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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Chef?«
    »Erinnern Sie sich an Sommer ’98, als wir den Kontakt mit SOHO verloren haben? Bevor Arecibo den Satelliten wieder aufgespürt hat, haben wir ständig dasselbe simple Funksignal gesendet, um Kontakt mit dem Hauptcomputer der Sonde wiederherzustellen. Daran erinnern mich die ersten siebzehn Minuten dieses Signals. Kein Muster, keine Anweisungen, kein Schlüssel, nur ein Signal aus dem Weltraum, das sich wie das Läuten eines Telefons wiederholt, als warte jemand darauf, dass der Gesprächspartner sich meldet, damit die eigentliche Information versandt werden kann.«
    »Das hört sich plausibel an, aber es ergibt keinen Sinn. Die Außerirdischen, die dieses Signal gesendet haben, werden wohl kaum erwarten, dass wir in der Lage sind, diese ganzen Informationen ohne jeden Hinweis zu entschlüsseln.
« Swickle bemerkt, dass das Gesicht seines Chefs bleich geworden ist. »Was ist denn?«
    »Bloß eine Schnapsidee. Vergessen Sie’s, ich bin hundemüde.«
    »Kommen Sie schon, Chef.«
    »Tja, ich hab an SOHO gedacht. Unsere Übertragung damals hat offensichtlich keines Schlüssels bedurft, weil der Computer der Sonde schon so programmiert war, dass er unseren Befehlen gehorcht hat. Vielleicht enthält auch dieses Signal keinen Schlüssel, weil der nicht nötig war.«
    »Sie meinen, wir sollten dieses Radiosignal gar nicht entschlüsseln können?«
    »Nein, Swicky.« Dodds wirft seinem Assistenten einen sorgenvollen Blick zu. »Ich meine: Was ist, wenn dieses Signal gar nicht für uns gedacht war?«

5. November 2012 Sanibel Island, Florida
    Der Jubel in der Wahlzentrale der Republikanischen Partei lässt Edith Axler aus dem Schlaf hochfahren. Sie setzt sich auf und schaut auf die Uhr, dann schaltet sie den Fernseher aus und geht nach unten ins Labor.
    Isadore sitzt noch immer mit krummem Rücken an seiner SOSUS-Station und lauscht.
    »Iz, um Himmels willen, es ist gleich Mitternacht...«
    »Pssst.« Er nimmt den Kopfhörer ab und schaltet den Lautsprecher ein. »Hör dir das an.«
    Sie hört ein tiefes, summendes Geräusch. »Klingt wie ein Generator.«
    »Das ist noch gar nichts. Wart ab.«
    Einige Sekunden vergehen, dann dringt ein hohes Pfeifen aus dem Lautsprecher, das wie ein hydraulischer Bohrer klingt. Gleich anschließend folgt ein metallisches Klappern, das mehrere Minuten andauert.

    Iz schaut zu seiner Frau empor und grinst. »Ist das zu glauben?«
    »Das klingt, als würde irgendwas zusammengebaut. Wahrscheinlich ist es eine Bohrinsel, die für den Einsatz vorbereitet.wird.«
    »Entweder so was oder wieder eine dieser geologischen Expeditionen, die den Krater erforschen. Aber was immer es ist, in den letzten dreißig Stunden hat seine Aktivität eindeutig zugenommen. Ich hab eine E-Mail ans Seefahrtsamt geschickt, um beide Möglichkeiten überprüfen zu lassen, aber noch nichts von denen gehört. Wer hat die Wahl gewonnen?«
    »Präsident Maller.«
    »Gut. Da das nun erledigt ist, wird sich vielleicht jemand vom Außenministerium bei mir melden.«
    »Und was ist, wenn nichts passiert?«
    Iz sieht seine Frau an und zuckt die Schultern. »Nicht so schlimm. Wahrscheinlich hast du Recht und es ist bloß eine Bohrinsel. In den nächsten zwei Wochen wollen ich und Carl sowieso mal wieder auf Fischfang gehen. Vielleicht machen wir einen kleinen Abstecher zum Krater und schauen uns die Sache mal näher an, falls doch was faul ist.«

Miami, Florida
    Angeekelt sieht Dominique, wie ihr massiger rothaariger Begleiter sich eine Gabel voll gebratener Auberginen in den Mund schiebt. Vielleicht erstickt er dran.
    »Na, Süße, bist du stolz auf mich?«
    Ein Spritzer Tomatensoße klatscht auf ihre Wange. »Mensch, Raymond, hat deine Mami dir nicht beigebracht, dass man mit vollem Mund nicht redet?«
    Raymond grinst. Zwischen seinen gelben Zähnen hängt ein Stück Aubergine. »Tschuldigung. Schließlich
hab ich ein halbes Jahr gehungert. Ist toll, mal wieder anständig zu futtern. Na, was meinst du?«
    »Wie schon gesagt, ich finde, dein sechster Platz ist super, schon deshalb, weil das dein erster Wettkampf war.«
    »Was soll ich sagen? Du hast mich echt beflügelt.«
    »Fein. Aber jetzt erzähl mir mal, was eigentlich mit Foletta los ist. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, hast du gesagt, die Ärzte seien stocksauer gewesen, als er aus Massachusetts gekommen ist. Was hast du damit denn gemeint?«
    »Das bleibt unter uns, ja?«
    »Klar.«
    Raymond spült einen Mund voll Essen mit einem Schluck Bier hinunter.

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