2017 - Das Kind und der Pflanzenvater
Funkkontakt zu."
„Wie unterbindet dieser Pflanzenvater das denn?"
„Das ist sein Geheimnis, wie alles andere auch."
Der Smiler rang die Hände. „So kommen wir nicht weiter!" rief er zornig. „Bitte stelle eine Funkverbindung zum Kloster her, vielleicht kann Rilme-Ireffe uns helfen", bat Atlan den Prinzipal.
„Unsere Aufgabe ist relativ einfach", behauptete Mondra unterwegs. „Wir befinden uns auf vertrautem Terrain und wissen, wie wir anderen aus dem Weg gehen können. Das Schiff ist groß und entsprechend die Wahrscheinlichkeit gering, daß wir jemandem begegnen. Was die Überwachung der Hangars betrifft, kann ich sie leicht manipulieren - ich kenne schließlich das System. Eine Fingerübung für mich. Dann klauen wir einen Gleiter."
„Könnten wir nicht eine Transmitterverbindung zu diesem Kloster aufbauen?" fragte Darla. „Ich glaube nicht, daß die Tharoidoner uns den Zutritt zum Wald gestatten werden. Nein, wir müssen fliegen. Wir sind im Wald, bevor uns jemand aufhalten kann, du wirst sehen."
„Wie du das sagst, klingt das alles ganz simpel."
„Erstens: Ich bin Profi. Es gibt nämlich auch andere, die ziemlich gut sind, nicht nur dich. Und zweitens ..." Mondras Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. „Ich lasse mich von niemandem davon abbringen, mein Kind zurückzuholen!"
6.
Der Wald
„Ich kann es immer noch nicht glauben", stieß die Medikerin hervor. „Wieso hat die Ortung uns nicht gemeldet?
Wieso hat niemand das Öffnen der Schleuse bemerkt?"
„Es genügt doch, daß ich es kann", versetzte die ehemalige TLD-Agentin mit breitem Grinsen. „So schwierig ist das gar nicht, wenn man mit einem vertrauten System arbeitet. Eine kleine Fehlermeldung hier, ein Befehl über einen Schleusen-Check da, vorgetäuschte Reparaturarbeiten, rechtzeitige Aktivierung des Ortungsschutzes, eine Portion Glück und die notwendige Entschlossenheit ... dann klappt das schon."
Sie befanden sich bereits im Anflug auf den Arystischen Wald. Unterwegs ließen sich die beiden Frauen über Funk von SENECA das allgemeine Wissen über den Wald vermitteln.
Mondra hatte einen Umweg knapp über der Meeresoberfläche und dann über das dünnbesiedelte Innere des Ostkontinents gewählt, um sich sozusagen „von hinten" an das Ziel anzuschleichen.
Trotz des Ortungsschutzes wollte sie kein Risiko eingehen, nur um ein paar Minuten einzusparen.
Darla Markus war anzusehen, daß ihr bei dem rasanten Tempo in dem engen Gefährt nicht wohl zumute war. „Du kannst das Ding ohne Probleme fliegen, oder?" Eine Frage, die sie mehr sich selbst zur Beruhigung stellte. Sie verließ sich nicht gern auf andere, aber hier hatte sie keine Wahl.
Als die zwei Frauen direkten Kurs auf den Wald hatten, wurde beiden dennoch ein wenig mulmig. „Ich hatte ganz verdrängt, wie groß dieser Wald wirklich ist", murmelte Mondra.
Darla nickte. „Er ist riesig. Wie sollen wir zu zweit da drin ein winziges Baby finden?" Sie schüttelte den Kopf. „Es gibt nicht einmal Anhaltspunkte."
Vor ihnen breitete sich ein gigantischer grüner Streifen aus, der größer wirkte, je näher sie kamen.
Dichtes Buschwerk versperrte die Sicht nach innen sowohl von der Seite als auch von oben. Die Bäume wuchsen geradezu in Etagen, miteinander durch ein labyrinthartiges Flechtwerk aus Lianen und anderen Schlingpflanzen verbunden. Die höchsten, aber nur vereinzelt stehenden Bäume maßen bis zu stattlichen, alles überragenden 80 Metern, bei einem Stammdurchmesser von schätzungsweise zwanzig Metern. Ihre Kronen breiteten sich wie Schirme aus, die stabil genug wirkten, ein Haus darauf zu bauen. Die Blattbaldachine überdachten eine Fläche von gut 400 Quadratmetern; die einzelnen dunkelgrünen Blätter waren so groß wie Elefantenohren, die sich anmutig, fast wie ein Ballett, zu einem leichten Wind wiegten. Dazwischen rankten sich orchideenähnliche Blütenstände hoch, die unablässig feinen Blütenstaub von sich gaben. „Am besten, wir landen irgendwo in der Nähe dieses Klosters", schlug Mondra vor. „Nach den Informationen treten die Ordensmitglieder auf einer Lichtung mit Arystes in Kontakt, die daher sicher näher am Kloster als an anderen Punkten des Waldes liegt. Ich denke, daß wir Delorian dort am ehesten finden werden."
„Wenn wir nur wüßten, was wir uns unter einem solchen Pflanzenvater genau vorzustellen haben", meinte Darla. „Dann hätten wir es leichter. Leider gibt es keine Beschreibung über sein Aussehen oder seine
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