2019 - MundÀhnen-Alarm
absolute Stille.
Dem einen Kriegsturm folgten zehn weitere.
Dann waren es Tausende ...
EPILOG 1
Die SOL war soeben in den Hypertakt eingetreten und flog mit Maximalgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegen.
Mondra Diamond hatte vor zehn Minuten per Interkom mit Atlan gesprochen. Der Arkonide hatte ihr kurz über die Geschehnisse auf Orllyndie berichtet und sich nach dem Befinden ihres Kindes erkundigt.
Mondras Antwort war zögerlich ausgefallen, was Atlan nicht entgangen sein konnte. Denn tatsächlich machte sie sich Sorgen um Delorian, ihres und Perry Rhodans Kind.
Sie glaubte zu bemerken, daß irgend etwas mit Delorian nicht in Ordnung war. Als die Verbindung zu Atlan beendet und sie wieder allein und unbeobachtet war, ging Mondra zu dem Jungen und beugte sich über ihn.
Und dann geschah etwas, das sie schon einmal erlebt hatte.
Mondra Diamond hatte für einen Moment das Gefühl, in Delorians Seele blicken zu können. Und was sie sah, erschreckte sie heftig. Sie sah ein unermeßliches Leid, ein millionenfaches Sterben.
Dann war der Augenblick auch schon wieder herum. Mondra zitterte leicht. Sie glaubte nicht, daß Delorian ihr etwas vorgegaukelt hatte. Sie war fest von den übernatürlichen Fähigkeiten ihres Sohnes überzeugt.
Da geschah noch etwas Seltsames.
Der Ableger des Pflanzenvaters Arystes aus dem Arystischen Wald auf Orllyndie, der in Mondras Kabine stand, stieß eine Wolke betäubend duftenden Blütenstaubs aus - und dann war alles wieder vorbei.
Die SOL flog in Richtung Auroch-Maxo und würde das Zielgebiet in etwas mehr als acht Stunden erreicht haben.
Niemand wußte, was sie dort erwartete.
EPILOG 2
Mautsch trieb durch eine Protuberanz der Sonne Orllyn und atmete die Energien des Sterns. Er, der einsame Wanderer durch den Kosmos, hatte seine Aufgabe auf Orllyndie erfüllt und tankte sich auf für den Sprung zum nächsten Sonnenfeuer.
Als er nach Orllyndie kam, hatte er nicht geahnt, daß er auf einen versprengten Mundänen treffen würde. Es war reiner Zufall gewesen, daß ihn seine Reise und die Suche ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hierhergeführt hatten.
Die Suche nach Geschwistern im Weltall ...
Sein Heimatplanet hatte vor langer Zeit das Volk der Quantronen hervorgebracht. Es waren pelzige rote Kugelgeschöpfe wie er, wenn er sich auf einem Planeten manifestierte. Vor mehreren tausend Jahren hatten sie damit begonnen, sich zu vergeistigen und als körperlose Wesen in das endlose Weltall aufzubrechen. Ihre Wanderung von Stern zu Stern, von Galaxis zu Galaxis hatte begonnen.
Es geschah selten, daß sich die Körperlosen in der Unendlichkeit trafen, und nie kehrte einer zum Ursprungsplaneten Quantron zurück.
Es war beileibe nicht jedem Quantronen bestimmt, in die vergeistigte, rein energetische Zustandsform überzuwechseln. Auf eine Million planetengebundener Artgenossen kam ein Wanderer. Alle anderen lebten ihr Leben auf Quantron zu Ende und starben, wenn ihre Zeit gekommen war.
Mautsch hatte an der Schwelle zur Vergeistigung gestanden, als die Mundänen erschienen und angriffen. Als ihre Kanonen den Planeten mit ihrem Atomfeuer vernichteten, war er bereit gewesen.
Als einziger von Milliarden hatte ausgerechnet er die Reife erlangt, um seinen Körper aufzugeben und den mörderischen Energien zu trotzen, Er war aufgestiegen, während Quantron in Schutt und Asche fiel. Er hatte mit neuen Sinnen seine ehemaligen Artgenossen sterben sehen und um sie getrauert. Aber die Mundänen zogen wieder ab, und Mautschs wirkliches Leben hatte begonnen. Die Stunde des Todes seines Volks war die Stunde seiner Geburt gewesen.
Jahrelang war er zwischen den Sternen gewandert, von System zu System, immer auf der Suche nach seinen vergeistigten Geschwistern. Statt ihrer hatte er einen Mundänen gefunden und den Tod einer weiteren Welt verhindert.
Zumindest mußte er das glauben. Mautsch machte sich bereit zum nächsten Sprung. Er würde ihn in ein neues Sonnensystem führen. Und eines Tages vielleicht traf er einen anderen vergeistigten Quantronen, in der weiten Sternenwüste Segafrendos oder einer anderen Galaxis, Die Ankunft der Mundänenflotte im Orllyn-System erlebte er nicht mehr.
ENDE
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