2012 - Schatten der Verdammnis
gesagt?«
»Die Erde ist kein simpler Felsbrocken, der im Weltraum schwebt, Mr. Teperman, sondern eine lebendige, harmonische Kugel, in deren Herzen sich ein magnetischer Kern befindet, der Energie kanalisiert. In bestimmten Gegenden an der Oberfläche, besonders in der Nähe des Äquators, befinden sich dynamische Punkte, die eine starke geothermale, geophysische oder magnetische Energie ausstrahlen.«
»Und diese drei prähistorischen Stätten wurden alle an solchen Punkten erbaut?«
»Ganz recht. Außerdem lässt ihre Anlage erkennen,
dass die Erbauer erstaunlich viel über Präzession, Mathematik und Astronomie wussten.«
Teperman lässt seinen Kugelschreiber sinken. »Weitere Strukturen, die offenbar als Antennen fungieren, sind im Untergrund von Stonehenge und Tiahuanaco vergraben. Außerdem dürfte sich eine Antenne unter der Eisdecke der Antarktis befinden.«
Mick nickt. Die Karten von Piri Re’is. Der Hüter muss die Antenne gebaut haben, bevor sich die Eisschicht gebildet hat. Er schaut Dominique an. »Hast du ihnen schon von den Nephilim erzählt?«
»Alles, was ich weiß, aber das ist nicht viel.«
»Sie meinen diese fortgeschrittene Spezies von Humanoiden?« Teperman schüttelt den Kopf. »Ich bin zwar Exobiologe, aber da kenne ich mich nicht mehr aus.«
»Mr. Teperman, die Wesen, die diesen Schutzschirm erschaffen haben, mussten dafür sorgen, dass ihre Relaisstationen und Antennen unbeschadet Tausende von Jahren überlebten. Sie einfach zu vergraben, reichte da nicht aus. Da hatten sie offenbar den kreativen Einfall, direkt über den Stationen gewaltige architektonische Wunder wie Stonehenge und die Große Pyramide zu errichten. Selbst der moderne Mensch hat diese Bauten nicht angetastet.«
»Wie geht es mit dem Schutzschirm weiter?«, fragt Chaney. »Wie lange wird er die Drohnen an der Explosion hindern?«
Die Worte des Hüters hallen Mick in den Ohren. Das Tor zu Xibalba Be wird sich an vier Ahau, drei Kankin öffnen. Es kann nur von innen zerstört werden, und nur ein Hunapu kann es betreten. Nur ein Hunapu kann das Böse aus eurem Garten vertreiben und eure Spezies vor der Vernichtung retten.
Mick wird flau im Magen. »Wir haben ein Problem. Dieses außerirdische Raumschiff... es wird morgen aufsteigen.«
Chaneys Augen weiten sich. »Woher wissen Sie das?«
»Das ist Teil einer dreitausend Jahre alten Maya-Prophezeiung. Das Wesen in diesem Schiff - wir müssen es vernichten. Und dazu müssen wir hinein.«
»Wie sollen wir denn hineinkommen?«, fragt Teperman.
»Keine Ahnung. Das heißt, womöglich auf demselben Wege, den Dominique und ich schon einmal genommen haben, also durch das Ventilationssystem.« Mick wird von einer Welle der Erschöpfung überspült. Er schließt die Augen.
Dominique berührt seine Stirn und spürt, dass er Fieber hat. »Es reicht, Präsident Chaney. Er hat seinen Teil getan, um die Welt zu retten. Jetzt sind Sie dran.«
Chaneys Blick verliert ein wenig von seiner Schärfe. »Unsere Wissenschaftler stimmen mit Ihnen überein, Gabriel. Sie sind der Meinung, dass wir das Raumschiff zerstören müssen, um die Drohnen endgültig von der Explosion abzuhalten. Ich habe die John C. Stennis mit ihrem Geschwader in den Golf von Mexiko beordert, um das zu tun. Sollte das Raumschiff morgen tatsächlich aus dem Wasser steigen, werden wir es in seine Einzelteile zerlegen.«
Der neue Präsident erhebt sich. »Heute Abend findet an Bord der Stennis eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates statt. Wir erwarten Vertreter aller Länder und einige der führenden Wissenschaftler der Welt. Sie und Ms. Vazquez werden uns begleiten. Einer meiner Mitarbeiter wird Ihnen gleich was zum Anziehen bringen.«
»Augenblick noch«, sagt Dominique. »Erzählen Sie ihm bitte von der Sache mit Borgia.«
»Der Mann, der Sie um ein Haar erschossen hätte, hat uns sofort auf Dr. Foletta verwiesen. Und der hat bei seinem Geständnis unter anderem berichtet, wie Borgia es geschafft hat, Sie vor elf Jahren in eine Anstalt einzusperren.
Foletta hat uns sogar ein Tonband gegeben, auf dem der Außenminister ihm aufträgt, Sie umbringen zu lassen.« Chaney verzieht den Mund zu einem grimmigen Lächeln. »Sobald wieder Ruhe herrscht, mache ich ihn fertig. Abgesehen davon wird natürlich keine Anklage gegen Ms. Vazquez und ihre Adoptivmutter erhoben, und Sie hat man für zurechnungsfähig erklärt. Sie sind also ein freier Mann, Gabriel, und nicht mehr meschugge als wir alle.«
Dominique
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