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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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überhaupt nicht schwierig, sie an Bord zu holen.
    »Ich weiß, was vorgeht«, sagte ich, »und ich kann es verhindern.«
    Na ja, ehrlich gesagt, ich musste noch ein paar Wörter hinzufügen, denn Marena erwiderte: »Hör mir gut zu. Wenn du Max nicht rettest, bin ich nicht interessiert.«
    »Wir werden Max retten«, sagte ich. »Und alle anderen auch.«
    »Wen interessieren alle anderen?«
    »Gut.«
    »Gut.«
    »Also alle im Licht«, sagte ich. »Gut.«
    »Gut. Sag mir, wie.«

OLYMPIA-HYPERBOWL BELIZE



(109)
    Das Zentraltor führte durch eine lange gedeckte Arkade in den Eingangsbereich des Stadions. An vier Kontrollpunkten standen Wächter; davor hatten sich ein paar tausend Neo-Marcos-Demonstranten versammelt, die von Warren-Sicherheitsleuten und belizischen Polizisten zurückgehalten wurden. Doch Marena kam mithilfe von Biometricks problemlos durch, und es genügte, dass sie für mich bürgte. Der Eingangsbereich war in eine Art bessere Imbissmeile umfunktioniert worden, ein Speise-Empyreum, wie sie es nannten, mit dem Grundriss eines menschlichen Körpers. Die Luft war zugig und laut Jeds Erinnerung mit zusätzlichem Sauerstoff versetzt.
    Marena lotste mich den Mittelgang hinunter. Wir umgingen ein grünes Zentralfeld voller Ähren von vierfarbigem süßem Mais. Vorbei an Theken mit Fisch und eigenartigen Früchten gelangten wir zum Kopf der Fressmeile. Die Leibeigenen hinter den Theken arbeiteten an den Bildschirmen von Abakusrechnern, die auf dem Zwanzigersystem beruhten. Hin und wieder drückte Marena meinen Arm, drückte die Fingernägel hinein, als wäre ich ein gekentertes Kanu. Wir kamen zum Eingang der Hyperbowl. Den hohen falschen Bogen flankierten animierte DHI -Videostatuen der Sportler, die ihre größten Leistungen und Kunststücke immer wieder vollführten, Monumente der Olympischen Spiele von 2002 in Salt Lake City, wo Warren zum ersten Mal richtig losgelegt hatte. Wir passierten einen Schallkonus und hörten kurz John Teschs Stimme: »Bei dieser Gelegenheit möchten wir der Familie von Greg ›The Leg‹ Nagel unser Beileid ausdrücken. Greg war unser geliebter Jaguar-Stürmer und starb heute früh beim Training. Wie wir alle wissen, gehörten zu Gregs außergewöhnlichen Leistungen …«
    Trapezförmige Türen glitten vor uns auf und hinter uns zu, und die Luft wechselte zu einer Art Designer-Gemisch, kühl, aber nochimmer tropisch und mit einem Geruch wie ein sterilisierter Regenwald. Durch die aktive Schallabschirmung war es beinahe still, doch man hörte das Rauschen künstlicher Wasserfälle und Gesprächsfetzen.
    »Lass mich deine Handtasche tragen«, sagte ich und packte sie beim zweiten Wort.
    Der Empfangsbereich war groß genug, um die Ozelot-Mul darin unterzubringen. Trotzdem war er ganz in Erdfarben gehalten. Aus Schlitzen im Granitboden wuchsen fünf Sorten Gras; die Möbel waren aus unbehandeltem Hartholz. Ungefähr zweitausend Menschen wimmelten in schwarz-weißen Trauben in dieser Halle, in bunte Neo-Maya-Kostüme gekleidet und im stimmungsvollen Licht von Punktstrahlern, die langsam den Raum abrasterten. Ich sah Shaquille O’Neal und ein paar andere ehemalige Basketballspieler, die aus der Menge ragten wie Geisterpfähle in einem Maisfeld. Man sah auch einige Offiziersuniformen, belizisch, britisch und US -amerikanisch. Mitten im Raum, wo normalerweise ein Informationsstand gewesen wäre, strebte etwas Riesiges drei Seillängen in die Höhe. Es sah zuerst zu verwirrend aus, um es zu benennen: ein Turm, ein Kapokbaum, eine Pappel, eine Holzstele, eine Steinstele, eine extrem spitzwinklige Pyramide, ein Weihnachtsbaum. Der Schmuck bestand ausschließlich aus DHI -Kugeln, von denen die meisten verschiedene Ansichten der Ix- II ™-Softworld zeigten. In einer von ihnen sah ich eine langsam rotierende Darstellung des heute auslaufenden Maya-Kalenders:

    Auf der anderen Seite des Foyers führten hohe Spitzkorridore zu den Zuschauerplätzen. Absperrpfosten waren nicht zu sehen. Gut.
    Die erste Person, die wir kannten und die uns erkannte, war Michael Weiner in vollem NeoMaya-Putz.
    »Hi«, sagte ich. »Wow. Sie sehen absolut … äh, vorstädtisch aus.«
    Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Das war ein Augenblick des ungeschmälerten Segens.
    »Tony?«, fragte er.
    »Hi«, sagte ich. Er schlug mir nicht wie üblich auf den Rücken, also tat ich es bei ihm. Er trug eine Art Schmuckhalsband, einen gesteppten Zeremonienkragen, und es gelang mir, ihm den braunen Bug Bom

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