorgen. Iss jetzt was. In einer Stunde bin ich

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