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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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brauchen Hilfe. Der erste Schritt wäre, Föletta davon zu überzeugen, dass man Ihnen ein Team zuweisen sollte, das Ihren Zustand neu beurteilen kann.«
    »Nein. Das tut Foletta nie, und selbst wenn er es täte, ist keine Zeit dafür.«
    »Weshalb denn nicht?«
    »Meine jährliche Evaluation und die anschließende Anhörung sind in sechs Tagen. Sind Sie denn noch nicht darauf gekommen, weshalb Foletta ausgerechnet Sie für mich ausgesucht hat? Er meint, eine Praktikantin kann man leicht manipulieren. Ich höre ihn schon! >Der Patient lässt zwar ermutigende Anzeichen für einen gewissen Fortschritt erkennen, aber er ist noch immer nicht bereit, in die Gesellschaft zurückzukehren.< Mit dieser Diagnose werden Sie übereinstimmen, und das ist alles, was der Evaluationsausschuss zu hören braucht.«
    Foletta hat Recht, er ist gut. Aber vielleicht ist er nicht so gut, wenn er das Gespräch nicht selber lenkt. »Mick, sprechen wir mal ein wenig über die Arbeit Ihres Vaters, ja? Am Freitag haben Sie den Ausdruck vier Ahau, drei Kankin gebraucht...«
    »Der Tag, an dem die Menschheit untergeht. Ich wusste, dass Sie das Datum kennen.«
    »Es ist bloß eine Maya-Legende.«

    »Viele Legenden haben einen wahren Kern.«
    »Also glauben Sie, dass wir alle in knapp vier Monaten sterben werden?«
    Mick starrt auf den Boden und schüttelt den Kopf.
    »Ein einfaches Ja oder Nein genügt.«
    »Treiben Sie keine Psychospielchen mit mir, Dominique.«
    »Wieso treibe ich jetzt irgendwelche Psychospielchen?«
    »Sie wissen doch sehr gut, dass diese Frage nach paranoider Schizophrenie und Wahnvorstellungen stinkt...«
    »Mick, es ist eine ganz einfache Frage.« Er verliert die Fassung. Gut.
    »Sie verwickeln mich in einen intellektuellen Schlagabtausch, um Schwächen zu entdecken. Lassen Sie das. Es ist nicht sehr effektiv und außerdem werden Sie verlieren, was bedeutet, dass wir beide verlieren.«
    »Sie wollen doch, dass ich Ihre Fähigkeit beurteile, in die Gesellschaft zurückzukehren. Wie kann ich das tun, ohne Fragen zu stellen?«
    »Stellen Sie Ihre Fragen, aber locken Sie mich nicht aufs Glatteis. Ich bin gern bereit, mit Ihnen über die Theorien meines Vaters zu diskutieren, aber nur, wenn Sie echtes Interesse daran haben. Falls Ihnen kein anderes Ziel vorschwebt, als festzustellen, wie weit Sie mich an den Rand treiben können, lassen Sie mich lieber so was wie den Rorschach oder den Thematischen Gestaltungstest machen, dann sind wir schneller fertig.«
    »Wieso locke ich Sie aufs Glatteis?«
    Mick ist aufgestanden und bewegt sich auf sie zu. Dominiques Herz schlägt wie wild. Sie greift nach dem Stift.
    »Schon die Art und Weise Ihrer Frage verurteilt mich. Das ist, als würden Sie einen Pfarrer fragen, ob seine Frau weiß, dass er onaniert. Egal, was er antwortet, er ist immer der Dumme. Wenn ich Ihre Frage bezüglich der alten Prophezeiung mit nein beantworte, dann muss
ich begründen, weshalb ich nach elf Jahren plötzlich meine Meinung geändert habe. Foletta wird das als List interpretieren, mit der ich den Evaluationsausschuss täuschen will. Antworte ich mit ja, schließen Sie daraus, dass ich ein ganz normaler Irrer bin, der meint, der Himmel fällt ihm auf den Kopf.«
    »Was schlagen Sie dann vor, wie ich Ihren Zustand beurteilen soll? Ich kann das Thema doch nicht einfach ignorieren.«
    »Nein, aber Sie können die Indizien unvoreingenommen überprüfen, statt überstürzt ein Urteil zu fällen. Schließlich hat man einige der klügsten Köpfe der Geschichte als verrückt bezeichnet, bevor die Wahrheit herausgekommen ist.«
    Mick lässt sich aufs andere Ende des Betts fallen. Dominiques Haut kribbelt. Sie weiß nicht recht, ob sie aufgeregt ist oder Angst hat. Vielleicht trifft beides zu. Sie setzt sich zurecht, stellt die Beine nebeneinander und wiegt den Stift lässig in der Hand. Er ist nahe genug, um mich erwürgen zu können, aber wenn wir in einer Kneipe wären, würde ich wahrscheinlich mit ihm flirten...
    »Dominique, es ist wichtig, sehr, sehr wichtig, dass wir uns gegenseitig vertrauen. Ich brauche Ihre Hilfe und Sie brauchen meine, auch wenn Sie’s noch nicht wissen. Beim Andenken meiner Mutter schwöre ich, dass ich Sie nie anlügen werde, aber dafür müssen Sie versprechen, mich unbefangen anzuhören.«
    »Na schön, ich werde objektiv zuhören. Aber die Frage ist noch immer offen. Glauben Sie, dass die Menschheit am einundzwanzigsten Dezember zugrunde gehen wird?«
    Mick beugt sich vor und stützt

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