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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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beförderten und die Oberflächentemperatur weiter anstiegen ließen. Am Ende verdampften die Meere der Venus vollständig. Eine dichte Wolkendecke entstand, die teilweise noch heute vorhanden ist, während der Rest im Weltraum verschwand.«
    »Herr Professor, ist der CO 2 -Gehalt auf der Erde seit der Explosion der ersten sieben Drohnen angestiegen?«
    »Ja, Frau Präsidentin, und zwar um sechs bis sieben Prozent.«
    »Genug!« Viktor Grosny hat sich erhoben. Sein hageres Gesicht ist rot vor Wut. »Ich bin hier, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, und nicht, um mir irgendwelchen Unsinn über Außerirdische anzuhören.«

    Die Vorsitzende hebt die Stimme, um die Protestrufe zu übertönen. »Präsident Grosny, wollen Sie etwa in Frage stellen, dass die Bedrohung durch dieses Raumschiff existiert?«
    »Man hat uns doch gesagt, diese Drohnen seien ausgeschaltet, weil dieser... dieser Schutzschirm ihre Explosion verhindert. Stimmt das nicht, Mr. Fowler?«
    Fowler blickt Grosny beklommen an. »Es sieht so aus, als würden die Drohnen nicht detonieren, solange der Schutzschirm intakt bleibt. Aber die Bedrohung besteht weiterhin.«
    »Warum vergeuden wir dann unsere Zeit damit, jetzt darüber zu diskutieren? Ich schlage vor, wir überlassen die Sache unseren Wissenschaftlern. Nach meinem Verständnis sollte dieses Treffen politischer Natur sein. Trotz zahlreicher Morddrohungen bin ich in gutem Glauben hierher gekommen. Es waren russische und chinesische Zivilisten, die durch diese Fusionsbomben ums Leben gekommen sind. Wer sterben muss, Frau Vorsitzende, dem ist es ganz egal, ob er von einer Atombombe zerrissen wird, ob er erstickt oder verhungert. Überlassen wir es dem Westen und seinem überlegenen Waffenarsenal, dieses außerirdische Raumschiff zu zerstören. In eben diesem Augenblick verhungern Tausende von Russen. Worüber wir nun sprechen müssen, ist, wie wir die Lage auf der Welt verändern können...«
    »Wer sind Sie eigentlich, dass Sie Veränderungen fordern?«, erwidert General Fecondo, der mit geballten Fäusten aufgesprungen ist. »Ihre Idee einer Veränderung hat doch darin bestanden, die Vereinigten Staaten in einen Atomkrieg zu verwickeln. Der Westen hat Ihrem Land Milliarden Dollar geschenkt, um das russische Volk mit Lebensmitteln zu versorgen und die Wirtschaft anzukurbeln. Stattdessen haben Sie alles für Waffen ausgegeben!«

    Mick schließt die Augen, um das Wortgefecht auszublenden, und denkt über Professor Fowlers Worte nach. Dabei fällt ihm die Wunde am Bein ein, die er bei seinem Aufenthalt im Raumschiff von Tezcatlipoca erlitten hat.
    Mein Blut war blau. Die Atmosphäre in der Kuppel muss extrem viel Kohlendioxid enthalten haben.
    Er erinnert sich an die Worte des Hüters: Die Bedingungen auf eurem Planeten waren ungeeignet. Das eigentliche Ziel war Venus... eure Welt soll akklimatisiert werden.
    »Sie fordern Hilfe von uns«, bellt Dick Przystas, »aber wir haben ja gesehen, wie rasch Sie bereit waren, die Menschen zu vernichten, die Sie jetzt bitten, Ihr Volk vor dem Hungertod zu bewahren!«
    »Wir hatten doch keine andere Wahl!«, entgegnet Grosny. »Sie zwingen uns, Vereinbarungen über strategische Abrüstung zu unterschreiben, während Ihre Wissenschaftler ständig neue Methoden entwickeln, uns zu zerstören. Was nützen Verträge, wenn die neuen amerikanischen Technologien noch tödlicher sind als die veralteten Raketen, die Sie so großzügig aus dem Verkehr gezogen haben?« Grosny wendet sich an die übrigen Vertreter. »Ja, es war Russland, das zuerst den Knopf gedrückt hat, aber man hat uns provoziert. Die Vereinigten Staaten rüsten schon seit Jahrzehnten massiv auf. Nach den Berichten unserer Informanten brauchen die Amerikaner keine zwei Jahre mehr, um selbst reine Fusionsbomben herzustellen. Zwei Jahre! Wenn diese Außerirdischen uns nicht angegriffen hätten, dann hätten es die USA getan.«
    Wieder erhebt sich ein Stimmengewirr im Saal.
    Grosny deutet anklagend mit dem Zeigefinder auf Chaney. »Ich frage den neuen amerikanischen Präsidenten: Was ist Ihr wahres Ziel - Krieg oder Frieden?«
    Chaney steht auf und wartet, bis Ruhe eingetreten ist. »An allen Händen hier klebt Blut, Präsident Grosny. Wir alle leiden unter Schuldgefühlen, wir alle haben Angst.
Aber, um Himmels willen, wir könnten alle bereits tot sein. Wir haben uns allesamt wie egoistische Kinder benommen, und wenn wir irgendeine Hoffnung haben wollen, als Spezies zu überleben, müssen wir

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