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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß er, Zanecchi, sich mitten in diesem Gebiet aufhielt!
    Er aktivierte wieder sein Flugaggregat und ließ sich von ihm in die Höhe tragen. Dann jagte er davon, dem gegenüberliegenden Ausgang des Kessels entgegen. Der Mundäne flog um sein Leben und betete, daß sein Flugaggregat ihn nicht wieder im Stich ließ.
    Eine der gegnerischen Stellungen explodierte in einem Volltreffer. Wieder krachte und donnerte es.
    Der Boden brach auf; Flammensäulen und glühende Trümmerstücke wurden in die Höhe gewirbelt.
    Zischend kamen sie rechts und links, hinter und vor Zanecchi wieder herab. Daß sie ihn dabei verfehlten, war wie ein Wunder.
    Er gab Vollschub und raste nach Osten, aus dem Talkessel hinaus. Fast hatte er schon eine Schlucht mit überhängenden Felsen erreicht, als etwas Heißes seinen rechten Arm traf und ihn zum Abtrudeln brachte.
    In Sekundenschnelle registrierte Zanecchi, was geschehen war: Der Schuß aus einer Energiekanone hatte seinen Arm gestreift und den Schutzschirm zusammenbrechen lassen. Selbst der Kampfharnisch war in Fetzen geflogen. Es gab für ihn keinen Schutz mehr vor den tobenden Urgewalten, die vom Weltraum aus entfesselt wurden - von seinen eigenen Leuten!
    Er landete mitten im energetischen Chaos, auf kochendem Fels.
    Der Arm hing an der Schulter, er konnte ihn aber nicht mehr bewegen. Zanecchi verfluchte die Schützen oben im All und in der Stellung der Amcka. Er war so gut wie tot. Um ihn herum schlugen die Strahlschüsse der Schiffsgeschütze ein. Sie trafen alles, bloß ihn nicht. Konnte er etwas dafür, daß es ihm nicht einmal vergönnt war, den Heldentod zu sterben? Sollte er sich selbst richten? Welches grausame Schicksal trieb sein Spiel mit ihm?
    Zanecchi irrte durch die glühenden Trümmer, eine permanente Explosionslandschaft, und wartete auf sein Ende. Einmal blieb er sogar stehen und hielt die Arme fordernd ausgebreitet. Aber kein Schuß und kein durch die Luft jaulendes Trümmerstück traf ihn.
    Dann explodierte auch die zweite Stellung der Amcka.
    Zanecchi blieb stehen, bis die Druckwelle ihn umwarf. Und dann, im Fallen, hatte er die Witterung wieder. Er roch es wieder, das Blaue Blond!
    Er konnte nicht anders. Wie jeder Mundäne des Segafrendo-Feldzugs war er darauf konditioniert.
    Er mußte es verfolgen, dieses Blaue Blond. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Die Schmerzen in seinem rechten Arm waren höllisch, es brannte wie Feuer, aber er hielt den Nuklearbrenner fest in der Linken, der violette Strahlen verschoß, der im Ziel jegliche Masse zu einem Miniatur-Fusionsprozeß anregte und somit thermonuklear zerfetzte.
    Er mußte der Spur folgen, auch wenn es sein Tod war. Zanecchi stolperte los. Der Geruch verriet ihm, wo er das Blaue Blond zu suchen hatte. Er blieb auf der Lichtung. Um die Strahlsalven der Raumschiffe machte er sich keine Gedanken, die ganze Aufmerksamkeit galt den Blauen. Und wenn er hier durch die eigenen Geschütze sterben würde, starb er wenigstens in Würde. Niemand konnte später behaupten, er habe seinen Trupp im Stich gelassen.
    Die Schmerzen raubten ihm fast das Bewußtsein, aber die Empfindungen des Pux überlagerten alles.
    Er rannte, bis er stolperte, was ihn einer Salve entgehen ließ. Das Blaue Blond war vor ihm, nahe dem Ausgang des Kessels, nahe der sich anschließenden Schlucht. Rauchschwaden nahmen ihm die Sicht. Hier und da tänzelten Flammen in den Ruinen und in der Lichtung. Zanecchi hustete, aber er rannte weiter, wie in einem Rausch.
    Der Geruch des Blauen Blonds war alles, was ihn steuerte. Er erfüllte jede Faser seines Bewußtseins, lenkte jeden seiner Schritte. Er war wie eine Droge. Rings um ihn zischte und fauchte es, aber das nahm er nicht mehr wahr.
    Dann, plötzlich, war der Geruch verschwunden.
    Zanecchi blieb stehen wie vor den Kopf geschlagen. Das konnte nicht sein. Er war der einzige Mundäne hier; die Blauen waren ihm ausgeliefert gewesen, ihm und seinen Waffen. Wohin waren sie verschwunden?
    In einem Versteck konnten sie nicht sein, das hatte er gemerkt. In diesem Augenblick entdeckte er den Transmitter.
    Der Schock war groß. Zanecchi sah einen aktivierten Transmitterbogen, mitten im Qualm der Explosionen und glühenden Trümmer, und er wußte: Das Blaue Blond war gerade eben durch diesen Transmitter geflohen!
    Ringsum schlugen weiterhin die Strahlen überschwerer Mundänengeschütze ein. Zanecchi hatte sich vorhin den Tod gewünscht, doch jetzt hatte er die Witterung der Blauen vor sich und glaubte zu wissen,

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