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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Planeten machen."
    „Zweifellos." Kim Tasmaene lachte bösartig. „Die Albinos erfahren es in jedem Fall, denn wir werden es beizeiten öffentlich mitteilen. Nicht nur den Ertrusern, sondern auch Arkon und am besten der ganzen Galaxis. Welchen anderen Sinn konnte eine Untergrundregierung sonst haben? Stell dir einfach vor, sie hätten deine Erde besetzt, Perry Rhodan. - Ich kann auch ohne dich ins Mattun Gor ziehen, und ich verspreche, daß Rock Mozun und seine Leute dich in diesem Fall wie geplant in Sicherheit bringen werden. Ich nenne euch Adressen in Fin Calley, wo man euch weiterhilft. Aber du mußt dir darüber im klaren sein, Rhodan, daß das Volk der Ertruser auch ohne deinen Segen kämpfen wird."
    Perry Rhodan richtete seinen Blick auf den Horizont, auf den matten Widerschein eines ewig glimmenden Feuers im Westen, wo das Vulkanland sich befand.
    Er dachte an Thoregon, den Bund der sechs Galaxien; an eine Jahrhunderttausende währende Auseinandersetzung um das Recht, für eine eigenständige Form des Friedens kämpfen zu dürfen.
    Den Kosmokraten hatten sie getrotzt, den Hohen Mächten des Universums. Rhodan selbst hatte sich dem mächtigen Hismoom entgegengestellt, mit hoch erhobenem Haupt, und nun hockte er in einem häßlichen Gebirge eines besetzten Planeten und mußte all dem Hohn sprechen.
    Thoregon war entstanden. Die Thoregon-Agenda hatte in der Theorie Gültigkeit erlangt.
    Aber es schien niemanden zu geben, der in der Milchstraße einen Gedanken daran verschwendete. Der Friede, den sich Rhodan von Thoregon versprochen hatte, mußte immer noch täglich erkämpft werden. Nur daß ihre Gegner nun keine Kosmokraten oder Chaotarchen mehr waren, sondern das Kristallimperium.
    Rhodan konnte Mozun, Tasmaene und die anderen gut verstehen. Wäre dies die Erde gewesen, er hätte tatsächlich keine Zweifel gekannt.
    Die Lage präsentierte sich ihm als ein fürchterliches Dilemma, in dem es keinen Mittelweg zu geben schien.
    Entweder er sagte nein - oder aber er entschied sich, die Ertruser in ihrem Kampf zu unterstützen. In dem Fall mit allen Konsequenzen, mit allem Einsatz, den er als Mensch auf einer Extremwelt wie Ertrus zu bringen imstande war.
    Die Wahl fiel ihm nicht leicht. Doch am Ende konnte es nur eine Entscheidung geben. „Ich werde es tun", hörte er sich sagen. „Ich komme selbstverständlich mit euch."
     
    *
     
    Rhodan hörte die Mägen der Ertruser knurren, manchmal lauter als das Geräusch ihrer Schritte auf dem Felsenboden. Was an anderer Stelle komisch gewirkt hätte, deutete im Buckligen Reiter eine sich abzeichnende ernste Gefahr an.
    Sie brauchten bis zum kommenden Abend, um Nahrung auf zutun. Kim Tasmaene bewegte sich bereits wieder im Grenzbereich, als sie auf eine Farm stießen, die ihnen Konzentrate und Fleisch lieferte. Die Konzentrate konnten auch von Rhodan verdaut werden.
    Nach einem Fußmarsch von dreißig Kilometern erreichten sie ein Seitental im Buckligen Reiter, in dem Tasmaenes Mittelsmänner einen Gleiter zurückgelassen hatten.
    Es handelte sich um einen getarnten Getreidetransporter, eine klobige, schadhaft wirkende Maschine, die den Emotionauten ebenso Platz bot wie dem ehemaligen Bürgermeister und Perry Rhodan.
    Am 12. Oktober nahmen sie Kurs auf das Mattun Gor-Vulkanland.
     
    11.
     
    Radio Freies Ertrus Cari Rikza hat in seinem Leben viel gesehen. Er hat die Galaxis bereist und er war ein Botschafter der Ertruser im Galaktikum von Mirkandol. Sein Beruf ist der Ausgleich zwischen den Rassen, der friedliche Kontakt zwischen Gegensätzen, die einander in einer Galaxis der unterschiedlichen Metabolismen und Ökologien nicht wirklich verstehen können.
    Carl Rikza hat seinem Beruf geliebt. Seine Partnerinnen haben ihm gesagt, daß sie stolz auf ihn sind. Hätte er Kinder gehabt, er hätte sie auf seine privaten Kosten eines Tages in einem Raumschiff nach Mirkandol mitgenommen und ihnen das Galaktikum gezeigt, in dem er einige Male selbst gesprochen hat.
    Aber Carl Rikza weiß, daß er niemals wieder ein Diplomat sein kann. Er weiß nun, daß der Friede Lüge ist. Perry Rhodan hat ihnen nicht die Wahrheit gesagt, als er von Thoregon sprach.
    In dieser Welt regiert die Gewalt, und die Gewalt liegt in seinen Händen. Sobald er eine Waffe finden kann, wird er sie nehmen und benutzen.
    Carl Rikza weiß, daß er sich früher für diesen Gedanken geschämt hätte. Doch die Welt hat sich weitergedreht - eine Redewendung, die er einmal in einem Buch über einen

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