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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einsatz gegen Golkana in vielen Variationen durchgespielt worden. Virtuell vernetzt, hatte jeder sich auf den unterschiedlichsten Etagen des Gefängnisses wiedergefunden und ans Ziel durchschlagen müssen. Das Ziel hieß Reginald Bull.
    Fast alle waren dabei mehrfach auf der Strecke geblichen. Verzweigte Korridore hatten sich jäh als Sackgassen erwiesen, und der Rückweg war von gegnerischen Kampfroboter versperrt worden; schmelzende Speicherbänke hatten in den unteren Etagen für ein energetisches Chaos gesorgt; und letztlich waren nach kurzer Zeit arkonidische Raumlandetruppen zur Offensive übergegangen.
    Eine erneute Erschütterung durchlief die Box, gefolgt von weiteren Stößen, und jeder stärker als der vorangegangene. Augenblicke später das Gefühl, seitlich wegzukippen. Agent Begol spürte plötzlich heißen Knoblauchatem auf der Haut und einen kantigen Ellenbogen zwischen den Rippen. „Nicht mehr atmen, Leutnant Tamas!" ächzte er.
    Dann die Gegenbewegung und ein Fall über fünfzehn, zwanzig Meter. Ein ohrenbetäubender Aufprall, das grelle Kreischen von reißendem Stahl, vermischt mit rollendem Explosionsdonner.
    Die Box kippte in die andere Richtung, schien sekundenlang auf der Längskante zu verharren und stürzte schließlich dumpf dröhnend zurück.
    In der gemeinsamen Wand beider Kammern war ein mehrere Finger breiter Riß entstanden.
    Mrii'Qaalers Brüllen hallte herüber, seine Tentakel tasteten auf der Jagd nach einem Opfer heran.
    An den vier Außenecken hatten die Ares-Kampfroboter abgeschirmte Desintegratorladungen angebracht, deren Zündung die Frontplatte wegbrechen ließ.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks sah Begol im flackernden Widerschein künstlicher Beleuchtung die Silhouette eines Ares-Roboters verschwinden. Im Schutz ihrer Deflektorschirme sicherten die Kampfroboter zuerst die Umgebung der Box.
    Begol schloß den Helm seiner Kampfkombination und aktivierte ebenfalls das Deflektorfeld. Sie befanden sich in einer Art Verteilerhalle. Flammen und fetter Qualm beschränkten die Sicht auf weniger als dreißig Meter. Umschalten auf Infrarotsicht. Zwei Korridore zweigten ab, zumindest auf die ersten Meter wirkten sie intakt. Feuer und Rauch quollen aus dem seitlich vorgelagerten Lasten-Antigravschacht.
    Den schweren Thermostrahler in der Armbeuge, hastete Begol los, an der Längswand der Box vorbei hinüber zu dem geschlossenen großen Zugangsschott. Dahinter erstreckte sich vermutlich einer der Ringkorridore, über die alle in Golkana stationierten Wächter und Soldaten schnellen Zutritt zu allen Sektionen hatten.
    Im Laufen gab Begol eine Serie von Schüssen auf die vermuteten Öffnungsmechanismen ab; Teile der Wandverkleidung zerstoben in einem Funkenregen. Hinter ihm wurde schon erbittert gekämpft.
    Arkonidische Kampfroboter hatten die Box begleitet und sich über die Halle verteilt, für ihr Wahrnehmungsvermögen bedeuteten die Deflektorschirme kein Hindernis.
    Knappe Kommandos kamen über Helmfunk. Sie betrafen nicht Begol, sondern die Männer auf der anderen Seite der Box. Über einen Treppenschacht drangen weitere arkonidische Roboter in die Halle vor. Monkey forderte, den Schacht mit zwei Fusionsladungen unpassierbar zu machen.
    Die Maschinenräume in der 30 Meter dicken Bodenplatte Golkanas interessierten unter den gegebenen Umständen nicht. Von den Energieerzeugern, Antigravprojektoren und Schutzschirmgeneratoren aus gab es keinen direkten Zugang zum Zellentrakt. Das mochte nach dem Absturz etwas anders aussehen, aber falls wirklich Energiesperren und Schirmfelder Bestand hatten, ließen sie sich auch aus der Nähe knacken.
    Zwei Strahltreffer belasteten Begols Individualschirm. In dem Moment vermißte er den SERUN und die vom Pikosyn gesteuerte Kapazitätsanzeige.
    Eine neue, heftige Erschütterung durchlief den Gefängniskomplex, In den unteren Etagen steigerte sich ein Rumoren zum dumpfen Grollen, schließlich brach der Boden auf. Quer durch die Halle verlief der Riß, dessen Entstehen wie in Zeitlupe zu beobachten war, bevor die Ränder sich gegeneinander zu verschieben begannen. Offensichtlich waren die Schwerkraftgeneratoren nicht ausgefallen, sondern ein Opfer KorraVirbedingter Fehljustierungen geworden. In letzter Konsequenz konnte das den vollständigen Zusammenbruch Golkanas bedeuten.
    Mit fliegenden Fingern drückte Begol die dünne Schnur der Schmelzladung zwischen Schottrahmen und Stahlflügel. Die Zündung verlief zeitverzögert. Ein kaum wahrzunehmendes

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