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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Reittier erinnert - deshalb der Name. In diesem gesamten Gebiet fristeten nicht nur Bauern ihr Dasein, es gab ebenso verstreute Fabriken und Dörfer - und jede Menge Prospektoren, die das hochverdichtete Gestein nach den dünnen Adern der seltenen Edelmetalle durchpflügten.
    Eine Portion Glück gehörte zu diesem Flug. Es war jedoch ziemlich unwahrscheinlich, daß sie aufgegriffen wurden. Dann mußte sich der Terraner verstecken und wieder einmal den Gravoabsorber für kurze Zeit abschalten.
    Die Emotionauten, als Einheimische weniger auffällig als ein Terraner im Schutzanzug, sollten von den Rebelten durchgeschleust werden.
    Als endlich das verabredete Zeichen kam, war die Kaverne innerhalb von zwei Minuten verwaist.
     
    7.
     
    Tatorat: Rückschläge
     
    Forman da Ricce rieb sich die Hände. Noch vor dem Morgengrauen war er aus dem Bett geholt worden.
    Mit schmalen Augen und zusammengekniffenen Lippen konnte er sich auf dem mehrfach geteilten, wandgroßen Holo davon überzeugen, daß die Ertruser augenscheinlich genau das Gegenteil von dem taten, was er beabsichtigt hatte.
    Trotz des Ausgehverbotes fanden sich Massen von Ertrusern auf den breiten Straßen Fin Calleys ein, die meisten von ihnen vor den Kontrollen des inneren Bezirks. Sie protestierten lautstark gegen die Arkoniden und verlangten nach Nahrungsmitteln. Die Patrouillen machten nicht viel Federlesens und schossen willkürlich in die Menge.
    Das aber heizte die Stimmung nur noch mehr an. Für jeden Ertruser, der fiel, sprangen zwei ein. Einheimische Heckenschützen eröffneten ihrerseits das Feuer, und mehrere arkonidische Soldaten brachen unter dem Beschuß zusammen. „Es ist nicht zu fassen!" zischte der hagere Tato. „Sie wagen es immer noch!"
    Forman da Ricce hieb auf die Felder seines Terminals. „Nehmt sofort Verhaftungen vor!" rief er. „Aber nicht die lautesten Aufwiegler, sondern diejenigen, die eher unbeteiligt wirken! Am besten Eltern, die ihre Kinder dabeihaben! Treibt sie zusammen, immer zwanzig auf einmal, und dann erschießt sie - vor den Augen ihrer Familien und Freunde!"
    Wenn er die Anführer tötete, würde er sie zu Märtyrern machen. Richtete er aber willkürlich Zuschauer hin, würde die Stimmung schwankend werden und sich vielleicht sogar gegen die Aufwiegler selbst richten.
    Dem Tato war es völlig egal, wie viele Ertruser oder auch eigene Leute dabei starben. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er längst halb Fin Calley ausgelöscht. Aber Mascant Kraschyns harsche Vorgehensweise gegen Baretus hatte dazu geführt, daß ihm ein Tato zur Seite gestellt wurde - und Forman wollte nicht eine Degradierung riskieren.
    Aber er konnte es nicht fassen, daß die bewährteste Methode zur Unterwerfung versagte. Je härter er die Bandagen anzog, desto aufrührerischer wurde dieses Volk. Es paßte in kein Schema hinein.
    Und es kam noch schlimmer. Ein aufgeregter Orbton meldete sich auf einem anderen Kanal. „Erhabener ... hier ... hier gehen ... schreckliche Dinge vor!" stammelte der junge Mann.
    Die übermittelten Bilder zeigten ein brennendes Haus, das von den Arkoniden besetzt worden war. Die meisten hatten sich retten können - bis auf vier Offiziere, deren Leichen sonderbarerweise vom Brand unversehrt auf der Straße lagen. „Sie sind vorher getötet worden!" berichtete der Orbton fassungslos. „Wie es aussieht, ist ein Widerstandskommando bei uns eingedrungen und hat diese Männer getötet; um uns abzulenken, wurde das Feuer gelegt!"
    Die Namen der Toten wurden am rechten Bildrand aufgelistet.
    Diese Liste wurde rasch länger. Hiobsbotschaften aus anderen besetzten Städten von Ertrus folgten. Überall bot sich dieselbe Szenerie: aufgebrachte Menschenmengen, Brände - und gezielt getötete Soldaten, deren Leichen öffentlich aufgestellt wurden, damit sie gesehen wurden.
    Welches System steckte dahinter? Der Tato studierte die immer länger werdende Namensliste. Plötzlich dämmerte es ihm.
    Der Aufruhr diente überall nur der Ablenkung! In Wirklichkeit gingen Rebellenkämpfer gezielt gegen einzelne Soldaten vor, egal ob Offizier oder nicht, Arkonide, Kolonialarkonide oder nichthumanoider Soldat. Aber sie schienen bewußt genau diese Personen auszusuchen und zu eliminieren, um sie dann zur Schau zu stellen - sowohl für das eigene Volk als auch für die Besatzer.
    Es waren diejenigen, die an den Verhaftungen und öffentlichen Hinrichtungen beteiligt gewesen waren. Einzig die Naats bildeten eine Ausnahme. Aufgrund ihres hohen
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