2021 - Monos' Enkel
Strahler, lediglich ein Anzünder fürs Kaminfeuer", protestierte der Alte. „Das zu erklären, solltest du deinem Anwalt überlassen."
Einer der Roboter blieb zurück, um die beiden Opfer psychologisch zu betreuen. Er begleitete sie im Gleiter zurück zur Schule.
Moharion Mawrey erwartete die zwei Mutanten bereits. „In den vergangenen Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen", sagte sie. „Aber jetzt ist alles anders. Und das nur wegen dieser blöden Idee Falo Gauses. Manche Menschen reagieren geradezu hysterisch, wenn jemand auch nur das Wort Mutant in den Mund nimmt. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum die Änderung der Hausordnung nötig war. Es wird nicht bei diesem einen Vorfall bleiben."
Trim gab sich die größte Mühe, seine glühenden Wangen und die heiße Stirn vor ihr zu verbergen.
Moharion aber entging nichts. „Du gehörst ins Bett, Trim", sagte sie. „Und zwar sofort! Widerreden sind sinnlos. Auf dem Ohr bin ich taub."
6.
2. Juni 1303 NGZ
Die Nachricht stammte von Moharion Mawrey. Soweit Perry es beurteilen konnte, vergrub sich die Ministerin in letzter Zeit immer häufiger in ihrer Wohnung im Hauptgebäude der Fellmer-Lloyd-Schule und verfolgte die Geschehnisse in Terrania von ihrem privaten Terminal aus. „Es ist eingetreten, was ich befürchtet habe", lautete die mündliche Botschaft. „Gause hat seine Absicht wahrgemacht und den Mutantenring ins Leben gerufen. Der Verein ist ordnungsgemäß eingetragen und hat fünfzig Gründungsmitglieder. Fünfzig, das mußt du dir vorstellen, Perry. Heute ist eine große Informationsveranstaltung, bei der gut hundert Mutanten erwartet werden; von denen werden sich viele anschließen. Für die kommenden Wochen befürchte ich das Schlimmste."
Angesichts von zwei- bis dreitausend Mutanten in terranischen Schulen stellten fünfzig oder gar hundert Aktivisten eine beachtliche Zahl dar.
Es handelte sich also nicht bloß um die Verwirklichung einer Illusion von ein paar Tagträumern, sondern um eine handfeste Angelegenheit. Sie bereitete nicht nur Moharion Kopfzerbrechen. Auch er selbst war mit der Entwicklung nicht glücklich. „Die Ereignisse auf dem Sirius River bestätigen meine Vorbehalte", fuhr die Stimme der Ministerin fort. „Wir bekommen mit dem Mutantenring Probleme und sollten gegensteuern, solange noch Zeit dazu ist. Wenn dieser Gause auch sein nächstes Vorhaben verwirklicht, sehe ich schwarz für Terra.
Wir haben es in der Hand."
Mit diesem mahnenden Schlußsatz endete die Botschaft und entließ Rhodan wieder in die Alltagsgeschäfte, denen er sich seit seiner Rückkehr aus der Eastside verstärkt annahm. Die ersten Netzwerke der neuen Posyn-Hybridrechner liefen seit annähernd zwei Monaten in der Testphase.
Noch stand das Projekt unter strengster Geheimhaltung. Die Zahl der produzierten Geräte betrug bisher wenige hundert Exemplare. Rhodan lagen Prognosen vor, daß es allein fünfzig Jahre dauerte, um die Industriezentren umzurüsten. KorraVir richtete in ihren Netzen besonders große Schäden an, da sie auf eine ständige weltweite Kommunikation angewiesen waren. Schon eine einstündige Unterbrechung bedeutete Milliarden Verluste für die Wirtschaft.
Es mußten dringend neue Fabriken errichtet werden. Als Standorte kamen neben Luna auch die Jupiter- und Saturnmonde sowie die Venus in Frage. Perry favorisierte den zweiten Planeten, weil er ein wenig abseits der Aufmerksamkeit von Medien und Militärs und damit auch von Agenten lag.
Er fertigte eine Notiz für Maurenzi Curtiz an, diesen Punkt bei der nächsten Sitzung des Kabinetts endgültig abzuklären und die Finanzmittel für eine Erweiterung des Vorhabens bereitzustellen. „Dein Terminkalender sieht für die nächste Stunde einen Besuch in der Fellmer-Lloyd-Schule bei Trim Marath vor", meldete sich der Syntron seines Büros. „Möchtest du den Transmitter oder einen Gleiter benutzen?"
„Den Transmitter. Am besten gleich."
Zwei Minuten später trat Rhodan aus dem Empfangsgerät im Schulgebäude und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
In den Korridoren war es seltsam still, Obwohl um diese Tageszeit in mehreren Etagen Unterricht stattfand, wirkte das Gebäude menschenleer. Kein einziger Mutant begegnete Rhodan, und auch der weitläufige Park war verlassen.
Der Terraner hatte den Lageplan im Kopf und fand den Bungalow auf Anhieb. Der Syntron hieß ihn willkommen und ließ ihn ein.
Trim Marath, den manche als Morkhero-Spürer bezeichneten, lag im Wohnzimmer
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